Christian Modersohn

Christian Modersohn

Christian Modersohn (* 13. Oktober 1916 in Bremen; † 24. Dezember 2009 ebenda) war ein deutscher Maler.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Christian Modersohn war der jüngste Sohn des Malers Otto Modersohn (1865-1943) und seiner dritten Frau, der Sängerin und Malerin Louise Modersohn-Breling (1883–1950). Sie war die zweit älteste Tochter des ersten Fischerhuder Malers Heinrich Breling (1849–1914). Christian Modersohn wurde in Bremen geboren und wuchs gemeinsam mit seinen Geschwistern Ulrich Modersohn (1913–1943) und den beiden älteren Halbschwestern aus erster und zweiter Ehe Otto Modersohns, Elsbeth Modersohn und Mathilde Modersohn in Worpswede, und ab 1917, nach der endgültigen Übersiedlung der Familie in Fischerhude und auf dem Gailenberg, oberhalb von Hindelang im Allgäu auf. Bereits als Siebenjähriger erhielt er Klavier-, Gesangs- und Violinunterricht. Sein ursprünglicher Berufswunsch war Sänger. Da sich bei ihm auch schon früh die Begabung des Zeichnens zeigte, begann er 1934, angeregt durch die Arbeit seiner Eltern, zunächst in Bremen ein Kunststudium an der Nordischen Kunsthochschule, das er 1936 bis 1940 an der Akademie der Bildenden Künste München fortsetzte. Von 1939 bis 1943 war er Soldat, konnte 1940 jedoch ein Akademiesemester absolvieren. Nach einer schweren Verwundung bei Stalingrad kehrte er ins Allgäu zurück, wo sein Vater Otto 1930 ein altes Bauernhaus als Zweitwohnsitz erworben und Christian einen Teil seiner Jugend verbracht hatte. Von 1946 bis 1957 begann er, gemeinsam mit seiner Mutter eine Familiengalerie aufzubauen, wo Ausstellungen, Lesungen und Konzerte stattfanden.

1947 heiratete er Anna Lipp (1921–1997) aus Vorderhindelang. Die Kinder Heinrich, Ulrich, Antje und Johannes Modersohn wurden in den Jahren 1948 bis 1961 geboren. Nach dem Tod seiner Mutter 1950 übernahm er die Galerie auf dem Gailenberg. Das Haus verkaufte er 1957 an den Bergwerkingenieur Konrad Grebe (Erfinder des Kohlenhobels) und zog danach, von seiner Frau bestärkt, mit seiner Familie nach Fischerhude. Dort baute er ein Atelierhaus in der Bredenau in der Nachbarschaft seiner Tante Olga Bontjes van Beek (1896–1995), der jüngsten Tochter Heinrich Brelings.

Werk

Christian Modersohn steht in der dritten Generation der Malerdynastie Modersohn, sein Sohn Heinrich setzt diese Tradition fort. Das malerische Werk Christian Modersohns zeugt von der Liebe zur Schöpfung und zum Menschen. Neben zahlreichen einfühlsamen Porträts schuf Christian Modersohn vor allem eine Fülle von – wie sein Freund Helmut Schmidt es nannte – „großzügigen Landschaftsaquarellen“, die die vielfältigen Stimmungen der Landschaft in der Wümmeniederung einfangen. Zusätzlich zur Malerei widmete sich Christian Modersohn von 1974 bis 1996 mit großem Einsatz dem Aufbau des Otto Modersohn Museums in Fischerhude. Seine kulturellen Leistungen wurden zu seinem 85. Geburtstag mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse gewürdigt.

Ausstellungen (unvollständig)

Literatur

  • Christian Modersohn: Das Erbe meines Vaters - Zwei Leben für die Kunst. Otto Modersohn Museum (Hrsg.), Fischerhude 2005. Hörbuch, Autobiografie und Biografie des Vaters Otto Modersohn. ISBN 3-929250-06-3.
  • Christian Modersohn – Retrospektive. Otto Modersohn Museum 1996, ISBN 3-929250-02-0.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Modersohn — ist der Familienname folgender Personen: Christian Modersohn (1916–2009), deutscher Maler Ernst Modersohn (1870–1948), deutscher Evangelist und Schriftsteller Heinrich Modersohn (* 1948), deutscher Maler Johannes Modersohn (* 1961), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Dietrich (Geistlicher) — Christian Dietrich (* 8. April 1844 in Gschwend bei Gaildorf; † 22. Februar 1919 in Stuttgart) war von 1897 bis 1919 Leiter des schwäbischen Altpietismus. Als Lehrer und Rektor war Dietrich vielfältig engagiert neben seinem Beruf durch… …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Gottfried Becker — Portraitbüste Christian Gottfried Becker (Schlossbergmuseum Chemnitz) Christian Gottfried Becker (* 2. September 1771 in Oberlichtenau; † 23. Oktober 1820 in Chemnitz) war der erste Großindustrielle in Chemnitz und hatte maßgeblichen Anteil daran …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Modersohn — Stehend: Otto Modersohn, Fritz Mackensen, Heinrich Vogeler; sitzend: Fritz Overbeck, Hermann Allmers, Carl Vinnen, 1895 Friedrich Wilhelm Otto Modersohn (* 22. Februar 1865 in Soest, Westfalen; † 10. März 1943 in …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Modersohn — (* 1948 in Hindelang) ist ein deutscher Maler. Heinrich Modersohn wurde als ältester Sohn des Malers Christian Modersohn im Allgäu geboren. Christian Modersohn ist wiederum der Sohn des Malers Otto Modersohn und von Louise Breling. 1957 siedelte… …   Deutsch Wikipedia

  • Paula Modersohn-Becker — Pour les articles homonymes, voir Becker. Autoportrait aux camélias (Die Malerin mit Kamelienzweig) 1907 (62 x 31 cm) Musée Folkwang …   Wikipédia en Français

  • Paula Modersohn-Becker — (February 8, 1876 – November 21, 1907) was a German painter and one of the most important representatives of early expressionism. In a brief career, cut short by an embolism at the age of 31, she created a number of groundbreaking images of great …   Wikipedia

  • Otto Modersohn — Retrato de Otto Modersohn, pintado por Paula Modersohn Becker. Friedrich Wilhelm Otto Modersohn (Soest, 22 de febrero de 1865 Rotenburg, 10 de marzo de 1943), conocido como Otto Modersohn, fue un pintor paisajista Alemán. Fue marido de la también …   Wikipedia Español

  • Friedrich Wilhelm Otto Modersohn — Otto Modersohn Friedrich Wilhelm Otto Modersohn (né le 22 février 1865 à Soest en Westphalie mort le 10 mars 1943 à Rotenburg) est un peintre paysagiste allemand, connu également pour avoir été le mari de la peintre Paula Modersohn Becker.… …   Wikipédia en Français

  • Otto Modersohn — endormi par Paula Modersohn Becker Friedrich Wilhelm Otto Modersohn (né le 22 février 1865 à Soest en Westphalie mort le 10 mars 1943 à Rotenburg) est un peintre paysagiste allemand, connu égalemen …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”