- St. Joseph (Gelsenkirchen-Schalke)
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St. Joseph ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im Gelsenkirchener Ortsteil Schalke.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Mit der stürmischen industriellen Entwicklung des Ruhrgebiets und dem sprunghaften Wachstum des Arbeiterstadtteils Schalke wurde auch die örtliche katholische Gemeinde groß. In den 1870er Jahren entstanden die katholische Schule, der katholische Arbeiterverein und weitere kirchliche Verbände sowie eine Notkirche. In den 1880er Jahren begannen die Planungen und Bauarbeiten der repräsentativen Pfarrkirche nach dem Entwurf von Peter Zindel, für die ein Grundstück im Zentrum von Schalke an der Hauptverkehrsader Kaiserstraße (heute Kurt-Schumacher-Straße) erworben werden konnte. 1891 wurde die Pfarrei errichtet und unter das Patronat des heiligen Josef gestellt. Am Allerheiligentag 1894 wurde in der neuen Kirche die erste heilige Messe gefeiert. Die Kirchweihe vollzog der Paderborner Weihbischof Augustinus Gockel am 20. Juni 1896. In den folgenden Jahren erhielt die Kirche eine reiche Wand- und Gewölbeausmalung.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden mehrere neue Pfarreien aus dem Gebiet von St. Joseph ausgegliedert.
Der Bombenangriff vom 6. November 1944 und der darauf folgende tagelange Stadtbrand vernichteten 90 % der Bebauung Schalkes. Auch von der St.-Josephs-Kirche blieben nur ausgebrannte Mauerreste übrig. Der Wiederaufbau begann 1951 und wurde am 2. August 1953 mit der feierlichen Altarweihe durch Erzbischof Lorenz Kardinal Jaeger abgeschlossen.
Seit 1958 gehört die Pfarrei St. Joseph zum neu gegründeten Ruhrbistum.
In den folgenden Jahrzehnten erfuhr die Kirche verschiedene Umgestaltungen. Die um 1960 entstandenen Buntglasfenster stammen größtenteils von Walter Klocke. 1970 wurde die heutige Breil-Orgel eingebaut. 1985 erhielt St. Joseph bei einer umfassenden Innenrenovierung das heutige Aussehen.
Seit 2007 ist die St.-Josephs-Kirche Pfarrkirche der neu errichteten Großpfarrei St. Joseph, die auch Bismarck, Heßler, Feldmark und Schalke-Nord mit ihren Kirchen umfasst und 18.500 Gemeindemitglieder zählt.
Bauwerk
St. Joseph ist eine neuromanische dreischiffige Backstein-Basilika mit zwei Türmen im Westen und Rundapsis im Osten. Das ursprüngliche Querhaus wurde nach der Kriegszerstörung nicht wieder errichtet, die sehr hohen Turmhelme wurden durch flachere ersetzt. Das Äußere ist reich mit Bogenfriesen und Lisenen gegliedert. In den Tympana der drei Portale befinden sich Mosaikdarstellungen des Guten Hirten, des Gotteslamms auf dem Buch mit sieben Siegeln und der Eucharistie (Brot und Fisch, Kelch mit Hostie).
Der Innenraum entfaltet mit seinen klassischen Proportionen, dem Stützenwechsel und der einfühlsamen Ausmalung eine starke Wirkung. Das Gewölbe wurde beim Wiederaufbau durch eine flache Holzdecke ersetzt.
Orgel
Die heutige Orgel ist bereits das dritte Instrument in der St. Josephs-Kirche. Es wurde 1970 von dem Orgelbauer Franz Breil (Dorsten) erbaut. Die Orgel hat 42 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.[1]
I Rückpositiv C–g3 Gedackt 8' Prinzipal 4' Koppelflöte 4' Gemshorn 2' Quinte 11/3' Sesquialtera II 22/3' Scharff V 1' Krummhorn 8' Tremulant II Hauptwerk C–g3 Gedackt 16' Prinzipal 8' Gedackt 8' Oktave 4' Spitzflöte 4' Oktave 2' Nachthorn 2' Mixtur V Zimbel III Trompete 16' Trompete 8' III Schwellwerk C–g3 Holzflöte 8' Dulzflöte 8' Prinzipal 4' Rohrflöte 4' Nasat 22/3' Prinzipal 2' Terz 13/5' Sifflöte 1' Mixtur IV Terzzimbel III Fagott 16' Schalmey 8' Hautbois 4' Tremulant Pedal C–g1 Prinzipalbass 16' Subbass 16' Oktavbass 8' Gedacktbass 8' Choralbass 4' Rauschquinte II Hintersatz V Posaune 16' Trompete 8' Clarine 4' - Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
- Spielhilfen: drei freie Kombinationen, eine freie Pedalkombinationen, Absteller
Einzelnachweise
- ↑ Nähere Informationen zur Orgel von St. Joseph
Weblinks
Commons: St. Joseph (Gelsenkirchen-Schalke) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien51.520357.09136Koordinaten: 51° 31′ 13″ N, 7° 5′ 29″ OKategorien:- Kirchengebäude in Gelsenkirchen
- Kirchengebäude im Bistum Essen
- Neuromanisches Kirchengebäude in Nordrhein-Westfalen
- Josefskirche
- Erbaut in den 1890er Jahren
- Disposition einer Orgel
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