Susanne Krell

Susanne Krell

Susanne Krell (* 29. Juli 1955 in Betzdorf) ist eine deutsche Künstlerin, deren Konzeptarbeit sich zwischen Installation, Malerei, Grafik, Photo und Video bewegt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Neben einem FH-Studium in Koblenz (1972-1976), einem Kunsttheorie Fernstudium an der Universität Tübingen (1989-1990) und einem Philosophiestudium an der Universität Bonn (1998-2002) war vor allem die Begegnung mit Marina Abramovic anlässlich ihres Seminars Cleaning the House (1999) von Einfluss.

Werk

Susanne Krell sammelt Orte[1]. Ort sein bedeutet für die Künstlerin nicht primär die geographische Realität, sondern die dahinter verborgenen Schichten aus Ideen, Mythos und Geschichte. In einem Prozess des Sicheinlassens auf den Ort überträgt Susanne Krell dessen Ideenkonzept in ein künstlerisches Medium. Mittels Frottage-Technik reibt sie die Oberfläche steinerner Strukturen auf Papier oder Leinwände, die entweder roh belassen oder vielfältig vorgefärbt sind. Reisen führen Susanne Krell überall dorthin, wo Menschen Spuren in Stein hinterlassen haben. Immer wieder sind es Orte im Brennpunkt kultureller, sozialer oder religiöser Spannungen wie der Nahe Osten, Russland, China oder Osteuropa. Im Laufe der Jahre ist auf diese Weise eine große Sammlung von Abrieben unterschiedlichster Orte entstanden, die bevorzugt in Rauminstallationen mit der vorgefundenen Umgebung und deren Objekten in Bezug gesetzt [2] oder auf einer großformatigen Leinwand spannungsreich gruppiert werden. Erweitert wird die Sicht auf die Orte durch ergänzende Photographien, Videos, Projektionen, Tondokumente oder Collagen.

Preise und Stipendien (Auswahl)

2000 gewann sie den Uhrturm-Kunstpreis für Malerei in Rheinland-Pfalz, 2004 das Art-in-Situ Stipendium · La Roche-sur-Grane / Frankreich und 2005 den Dr. Theobald Simon-Kunstpreis · Bonn. Im gleichen Jahr erhielt sie ein Arbeits-Stipendium für Budapest / Ungarn. 2010 wurde sie für den Gabriele Münter Preis nominiert.

Ausstellungen (Auswahl)

Einzelausstellungen

Gruppenausstellungen

  • 2010: TUTTI 137 Orte in: Vorreiterin · Ausstellung zum Gabriele Münter Preis 2010 im Martin-Gropius-Bau · Berlin
  • 2009: RHIZOM in: Grenzen der Identität · Abtei Brauweiler und Kunstpalast Krakau / Polen
  • 2008: Frau Aribal erklärt mir den Islam in: tauschen dt. und türk. KünstlerInnen BIENNALE BONN :Bosporus[4]
  • 2007: ESTHAJNAL evening glow / morning red in: Asia Europe Mediations · MONA Museum Poznan/ Polen[5]
  • 2006: Confessions in: scharf! Die Frau in der Gesellschaft heute Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • 2006: walking in: ...auf dem Wege Ausstellungshalle Shandong · Jinan/ China, Deutsches Kulturinstitut · Taipei/ Taiwan und Kuandu Museum der schönen Künste · Taipei/ Taiwan

Sonstiges

Susanne Krell ist auch als Kuratorin für Kunstvereine und Museen tätig. 2007 war sie Mentorin im Mentoring-Projekt des Ministeriums für Bildung, Frauen und Jugend · Mainz[6]. Darüber hinaus gewann und realisierte sie seit 1999 Kunst am Bau-Wettbewerbe[7]. Zurzeit arbeitet sie als Kunstlehrerin an der Realschule Neustadt/Wied.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Prälat Josef Sauerborn zur Ausstellung ORTE | Weiter Raum erzbistum-koeln.de, 8. Oktober 2009
  2. Gabriele Uelsberg: Susanne Krell, in: Katalog zum GABRIELEMÜNTERPREIS 2010, ISBN 978-3-940482-29-7, S. 114
  3. Ausstellung in Bonner Sankt Helena general-anzeiger-bonn.de, 12. September 2008
  4. Frau Aribal erklärt mir den Islam general-anzeiger-bonn.de, 4. Juni 2008
  5. Ausstellungshinweis videonale.org, 18. Juli 2008
  6. Veranstaltungshinweis: Kunst im sakralen Raum kunst-mentoring.de, 28. Oktober 2008
  7. Susanne Krell auf: kunst-am-bau.info

Weblinks


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