Gablenz (Stollberg)

Gablenz (Stollberg)
Gablenz
Koordinaten: 50° 40′ N, 12° 46′ O50.67361111111112.765833333333Koordinaten: 50° 40′ 25″ N, 12° 45′ 57″ O
Fläche: 5,82 km²
Einwohner: 871 (1964)
Eingemeindung: 1. Jan. 1974
Postleitzahl: 09366
Vorwahl: 037296

Gablenz ist ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Stollberg im sächsischen Erzgebirgskreis.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das doppelreihige Waldhufendorf Gablenz liegt im Westerzgebirge am Gablenzbach. Die Bundesstraße 169, die Stollberg mit Aue verbindet, durchzieht die gesamte Ortslage von Gablenz. Der Katzenstein liegt etwas südöstlich von Gablenz in Richtung Affalter.

Nachbarorte

Mitteldorf Brünlos
Oberdorf Nachbargemeinden Dorfchemnitz
Beutha Streitwald

Geschichte

Die Flur des im Spätmittelalter angelegten Dorfes wurde wahrscheinlich schon zwischen 1240 und 1250 gemeinsam mit Zwönitz, Kühnhaide und Günsdorf von dem Burggrafen von Starkenberg als Besitzer der Herrschaft Stollberg an das Kloster Grünhain abgetreten.[1] Die urkundliche Ersterwähnung als Gabelencz stammt aus dem Jahre 1460 und ist im Terminierbuch der Zwickauer Franziskanermönche zu finden. Der Ortsname ist wahrscheinlich von dem altsorbischen Jablonica abgeleitet und bedeutet Apfelbaum-Bach.

Gablenz war über die Jahrhunderte vor allem bäuerlich geprägt, wie auch heute noch gut erhaltene Gehöftanlagen mit Verschieferungen und Verbretterungen das Ortsbild bestimmen. Daneben wurde vor Ort aber auch reger Bergbau betrieben. Oberhalb der Buschmühle, auf der östlichen Seite des Gablenzbachs ist für 1572 die Grube Hoffnung Gottes nachgewiesen. Im oberen Dorfteil baute 1579 die Gewerkschaft Güldener Erzengel auf einen Gang in Richtung Beutha. Wohl dem Bergbau sind die erheblichen Freiheiten des Dorfs zuzuschreiben, die in der Rüge von 1627 nachgewiesen sind. Demnach besaß Gablenz das Recht auf freien Fischfang, freie Niederwildjagd, Befreiung von Bierzwang und Salzmonopol sowie freies Backen. Weiterhin war gestattet Wirkgestelle aufzustellen, was sonst den Städten vorbehalten war. Strumpfwirkerei war bis in das 19. Jahrhundert vor Ort weit verbreitet, wie August Schumann berichtet. Ebenso nennt er etwas Hopfenanbau.[2] Im 19. Jahrhundert wurde eine Nebenschule der Stollberger Schule im Dorf eingerichtet. 1904 wurde eine Strumpffabrik errichtet, die in der DDR vom VEB Wäschekombinat Lößnitz genutzt wurde. Die ehemalige Fabrikantenvilla wurde in einen Kindergarten verwandelt.

Die Eingemeindung nach Stollberg erfolgte am 1. Januar 1974.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [3]
1551 19 besessene Mann, 8 Häusler und Hausgenossen, 4 ½ Hufen
1764 19 besessene Mann, 4 Gärtner, 11 Häusler
1834 348
1871 609
Jahr Einwohnerzahl
1890 714
1910 710
1925 794
1939 862
Jahr Einwohnerzahl
1946 957
1950 1125
1964 871

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hermann Löscher: Heimatgeschichte der Pflege Stollberg. Band 2, Verlag Heimatland, 2007, S. 58 ISBN 3-910186-61-0
  2. Gablenz bei Stollberg. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 15. Band, Zwickau 1828, S. 982 f.
  3. vgl. Gablenz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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