St. Ludgerus (Essen)

St. Ludgerus (Essen)
Kirche St. Ludgerus

Die Gemeindekirche St. Ludgerus steht im Essener Stadtteil Rüttenscheid und gehört zur Pfarrgemeinde St. Lambertus. Die erste neoromanische Kirchbau aus dem Jahre 1890 wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Alte Kirche um 1910

Erster Kirchbau

Ein erstes Gotteshaus an dieser Stelle, Wegenerstraße/Ecke Wehmenkamp, wurde in den Jahren 1889 bis 1890 erbaut. Dieser neoromanische Kirchbau wurde am 13. Juli 1890 eingeweiht, worauf am 16. September 1894 die Gründung der selbständigen Pfarrei stattfand. Einen Monat später, am 18. Oktober 1894 fand die Konsekration durch Weihbischof Hermann Joseph Schmitz statt.

Im Ersten Weltkrieg gab es auch in der St.-Ludgerus-Gemeinde einige Gefallene, für die noch heute ein Denkmal an der Kirche steht.

Erweiterung der Kirche

In den Jahren 1932 bis 1933 fanden umfangreiche Erweiterungen der Kirche nach den Plänen des Essener Architekten Johann Kunz statt. Da das bisherige Kirchengebäude zu klein wurde, hat man den gesamten vorderen, breiteren Teil des Kirchenraumes im Stil der Neuen Sachlichkeit angebaut, wobei man die Größe des Kirchenraumes mehr als verdoppelte. Gottesdienste fanden während des Umbaus in der Halle 6 der Messe Essen statt.

Schließlich wurde die nun neue Kirche am 1. März 1933 durch Weihbischof Joseph Hammels konsekriert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Durch Bombenangriffe wurde die Kirche St. Ludgerus am 26. September 1944 weitgehend zerstört.

Nach dem Kriege wurde am 5. Oktober 1945 Karl Johannes Heyer, später Gründer der Essener Pax-Christi Kirche (siehe Liste Essener Sakralbauten), zum Kaplan von St. Ludgerus ernannt. Diese Stelle behielt er bis 1949.[1] Der Wiederaufbau war erst 1950 vollendet.

Heutige Kirche

1957 kam das große Fresko in die Apsis, das den thronenden Christus in der Offenbarung des letzten Buches der Bibel, des Johannes, zeigt. Im gleichen Jahr schuf H. Brouwer die Fenster der linken Seitenkapelle sowie die Fenster des Hauptportals, die die Stadtpatrone Cosmas und Damian und den Hl. Ludgerus zeigen. Aus den Jahren 1957 und 1958 stammen der Altar mit dem Altarkreuz und das Tabernakel, die der Kölner Bildhauer Toni Zenz erschuf. 1960 entwarf V. Pieper die Fenster im Hauptschiff. Mitte der 1960er Jahre kamen die Statuen des Künstlers Heinzen, links und rechts an den Wänden im Hauptschiff, hinzu, die den Hl. Ludgerus als Missionar und Josef von Nazaret darstellen.[2]

In den Jahren 1987 und 1988 fand eine grundlegende Renovierung der Kirche statt, wobei sie im Innern ihre heute farbliche Gestaltung erhielt. 1993 wurde der Osterleuchter als weiteres Werk von Toni Zens ergänzt.

Aus dem Jahr 2000 stammt die Orgel der Schweizer Orgelbaufirma Mathis. Das Instrument hat 39 Register auf drei Manualen und Pedal, die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.[3]

I Hauptwerk C–a3
Principal 8'
Hohlflöte 8'
Gambe 8'
Octave 4'
Rohrflöte 4'
Doublette 2'
Mixtur III-IV 11/3'
Cornet V 8'
Fagott 16'
Trompete 8'
II Positiv C–a3
Geigenprincipal 8'
Gedackt 8'
Spitzflöte 4'
Nasard 22/3'
Octave 2'
Waldflöte 2'
Terz 13/5'
Larigot 11/3'
Scharff III-IV 1'
Cromorne 8'
Tremulant
III Schwellwerk C–a3
Bourdon 16'
Rohrgedackt 8'
Salicional 8'
Vox coelestis 8'
Fugara 4'
Traversflöte 4'
Quinte 22/3'
Octavin 2'
Plein jeu IV-V 2'
Trompette harm. 8'
Basson-Hautbois 8'
Clairon harm. 4'
Tremulant
Pedal C–f1
Untersatz 32’
Principalbass 16’
Subbass 16’
Octavbass 8’
Gedecktbass 8’
Bombarde 16’
Zinke 8’
  • Koppeln: II/I, III/l, III 16'/I, III/II, I/P, II/P, III/P, III 4'/P

Zum Ludgerus-Jahr 2009 wurde das alte Taufbecken aus der alten Kirche mittig im Hauptportal wieder aufgestellt, nachdem es 1922 der Pfarrei Heilige Familie auf der Margarethenhöhe geschenkt, später in der Kirche St. Martin in Rüttenscheid aufgestellt und nach deren Niederlegung 2006 wieder zu St. Ludgerus zurück kam.

Bischof Ludgerus ist mit einem Abbild der ursprünglichen St.-Ludgerus-Kirche auf einem Tympanon rechts in der Einfahrt zur Tiefgarage dargestellt.

Literatur

  • Heinz Dohmen, Eckehard Sons: Kirchen, Kapellen, Synagogen in Essen. Nobel-Verlag, Essen, 1998, ISBN 3-922785-52-2

Einzelnachweise

  1. Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon; zuletzt gesichtet am 8. Juni 2011
  2. „Wir Vier“ – Zeitung für St. Lambertus, Ausgabe Mai 2009, Seite 5; zuletzt gesichtet am 8. Juni 2011
  3. Informationen zur Orgel auf der Website der Erbauerfirma
51.0160277777787.0033333333333

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