- St. Johannis (Katzow)
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Die Kirche St. Johannis in Katzow im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist ein Kirchengebäude, das um 1300 errichtet wurde. Das nach einem Brand Anfang der 1990er Jahre wiederhergestellte Kircheninnere ist im Stil einer schwedischen Dorfkirche gehalten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Backsteinsaal der Kirche wurde um 1300 gebaut. Der Turm, dessen Unterbau wahrscheinlich wenig jünger ist, wurde 1581 als baufällig bezeichnet. Wegen der Nutzung als Samariterkirche während des Dreißigjährigen Krieges blieb sie in dieser Zeit von Zerstörungen verschont. 1879 erfolgte eine umfassende Restaurierung unter Leitung des Berliner Architekten Theodor Prüfer. Dabei wurde die neugotische Südsakristei errichtet und die Nordvorhalle abgebrochen. Die Kirche erhielt eine einheitliche neugotische Ausstattung mit figürlichen und ornamentalen Glasmalereien, die nach Entwürfen Prüfers gefertigt wurden. Dazu gehörten das Ostfenster der Kirche aus der Werkstatt von Franz Xaver Zettler in München, das zugleich als Altarbild diente,[1] und Schwarzlotmalereien mit farbigen Friesen in den Seiten- und Oberfenstern von Oidtmann aus Linnich.
Bei einem Brand am 24. Dezember 1990 wurden der Dachstuhl und die Ausstattung einschließlich der Glasfenster weitgehend zerstört. Die Reste der Fenster wurden deponiert. Ebenfalls verloren ging die Orgel von Friedrich Albert Mehmel. Der Wiederaufbau des Innenraumes erfolgte mit Hilfe von Spendengeldern in den Jahren 1991 bis 1993 nach dem Entwurf des Architekten Jerk Alton aus Kumla. Das neue, im Jahre 2009 eingeweihte Ostfenster wurde durch den Glasgestalter Ralf Udo Slama unter Verwendung der Reste des beim Brand zerstörten alten Ostfensters geschaffen.[1]
Gebäude
Die aus Backstein auf einem Feldsteinfundament errichtete rechteckige Saalkirche hat abgetreppte Strebepfeiler. Die Fenster sind spitzbogig und haben abgefaste Laibungskanten. West- und das Südportal sind ebenfalls spitzbogig. Auf dem Ostgiebel befindet sich ein Blendenkreuz unterhalb dessen zweireihige Blenden und zwei doppelte Deutsche Bänder gemauert wurden. Er wurde beim Wiederaufbau nach dem Vorbild des mittelalterlichen Westgiebels errichtet. Der neue zisterziensische Dachreiter mit der Stundenglocke ist ein Geschenk der Nordelbischen Kirche.
Ausstattung
Das Innere und die Ausstattung sind im Stil einer modernen schwedischen Dorfkirche unter Verwendung natürlicher Materialien eingerichtet. Die Böden bestehen aus Kalkstein, der Altartisch aus grauem und rotem Kalkstein.
Die Orgel wurde 1993 von Hinrich Otto Paschen aus Kiel gebaut. Sie hat einen dreiteiligen Prospekt aus Eichenholz mit bekrönendem Segmentgiebel, ausgeschnittenen Vierpässe und aufgelegtem Rankgiebel.
Literatur
- Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg): Die Bau- und Kunstdenkmale in Mecklenburg-Vorpommern. Vorpommersche Küstenregion. Henschel Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-89487-222-5, Seite 313.
- Jana Olschewski: Vom Greifswalder Bodden bis zur Peene. Offene Kirchen II. Thomas Helms, Schwerin 2005, ISBN 3-935749-50-3, S. 14.
Weblinks
Commons: Kirche Katzow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur über St. Johannis (Katzow) in der Landesbibliographie MV
- Evangelische Kirchengemeinden Katzow, Hohendorf, Neu Boltenhagen. Kirchenkreis Greifswald, abgerufen am 19. Oktober 2009.
- 17509 Katzow: ev.-luth. Ev. Kirche St. Johannis. In: Kirchbau.de. Abgerufen am 19. Oktober 2009.
- Katzow: Kirche St. Johannis. In: Kirchen in Mecklenburg-Vorpommern. Abgerufen am 19. Oktober 2009.
Fußnoten
- ↑ a b Reinhard Kuhl: Ich bin di[e] Auferstehung [un]d das L[eben]. In: Pommern. Zeitschrift für Kultur und Geschichte. Heft 2/2010, ISSN 0032-4167, S. 14–17.
54.04864413.671033Koordinaten: 54° 2′ 55″ N, 13° 40′ 16″ OKategorien:- Kirchengebäude im Landkreis Vorpommern-Greifswald
- Kirchengebäude des Kirchenkreises Greifswald
- Kirchengebäude der Backsteingotik in Mecklenburg-Vorpommern
- Johannes-der-Evangelist-Kirche
- Erbaut im 2. Jahrtausend
- Katzow
- Baudenkmal im Landkreis Vorpommern-Greifswald
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