- St. Johannis (Lassan)
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St. Johannis ist die Stadtpfarrkirche der Kirchengemeinde Lassan der Pommerschen Evangelischen Kirche. Sie befindet sich in der Stadtmitte, am südwestlichen Ende der Lassaner Altstadt.
Gebäude und Ausstattung
Die ältesten Teile der Johanniskirche, der eingezogene Rechteckchor und die Nordsakristei, stammen aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und stehen über einem Sockel aus Feldsteinquadern. Die Ostseite des Chores besitzt eine rundbogige Dreifenstergruppe zwischen zwei Spitzbogenblenden. Das Gewände der Fenster ist mit im Schichtenwechsel glasierten Steinen ausgestattet. Über der Fenstergruppe befindet sich ein Rundbogenfries. Der Giebel des Chores besitzt vier binnengegliederte spitzbogige Putzblenden. Die vermauerte Priesterpforte in der Südwand hat ein fünffach abgestuftes Gewände.
In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erfolgte der Bau der dreischiffigen Kirche mit drei Jochen, des Westturms sowie des sechsseitigen Treppenturms. Die Umfassungswände der Kirchenschiffs besitzen Strebepfeiler. Am Ostgiebel befinden sich Schmuckblenden und ein aus dem 17. Jahrhundert stammender Giebelreiter. An der Nord- und Südseite befindet sich jeweils ein Stufenportal.
Das Kreuzrippengewölbe im Inneren der Kirche ruht im Schiff auf oktogonalen Pfeilern und im Chor auf Laubwerkkonsolen. Gewölbe und Pfeiler des Schiffs wurden 1883 erneuert. Der Altaraufsatz ist kräftig architektonisch gegliedert. Die freiplastischen Schnitzfiguren der vier Evangelisten aus dem Jahr 1727 stammen von Elias Keßler, von dem auch die Kanzel 1728/29 gefertigt wurde. Diese wird von einem Engel getragen und hat einen gebauchten Korb mit Putten auf Blattkonsolen. Eine Taube am Schalldeckel symbolisiert den Heiligen Geist. Über einem Engel mit den Gesetzestafeln im oberen Bereich befindet sich der auferstandene Christus mit der Siegesfahne. Aus der Werkstatt Keßlers stammt auch das Lesepult (1727/28) auf einem Volutenfuß. Das achteckige metallene Taufbecken wird auf die Zeit zwischen 1860 bis 1880 datiert. Eine Triumphkreuzgruppe stammt vom Ende des 15. Jahrhunderts. Weiterhin befindet sich ein Gemälde mit dem Porträt Johann Joachim Spaldings in der Kirche.
Die Orgel mit neugotischem Prospekt ist wahrscheinlich ein älteres Werk von Carl August Buchholz. Sie wurde 1832 von Grüneberg eingebaut. 1986 wurde sie restauriert.
Der 57 Meter hohe Turm hat einen achteckige, mit hölzernen Schindeln eingedeckte, barocke Turmhaube aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Eine Sanierung des Turmes erfolgte in den Jahren 1992 und 1993. Das Geläut besteht aus drei Glocken im Turm und einer Läuteglocke im Giebelreiter. Die älteste Glocke wurden 1731 von Joachim Metzger in Stralsund gegossen. Sie musste 1999 repariert werden. Zwei andere Glocken, darunter eine weitere von Metzger von 1690, waren 1944 eingeschmolzen worden. 2001 erhielt die Kirche drei neue Glocken.
Literatur
- Jana Olschewski: Vom Greifswalder Bodden bis zur Peene. Offene Kirchen II. Thomas Helms, Schwerin 2005, ISBN 3-935749-50-3. S. 18–19.
- Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale in Mecklenburg-Vorpommern. Vorpommersche Küstenregion. Henschel Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-89487-222-5, S. 324–325.
Weblinks
- Literatur über St. Johannis (Lassan) in der Landesbibliographie MV
- Kirchengemeinde St. Johannis zu Lassan
53.94810813.84933Koordinaten: 53° 56′ 53″ N, 13° 50′ 58″ OKategorien:- Kirchengebäude im Landkreis Vorpommern-Greifswald
- Johanneskirche (evangelisch)
- Kirchengebäude der Backsteingotik in Mecklenburg-Vorpommern
- Kirchengebäude des Kirchenkreises Greifswald
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