Wolodymyr Sternjuk

Wolodymyr Sternjuk

Wolodymyr Sternjuk CSsR (* 12. Februar 1907 in Pustomyty, Woiwodschaft Lemberg, Polen, heute Ukraine; † 29. September 1997 in Lemberg) war ein Weihbischof der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche und Titularerzbischof von Marcianopolis.

Leben

Wolodymyr Sternjuk wurde im Jahre 1907 in Pustomyty, einer Ortschaft in der heutigen ukrainischen Oblast Lwiw geboren. Das Theologiestudium absolvierte Sternjuk zunächst in Lemberg, danach in Belgien. Sternjuk entschloss sich nach Abschluss seiner theologischen Studien in den Orden der Redemptoristen einzutreten und wurde in dieser Ordensgemeinschaft am 21. September 1931 im Alter von knapp fünfundzwanzig Jahren zum Priester geweiht.

Sternjuk erlebte die Verfolgung der Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche durch die Sowjets nach dem 2. Weltkrieg. Als Teilnehmer an der „Pseudosynode von Lemberg“ überlebte er zunächst versteckt ein Attentat im März des Jahres 1946. Daraufhin wurde er 1947 durch die kommunistischen Machthaber der Sowjetunion zu einer fünfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt und in ein sowjetisches Arbeitslager nach Sibirien verbracht. Er kehrte nach Lemberg zurück und setzte heimlich seine pastoralen Tätigkeiten eines griechisch-katholischen Priesters fort. Beruflich war Sternjuk als Buchhalter, Sanitäter, Hauswart wie auch Wächter tätig gewesen.

Die Bischofsweihe Sternjuks erfolgte am 19. Juli 1964 im Alter von siebenundfünzig Jahren durch den seligen Bischof Vasyl Vsevolod Velychkovsky. Zwischen 1972 und 1991 erlebte die ukrainisch-katholische Kirche, besonders unter dem Parteichef der KPdSU Leonid Iljitsch Breschnew, erneute systematische Verfolgungen. In der Zeit war Sternjuk als kirchlicher Stellvertreter mit der pastoralen Leitung der ukrainisch-katholischen Kirche beauftragt gewesen und vertrat dadurch Myroslaw Ljubatschiwskyj.

Am 16. Januar 1991 wurde Wolodymyr Sternjuk im Alter von knapp vierundachtzig Jahren durch Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Lemberg und Titularerzbischof von Marcianopolis ernannt. Im Jahre 1996 wurde Sternjuk von seinen diözesanen Leitungsaufgaben altersbedingt entbunden.

Am 29. September 1997 verstarb Bischof Wolodymyr Sternjuk im Alter von neunzig Jahren in Lemberg.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pustomyty — (Пустомити) …   Deutsch Wikipedia

  • Julian Woronowsky — MSU (ukrainisch: Юрій Вороновський;* 5. Mai 1936 in Humnynska, Woiwodschaft Lwów, Polen) ist Bischof der griechisch katholischen Eparchie Sambir Drohobytsch in der Ukraine. Leben Julian Woronowsky trat der Ordensgemeinschaft der Studitenorden bei …   Deutsch Wikipedia

  • Marcianopolis (Titularerzbistum) — Marcianopolis (ital.: Marcianopoli) ist ein Titularerzbistum der römisch katholischen Kirche. Es geht zurück auf einen antiken Bischofssitz in der Stadt Marcianopolis, die sich in der südosteuropäischen Region und spätantiken römischen Provinz… …   Deutsch Wikipedia

  • Sankt-Georgs-Kathedrale (Lemberg) — Die Sankt Georgs Kathedrale (Sobor sv. Jura) in Lemberg war im 18. und 19. Jahrhundert die Mutterkirche der Ukrainischen Griechisch Katholischen Kirche Die Sankt Georgs Kathedrale ist eine Kirche und Kathedrale der Ukrainischen Griechisch… …   Deutsch Wikipedia

  • Wassyl Semenjuk — (ukrainisch Василь Семенюк, russisch Василий Семенюк; * 2. August 1949 in Dora bei Jaremtscha, Sowjetunion, heute Ukraine) ist Bischof der Eparchie Ternopil Sboriw. Leben Geboren wurde Wassyl Semenjuk in Dora. Mit fünfundzwanzig Jahren …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”