Christian Dann

Christian Dann

Christian Adam Dann (* 24. Dezember 1758 in Tübingen; † 19. März 1837 in Stuttgart) war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Tierschutzpionier. Theologisch war er ein Anhänger des Pietismus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Aufgewachsen in Tübingen als Sohn des dortigen Bürgermeisters besuchte Dann als Schüler die Klosterschule Blaubeuren und trat 1777 ins Theologische Stift Tübingen ein, wo er Schüler Gottlob Christian Storrs wurde. Dann wirkte zwei Jahre als Präzeptoratsvikar in Bebenhausen und fünf Jahre als Repetent am Tübinger Stift, bevor er 1793 seine erste Stelle als Diakon in Göppingen antrat. Ab 1794 war er als Diakon in der Stuttgarter Leonhardskirche. Anlässlich einer Trauerrede am Grab eines Stuttgarter Schauspielers kritisierte er 1812 Moral und Theaterleben in der Stadt so heftig, dass er von König Friedrich I. in das Dorf Öschingen bei Tübingen strafversetzt wurde. 1819 wechselte Dann nach Mössingen, bevor ihn König Wilhelm I. 1824 oder 1825 nach Stuttgart zurückholte.[1]

Tierschutz

In seiner Zeit in Mössingen entdeckte Dann 1821 einen von Gewehrkugeln durchlöcherten Storch. Erbost über diese Tierquälerei verfasste er die im darauffolgenden Jahr erschienene Schrift: „Bitte der armen Thiere, der unvernünftigen Geschöpfe, an ihre vernünftigen Mitgeschöpfe und Herrn, die Menschen“. Eine weitere Schrift über den Schutz der Tiere erschien elf Jahre später. Die Schriften Danns hatten auf seinen Freund, den Liederdichter und Pfarrer Albert Knapp eine so starke Wirkung, dass dieser 1937, elf Monate nach Danns Tod, den ersten Tierschutzverein Deutschlands ins Leben rief. Dann berief sich in seinem Kampf gegen die Tierquälerei darauf, dass der Tierschutz eine biblische Forderung sei, was er mit der Bibelstelle „Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs, aber das Herz der Gottlosen ist unbarmherzig“ (Buch der Sprüche, Kap. 12, Vers 10) begründete.

Ehrungen

Die Stadt Mössingen benannte 2008 eine Straße nach ihm, die Christian-Dann-Straße. Im September und Oktober 2008 fand zudem in Mössingen eine Ausstellung mit dem Titel „'Mössingens Alte Meister im Vogel- und Tierschutz' - Ausstellung Christian Ludwig Landbeck (Ornithologe) und Pfarrer Christian Adam Dann“ statt.[2]

Schriften

Neben theologischen Schriften und Liedern wurde Dann vor allem als Verfasser zweier Schriften bekannt, in denen er für den Tierschutz eintrat und somit als Pionier des Tierschutzes in Deutschland gilt. Es erschienen:

Schriften über den Tierschutz

  • 1822: Bitte der armen Thiere, der unvernünftigen Geschöpfe, an ihre vernünftigen Mitgeschöpfe und Herrn, die Menschen.
  • 1833: Notgedrungener Aufruf zur Linderung des unsäglichen Leiden der in unserer Umgebung lebenden Tiere´

Theologische Schriften

  • 1801: Anleitung zu christlichem Nachdenken für junge Leute über Konfirmation, Kommunion und frühe Gottseligkeit (3. Auflage 1837)
  • 1816: Beicht- und Kommunionsbuch (4. Auflage 1838)

Schriften über Christian Adam Dann

Albert Knapp verfasste nach Danns Tod die Schrift „Denkmal der Liebe für den vollendeten C. A. D. (mit Bibliogr.)“

Einzelnachweise

  1. Chronik der Leonhardskirche Stuttgart, das Jahr, in dem er nach Stuttgart zurückwechselte, ist hier mit 1825, in anderen Quellen mit 1824 angegeben.
  2. Portrait Danns auf den Internetseiten der Stadt Mössingen

Quellen

  • Ein Pfarrer machte sich zum Anwalt der Tiere. Zum 250. Geburtstag von Christian Adam Dann. In: Schwäbische Zeitung, 15. Januar 2009.

Weblinks


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