Streitwald (Lößnitz)

Streitwald (Lößnitz)
Streitwald
Stadt Lößnitz
Koordinaten: 50° 39′ N, 12° 46′ O50.65680555555612.771388888889Koordinaten: 50° 39′ 25″ N, 12° 46′ 17″ O
Fläche: 1,66 km²
Eingemeindung: 1. Apr. 1939
Eingemeindet nach: Affalter
Postleitzahl: 08294
Vorwahl: 03771

Streitwald ist ein Ortsteil der Stadt Lößnitz im sächsischen Erzgebirgskreis.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Siedlung Streitwald liegt im Westerzgebirge am Katzenstein und der namensgebenden Waldung Streitwald. Das Dorf Affalter stößt direkt an und wird von der Staatsstraße S 283 getrennt.

Nachbarorte

Gablenz
Beutha Nachbargemeinden Niederzwönitz
Grüna Affalter

Geschichte

Streitwald ist ein Straßendorf mit mehreren Gassen, das an dem nordöstlich angrenzenden, 1431 ersterwähnten Waldstück ym Streitholcze angelegt wurde. Dieser Name entstand wahrscheinlich aufgrund der Tatsache, dass um den Wald ein Streit zwischen den Schönburgern auf Hartenstein und dem Rittergut Niederzwönitz einerseits und dem Kloster Grünhain andererseits ausgetragen worden war, welcher 1476 mit einer Übereinkunft und dem Setzen eines Dreilagensteines beendet wurde. 1582 gelangte der hartensteinische Anteil des Waldstücks an den Lichtensteiner Zweig der Familie Schönburg. Bei dem Setzen eines Wildzaunes ließen sie in der Nähe, wo sich 1603 ein Forsthaus befand, ein Tor in der Gegend des oberen Endes von Affalter anbringen.

Von der Schönburgischen Herrschaft wurden 1715 Waldparzellen zur Rodung und zum Hausbau bereitgestellt, woraus sich eine Häuslersiedlung entwickelte. Für die kleine Siedlung finden sich 1723 die Bezeichnungen Neudörffgen oder Streithäußer. 1750 bestanden hier bereits 28 Häusleranwesen. August Schumann schreibt 1821 in seinem Staats-, Post- und Zeitungslexikon über die Entwicklung Streitwald u. a.: „Auch das am Streitwalde bei Lößnitz gelegene Neudörfel wird häufig Streitwald genannt. Vor ungefähr hundert Jahren stand auf diesem Ort nur ein einzelnes Forsthaus, und dann erst wurde derselbe nach und nach angebaut.[1] Weiterhin führt er aus: „Neudörfel hat gegen 60 Häuser und 300 Einwohner, welche nach Lößnitz eingepfarrt sind, und unter welchen sich ein fürstlicher Förster befindet. Im Süden stößt es mit Affalter zusammen, und in den Fluren gränzt es mit dem Grünhainer und Stollberger Amtsbezirk.[2] Die Bevölkerungsstruktur unterschied sich aufgrund der Häusler grundlegend zu denen der Waldhufendörfern Nieder- und Oberaffalter. Die Bewohner betätigten sich neben bescheidener Landwirtschaft vor allem als Weber, Strumpfwirker und Steinbrucharbeiter. Im sogenannten Albrechtschen Schieferbruch bestand um 1860 ein Pferdegöpel.

Streitwald war früher nach Lößnitz gepfarrt, geht aber mittlerweile nach Affalter in die Kirche. Ein eigenes Schulhaus wurde 1863 eingerichtet, aber nur bis zur Eingemeindung nach Affalter genutzt. Diese erfolgte am 1. April 1939. Gemeinsam mit Affalter gelangte Streitwald am 1. Januar 1999 an die Stadt Lößnitz.[3]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl[4]
1750 28 Häusler
1834 322
1871 354
Jahr Einwohnerzahl
1890 423
1910 387
1925 394

Literatur

Weblinks

  • Streitwald im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Streitwald. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 11. Band, Zwickau 1824, S. 495–497.
  2. Neudörfel (bei Lößnitz, oder am Streitwalde), auch selbst Streitwald, oder die Streithäuser genannt. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band, Zwickau 1820, S. 7 f.
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  4. vgl. Streitwald im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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