- Heidhausen (Essen)
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Heidhausen
Stadtteil von EssenBasisdaten Fläche 10,9 km² Einwohner 6296 (31. März 2011) Bevölkerungsdichte 576,6 Einwohner/km² Koordinaten 51° 22′ 47″ N, 7° 1′ 4″ O51.3797222222227.0177777777778178Koordinaten: 51° 22′ 47″ N, 7° 1′ 4″ O Höhe 178 m Eingemeindung 1. Aug. 1929 Räumliche Zuordnung Postleitzahl 45239 Stadtteilnummer 30 Bezirk Stadtbezirk IX Werden/Kettwig/Bredeney Bild Rathaus in Essen-Heidhausen
Quelle: Statistik der Stadt Essen Essen-Heidhausen ist ein südlicher Stadtteil der Stadt Essen. Hier liegt mit 202,54 Metern ü. NN an der Preutenborbeckstraße der höchste Punkt Essens.
Südlich des hauptsächlich über Wohnbebauung und landwirtschaftlich genutzte Flächen verfügenden Heidhausen befindet sich die Stadt Velbert, die schon zum Bergischen Land gehört. Im Westen schließen sich die Essener Stadtteile Kettwig, im Osten Kupferdreh und Fischlaken, sowie im Norden Werden an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Namensherkunft des Ortes Heidhausen leitet sich von der Heide ab, da hier durch Rodung und Urbarmachung ein Gelände niederen Bewuchses entstand, auf dem die damals wenigen Bewohner ihre Häuser errichteten.
Das heutige Heidhausen entstand aus drei Honnschaften, nämlich aus Heidhausen, Klein-Umstand und Holsterhausen (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen heutigen Essener Stadtteil). In Heidhausen-Holsterhausen lebten die Holstetterhusen, die Wald für ihre Häuser gerodet hatten. Ihr Gebiet erstreckte sich bis zur Ruhr.
Das heutige Gebiet Heidhausens gehörte bis 1806 zum Herzogtum Berg und stand dabei unter Herrschaft der Abtei Werden. Teile des alten Oberhof Barkhov (Bark von Berg), der die Abgaben der Bauern an Getreide in Scheunen lagerte, um den Bedarf der Abtei zu decken, sind noch vorhanden. Eigentümer war Schulte-Barkhov, der Träger der Gerichtsbarkeit für den gesamten abteilichen Herrschaftbereich war.[1] Der Oberhof Barkhov war allerdings nicht der größte Hof, da gab es unter anderen den größeren Hof Langenhorst. Weitere Höfe lagen teils in Gruppen oder einzeln verstreut in dem weiten Heidhauser Gebiet. Um 1815 fiel dieses an Preußen.
Das denkmalgeschützte ehemalige Rathaus am Heidhauser Platz wurde 1910/1911 durch den Architekten J. F. Happ errichtet und diente der selbständigen Bürgermeisterei Werden-Land,[2] die 1904 gebildet wurde. Bereits 1857, im Zuge der Neugründung des Landkreises Essen, wurde die Gemeinde Werden-Land gebildet und zunächst vom Bürgermeister der Stadt Werden in Personalunion verwaltet. Werden-Land umfasste nach 1896, als das östliche Kupferdreh als eigene Bürgermeisterei ausgegliedert wurde, die Gebiete um Heidhausen, Fischlaken, Hamm, Holsterhausen und Klein-Umstand. 1929, bei Auflösung des Landkreises Essen, wurden diese Gebiete zur Stadt Essen eingemeindet, nur das südliche Klein-Umstand fiel an die Stadt Velbert.
Am Pastoratsberg in Heidhausen befinden sich die Reste eines karolingischer Ringwalls im 9.–11. Jahrhundert, in dem das Pfarrhaus St. Clemens lag. Dieses wurde als Fluchtort der umliegenden Gutshofbesitzer genutzt. Geweiht wurde St. Clemens am 1. Mai 957 dem Papst Clemens von Rom. Teile sind heute in der Schatzkammer der Abtei Werden zu besichtigen. Die Wallanlage, genannt Alteburg, ist heute denkmalgeschützt.
Seit dem späten Mittelalter wurde in Heidhausen Kohle tonnlägig, also nahezu ebenerdig, abgebaut, bis das Grundwasser einen weiteren Abbau unmöglich machte.
1785 wurde in Heidhausen eine Poststation mit Beherbergungsbetrieb erbaut. Heute befindet sich in diesem denkmalgeschützten Gebäude in der Heidhauser Straße, welches im 19. Jahrhundert erweitert wurde, die Gaststätte Ratskrug. Das alte Haus bildete zusammen mit dem Rathaus und dem Heidhauser Platz die Ortsmitte des früheren Werden-Land.
Am Pastoratsberg liegt ein jüdischer Friedhof mit Grabsteinen aus dem 19. und 20. Jahrhundert.[3]
Infrastruktur
Da die Bundesstraße 224 mitten durch den Stadtteil führt, ist das Verkehrsaufkommen recht hoch. Die Buslinien 169, 180 und 190, sowie der Schnellbus SB19 und der Nachtexpress NE8 der EVAG verkehren in Heidhausen.[4]
Das teils neogotische Kamillushaus aus Backstein wurde 1900/1901 nach Plänen von Peter Aßheuer gebaut.[5] Josef Neumann war am Aufbau der Fachklinik für Suchtkrankenbehandlung im Kamillushaus beteiligt. Die Krankenhauskapelle im Südflügel, die ursprünglich von Kamillianern errichtete Klosterkirche, war bis 2008 Pfarrkirche der eigenständigen Pfarrei St. Kamillus. Heute ist sie Gemeindekirche der Pfarrei St. Ludgerus in Werden. Diese, sowie die Altäre, Stühle und Beichtstühle sind im Originalzustand erhalten geblieben. Damit ist diese Heilstätte die erste katholische Einrichtung dieser Art in Deutschland.
Die Ruhrlandklink am Tüschener Weg ist das Westdeutsche Lungenzentrum, das seit dem 1. April 2009 eine Tochtergesellschaft zu Universitätsklinikum Essen bildet. Die Klinik, die zunächst hauptsächlich Tuberkulose-Patienten versorgte, wurde 1902 als Lungenheilstätte Holsterhausen in der gleichnamigen ehemaligen Bauernschaft gegründet.
In Heidhausen ist das Bildungszentrum für die Entsorgungs- und Wasserwirtschaft (BEW) und der Sitz des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft e. V. ansässig.
Heidhausen verfügt über eine städtische Grundschule, die Schule an der Jacobsallee.
Am Brakeler Wald in Heidhausen ist zudem die Wache der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr stationiert, von wo aus diese das Einsatzgebiet Großraum Werden in 24 Stunden Alarmbereitschaft anfährt.
Sport
Heidhausen verfügt mit dem Sportplatz Am Volkswald über eine städt. Sportanlage. Diese ist neben der Sportanlage Im Löwental die Heimat des Fußball-Bezirksligisten SC Werden-Heidhausen e. V., der Mitte der 1990er Jahre durch die Fusion der beiden Vereine ASV Werden und SC Heidhausen entstand. Der Verein stellt neben der Bezirksliga-Mannschaft noch drei weitere Herren-Senioren-Teams sowie eine Damen-Mannschaft. Der Vereins wurde im Mai 2006 vom Fußballverband Niederrhein und von der Sepp-Herberger-Stiftung des DFB für herausragende Jugendarbeit (zahlreiche Mannschaften der G- bis A-Jugend) belobigt.
Heidhausen hat den einzigen 27-Loch-Golfplatz in Essen.
Bilder
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Essen-Heidhausen an der B 224
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Pastoratsberg am Klemensborn, Faltengebirge
Literatur
- Ludger Fischer: Denkmalpfade in Essen-Werden, Essen 2006 (zweite, vollständig überarbeitete Auflage des ursprünglichen Titels Bau- und Kunstdenkmale in Essen-Werden, Essen 1996), ISBN 3-922785-87-5
Weblinks
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Commons: Essen-Heidhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- ↑ Der Barkof in der Denkmalliste der Stadt Essen
- ↑ Das Rathaus in der Denkmalliste der Stadt Essen
- ↑ Der jüdische Friedhof in der Denkmalliste der Stadt Essen
- ↑ Essener Verkehrs-AG
- ↑ Das Kamillushaus in der Denkmalliste der Stadt Essen
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