St. Michael (Niederdollendorf)

St. Michael (Niederdollendorf)
St. Michael

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Michael in Niederdollendorf, einem Stadtteil von Königswinter im nordrhein-westfälschischen Rhein-Sieg-Kreis, geht auf das Jahr 1911 zurück.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kirchturm von St. Michael

Ein erstes Gotteshaus in Niederdollendorf ist in einer Urkunde im Jahr 1144 als Besitz des Stiftes Vilich belegt. Um 1200 wurde eine neue spätromanische Kirche mit Chorturm errichtet. Der Entstehungszeitraum des erhaltenen Chorturms wird um 1230 datiert, er gehört in die Gruppe von Chorturmkirchen im Umfeld des Stiftes Vilich, zu dem z.B. auch die benachbarte Kirche St. Laurentius in Oberdollendorf gerechnet wird.[1] In den nachfolgenden Jahrhunderten übernahmen zeitweise Pfarrstellen in Oberdollendorf den Seelsorgedienst im benachbarten Niederdollendorf. Für 1672 ist der Neubau der Sakristei überliefert. 1689 wurde die Kirche im Zuge der Belagerung Bonns schwer beschädigt, 1691 der Wiederaufbau begonnen.

1788 brach man aufgrund der Folgen von Hochwasserschäden das mittelalterliche Langhaus ab. Ersetzt wurde es durch einen großen Saalbau, das sich durch eine Flachdecke und abgeschrägte Ecken kennzeichnete. 1880 wurde die Sakristei neugebaut, die sich zweigeschossig an der nördlichen Turmwand befand. Dieser dem Spätbarock bzw. Klassizismus zuzurechnende Kirchenbau umfasste drei große Rundbogenfenster an den Längsseiten und zwei an der Westseite. Zum Außenschmuck gehörte auch eine rundbogige Tür inklusive einer oberhalb befindlichen Bildnische.

1897 begannen Pläne für eine umfassenden Erweiterungsbau der Kirche. Nach den Entwürfen des Kölner Architekt Theodor Roß entstand 1911 schließlich aber ein kompletter, neugotischer Neubau an der Stelle des früheren Kirchhofs, der nördlich der 1788 gebauten Saalkirche zu verorten ist. Der alte Kirchturm wurde durch einen Verbindungsgang an das neugeschaffene Kirchenschiff angebunden. Am 13. August 1911 erfolgte die Konsekration durch den Kölner Weihbischof Joseph Müller.

Einzelnachweise

  1. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen I. Rheinland, bearb. und erw. Auflage, Deutscher Kunstverlag, Berlin und München 2005, S. 844.

Literatur

Weblinks

 Commons: St. Michael (Niederdollendorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
50.6941937.178865

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Niederdollendorf — ist ein am rechten Rheinufer dem Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg gegenüberliegender Stadtteil von Königswinter. Er hat 3556 Einwohner (Stand: 30. Juni 2011).[1] Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Michaeliskirche — Michaeliskirche, St. Michaeliskirche, Michaelskirche, St. Michaelskirche oder Michaelerkirche bzw. einfach St. Michael, auch Erzengel Michael Kirche, ist der Name zahlreicher Kirchen, die das Patrozinium des Erzengels Michael tragen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Longenburg — Niederdollendorf ist ein am rechten Rheinufer gelegener Stadtteil von Königswinter. Er liegt gegenüber des Bonner Stadtbezirks Bad Godesberg. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Longenburg 3 Wirtschaft und Infrastruktur 3.1 Verkehr …   Deutsch Wikipedia

  • Königswinter — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Rheinfähren — Rheinfähre Bad Godesberg–Niederdollendorf Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 2 Hochrhein 3 Oberrhein …   Deutsch Wikipedia

  • Gästehaus Petersberg — w1 Petersberg Höhe 331,1 m ü. NN Lage …   Deutsch Wikipedia

  • Gästehaus Petersberg GmbH — w1 Petersberg Höhe 331,1 m ü. NN Lage …   Deutsch Wikipedia

  • Gästehaus der Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland — w1 Petersberg Höhe 331,1 m ü. NN Lage …   Deutsch Wikipedia

  • Petersberg (Bonn) — w1 Petersberg Höhe 331,1 m ü. NN Lage …   Deutsch Wikipedia

  • Petersberg (Königswinter) — w1 Petersberg Höhe 331,1 m ü. NN Lage …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”