St. Chrysanthus und Daria (Bad Münstereifel)

St. Chrysanthus und Daria (Bad Münstereifel)
Stiftskirche St. Chrysanthus und Daria

Die ehemalige Stiftskirche St. Chrysanthus und Daria ist die römisch-katholische Hauptkirche von Bad Münstereifel. Die gut erhaltene romanische Basilika ist ein bedeutendes Baudenkmal, das vom herkömmlichen Schema auf charakteristische Weise abweicht.

Inhaltsverzeichnis

Bau

Auffälligster Bauteil der Kirche ist das Westwerk, das deutlich nach dem Vorbild von St. Pantaleon in Köln gestaltet ist. Für sich betrachtet ist es ein Zentralbau mit drei kurzen Kreuzarmen; die Stelle des vierten (östlichen) Kreuzarms nimmt das dreischiffige, dreijochige Langhaus ein. Über der Vierung des Westbaus steht ein zweigeschossiger quadratischer Vierungsturm. Dieser wird beidseitig überragt von zwei schlanken, runden, in den Mittelgeschossen oktogonalen Flankentürmen.

Im Inneren finden sich bedeutende, erst 1912 wiederentdeckte Reste der figürlichen Originalausmalung im Apsisbogen. Von der reichen Ausstattung sind besonders das Grab der beiden Kirchenpatrone in der Krypta, ein spätgotisches Sakramentshaus, das Hochgrab des Grafen Gottfried von Bergheim, eine holzgeschnitzte gotische Muttergottes und der Renaissance-Taufstein erwähnenswert.

Taufstein von 1619

Die Orgel der Stiftskirche wurde 1883 von der Orgelbaufirma Schorn (Kuchenheim) erbaut. Das Instrument steht hinter der Orgelempore in der Turmkapelle, die damit gewissermaßen als Gehäuse bzw. Schallraum dient. Zum Kirchenschiff hin ist die Orgel schwellbar. Die Orgel hatte ursprünglich 24 Register auf zwei Manualen und Pedal. 1970 wurde die Disposition von der Orgelbaufirma Seifert (Kevelaer) auf nunmehr 31 Register erweitert. Das Instrument hat mechanische Spieltrakturen und elektrische Registertrakturen.[1]

I Hauptwerk C–f3
1. Bordun 16´
2. Principal
3. Spitzflöte
4. Dolce
5. Oktave
6. Blockflöte
7. Quinte 22/3´
8. Oktave
9. Mixtur IV 11/3´
10. Cimbel III 1/3´
11. Cornett IV
12. Trompete
II Nebenwerk C–f3
13. Flöte
14. Gamba
15. Gedackt
16. Vox coelestis
17. Principal
18. Flaut dolce
19. Oktave
20. Sifflöte 11/3´
21. Scharff IV 2/3´
22. Dulcian 16´
23. Hautbois
Tremulant
Pedal C–f1
24. Subbaß 16´
25. Gedacktbaß 16´
26. Principalbaß
27. Gemshorn
28. Choralbaß 4´+2´
29. Farbmixtur 22/3´
30. Posaune 16´
31. Trompete

Geschichte

Das Benediktinerkloster (lat. monasterium), dem Münstereifel Entstehung und Namen verdankt, wurde 830 von Prüm aus gegründet. 844 erhielt es die Reliquien des römischen Märtyrerpaars Chrysanthus und Daria, die ihm beträchtlichen Bedeutungszuwachs verschafften. Die heutige Basilika wurde im 11. Jahrhundert erbaut. Nach der Aufhebung des Klosters 1803 begann sie zu verfallen. 1872 stürzte der nordwestliche Flankenturm ein. Wiederaufbau und Restaurierung waren 1890 abgeschlossen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, den die Stiftskirche mit geringen Schäden überstand, folgten weitere Innen- und Außenrenovierungen und die Anpassung der Ausstattung an die nachkonziliare Liturgie.

Einzelnachweise

  1. Nähere Informationen zur Orgel der Stiftskirche

Weblinks

 Commons: St. Chrysanthus und Daria (Bad Münstereifel) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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