St. Remigius (Königswinter)

St. Remigius (Königswinter)
St. Remigius (2009)

St. Remigius ist eine katholische Pfarrkirche in der Königswinterer Altstadt, die auf das Jahr 1780 zurückgeht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

St. Remigius um 1850

Ein Sakralbau ist in Königswinter spätestens in einer Besitzurkunde aus dem Mai 1144 belegt, in der Konrad III. eine Königswinterer Kapelle erwähnte, die zum Stift Vilich gehörte. Ein mittelalterlicher romanischer Kirchbau mit Chorturm[1], vermutlich aus dem 12. oder 13. Jahrhundert, wurde im Mai 1779 abgerissen. Weitere ehemals zum Stift Vilich gehörende Pfarrkirchen mit erhaltenen Chorturmanlagen finden sich noch in den Königswinterer Stadtteilen Niederdollendorf und Oberdollendorf. Neubaupläne für die Kirche St. Remigius kamen seit Mitte des 18. Jahrhunderts auf. Bereits 1731 war ein Pfarrhaus errichtet worden. Finanziert wurde das Schiff des neuen Gotteshauses aus dem Nachlass des 1754 verstorbenen Statthalters der Burggrafschaft Drachenfels, die Kosten des Kirchturms wurden aus Spenden und Darlehen der zivilen Gemeinde bestritten. Die Segnung der Kirche erfolgte nach einer einjährigen Bauzeit im August 1780.

Das Kircheninventar wurde Anfang des 19. Jahrhunderts durch Vermächtnisse zweier Kölner Ordensgeistlicher zu Bebenhausen bereichert, die in Königswinter ihre Hauskapelle einrichteten. Im Kulturkampf war die Pfarrkirche ab 1874 für Jahre verwaist.

Bauwerk

Kircheninneres

Die Remigiuskirche ist eine dreischiffige nach Westen ausgerichtete Hallenkirche mit einem vier Geschosse umfassenden und fensterarmen von einer geschweiften Haube gekrönten Westturm. Die Kirche, deren dreiachsige Hauptfassade durch massive Pilaster eine Gliederung erfährt, besitzt ein Walmdach. Dem klassizistischen Hauptportal ist ein Dreiecksgiebel aufgesetzt, oberhalb dessen sich eine Chronogramm-Inschrift, ein längsovales Fenster und schließlich ein Rundbogengiebel befinden. In das Langhaus sind pro Seite jeweils drei große Rundbogenfenster eingebaut, gegliedert werden sie durch Strebepfeiler. Trachytpfeiler sowie schmiedeeiserne Gitter grenzen die Kirche an einem Vorplatz von der Straße ab.

Die vier ursprünglichen 1781 angefertigten Glocken der Kirche stammen von der Glockengießerei Mabilon in Saarburg. Eine fünfte und bisher größte Glocke kam 1967 hinzu.

Einzelnachweise

  1. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen I. Rheinland, bearb. und erw. Auflage, Deutscher Kunstverlag, Berlin und München 2005, S. 844.

Literatur

  • Norbert Schloßmacher; Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.): Rheinische Kunststätten. Katholische Kirchen im Talbereich der Stadt Königswinter, Heft 411, 1. Auflage, Neusser Druckerei und Verlag, Köln 1995, ISBN 3-88094-787-2, S. 5–14.
  • Winfried Biesing: 200 Jahre St.-Remigius-Kirche in Königswinter 1780-1980, 238 S.; Hrsg: Kath. Pfarrgemeinde St. Remigius

Weblinks

 Commons: St. Remigius (Königswinter) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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