St. Heinrich und Kunigunde (Schloß Neuhaus)

St. Heinrich und Kunigunde (Schloß Neuhaus)
St. Heinrich und Kunigunde in Paderborn-Schloß Neuhaus

St. Heinrich und Kunigunde ist eine katholische Pfarrkirche im Paderborner Stadtteil Schloß Neuhaus im Kreis Paderborn, Nordrhein-Westfalen. Kirche und Gemeinde gehören zum Dekanat Paderborn im gleichnamigen Erzbistum.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1437 wurde erstmalig ein Gotteshaus in Neuhaus erwähnt. Erster Patron war St. Ulrich. 1532 gab es einen Pfarrer in den Kirchspielen Elsen und Neuhaus. Am 26. August 1582 bat das Domkapitel den Fürstbischof um einen neuen Priester für die vakante Pfarrstelle in Neuhaus. Erster namentlich genannter Pfarrer in Neuhaus war Johannes Forsterus (Förster) 1598.

1650 bis 1661 plante Bischof Dietrich Adolf von der Recke den Bau eines Franziskanerklosters an der St. Ulrich-Kirche in Neuhaus. 1665 war die alte Pfarrkirche mit 200 Plätzen zu klein und Bischof Ferdinand von Fürstenberg ließ bis 1668 eine neue Kirche errichten. Architekt war vermutlich Ambrosius von Oelde. Von der alten Kirche blieb der Unterbau des Turmes erhalten. Die neue Kirche wurde dem Kaiser Heinrich II. und dessen Gemahlin Kunigunde geweiht. Ulrich blieb bis heute Nebenpatron.

1803 erfolgte eine umfassende Kirchenrenovierung. Von 1934 bis 1936 wurde die Kirche erweitert. Der alte 3/6 Chor wurde abgerissen und die Kirche erhielt ein Querschiff und einen Chor mit 5/8-Schluss. Gleichzeitig wurde der Turm aufgestockt.

1945 wurde die Filialgemeinde St. Joseph in Mastbruch gegründet. 1962 wurde sie zur eigenständigen Pfarrei erhoben. 1956 und 57 wurde die barocke Innenausstattung der Kirche restauriert und der Innenraum neu gestrichen. Weitere Renovierungen folgten 1973, 75 und 83.

1993 und 94 wurden die Fundamente des Längsschiffes mit 4 Meter tiefen Betonsockeln gefestigt. Die Gewölbe mit Sandsteinrippen wurden saniert.

2002 schloss sich die Pfarrei mit St. Joseph in Mastbruch zum Pastoralverbund Schloß Neuhaus zusammen.

2004 wurde der bisherige Pfarrer Matthias König, von Papst Johannes Paul II., zum Weihbischof in Paderborn und Titularbischof von Elicroca ernannt.

Baubeschreibung

Die Kirche wurde als einschiffige dreijochige Kirche errichtet. Daran schließt sich seit der Erweiterung das Querschiff mit dem 5/8-Schluss. Die Kreuzgewölbe sind mit Rippen und Schlusssteinen gefasst. Sie ruhen auf Strebepfeilern am Schiff. Die Fenster der Kirche sind spitzbogig mit Maßwerk. Die Schalllöcher im Turm sind rundbogig und gekuppelt. Das Portal an der Nordseite wird vom Wappen des Bischofs Ferdinand von Fürstenberg geziert und trägt eine Inschrift von 1666.

Ausstattung

Der Hochaltar ist zweiteilig, bestehend aus Mensa und Predella mit Tabernakel. Das Altarbild wurde 1667/68 von Carl Ferdinand Fabritius gefertigt und zeigt die Feuerprobe der Kirchenpatronin Kunigunde. Darüber ziert das Wappen des Bischofs und ein Gemälde der Heiligen Familie den Altar. Das Gemälde wird von Figuren der Bischöfe Kilian und Liborius flankiert. Sie wurden um 1773 von Joseph Stratmann gefertigt.

Die beiden Seitenaltäre wurden ebenfalls von Fabritius gemalt. Links wird Philipp Neri, rechts Ulrich, der Patron der vorigen Kirche, dargestellt.

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