- Talheim (Horb)
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Talheim Stadt HorbKoordinaten: 48° 30′ N, 8° 40′ O48.492158.67198495Koordinaten: 48° 29′ 32″ N, 8° 40′ 19″ O Höhe: 495–583 m ü. NN Fläche: 11,83 km² Einwohner: 2.750 (2009) Eingemeindung: 1974 Postleitzahl: 72160 Vorwahl: 07486 Lage von Talheim in Horb
Talheim ist ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Horb am Neckar in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
782 wird die Ortschaft Daleheim zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Allerdings – so belegen es archäologische Funde und Gräber - müssen sich hier Menschen schon zur Hallstattzeit angesiedelt haben. Im Mittelalter wurde der Ort wegen einer Erbteilung im Hause der früheren Ortsadligen Kechler zu Schwandorf in Obertalheim und Untertalheim geteilt. Beide Ortsteile gehörten im Laufe der Geschichte mal zu Vorderösterreich, dann zu Württemberg und später zum Oberamt Nagold.
Hunger, Pest, Plünderungen und die Folgen der Koalitionskriege hinterließen Spuren bei der Bevölkerung. Besonders die Hungerjahre 1846/47 veranlassten viele, Talheim in Richtung Amerika zu verlassen.
Die beiden Talheimer Ortsteile blieben vom Ersten und vom Zweiten Weltkrieg verschont – zumindest sind Kriegszerstörungen nicht bekannt geworden. In den 1970er Jahren wurden beide Ortsteile im Zuge der Kreis- und Gemeindereform in die Große Kreisstadt Horb am Neckar eingegliedert. 2004 wurden die Ortsteile dann zum Stadtteil Talheim zusammengeführt.
Heute
Die Ortschaft Talheim (2009 rund 2.750 Einwohner) liegt im Steinachtal am nördlichen Stadtrand von Horb, am Tor zum Schwarzwald. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts dominierte hier die Landwirtschaft, dann veränderte sich die Struktur stark. Ab ca. 1950 fanden viele Einwohner in den Großunternehmen Daimler in Sindelfingen, IBM und HP in Böblingen oder bei den Fischerwerken im Waldachtal Lohn und Brot. Die Grundversorgung sichern in Talheim etliche Einkaufsmöglichkeiten sowie Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe.
Infrastruktur
Talheim entwickelte sich entlang der Steinach, die die Hochfläche von West nach Ost tief durchschneidet. Heute wohnen die meisten Bewohner außerhalb der alten Ortskerne beider Teilgemeinden auf der Höhe, in den beiden Neubausiedlungen. Im Tal befinden sich:
- das Gemeindezentrum (1999) mit Rathaus, Banken, einem Zahnarzt und der evangelischen Kirche
- die Sport- und Festhalle
- beide katholischen Kirchen
- die Grundschulen
- Einkaufsmöglichkeiten wie Bäcker, Metzger, Lebensmittelladen
- eine Arztpraxis, verschiedene Handwerksbetriebe und Dienstleister
Eher auf halber Höhe bzw. auf der Höhe:
- Sportstätten
- Kindergärten (städtisch und kirchlich)
- Industriebetriebe
Die Wasserversorgung wird teilweise über eigene Quellen und seit 2001 zusätzlich über die Wasserversorgung Kleine Kinzig durchgeführt. Zahlreiche Grünpflegepaten kümmern sich unentgeltlich um die städtischen Grünanlagen, Biotope und weitere Plätze.
Zurzeit wird das Baugebiet Barbel-West erschlossen. Es soll auf der Höhe die beiden Siedlungen der früheren Teilorte Ober- und Untertalheim miteinander verbinden.
2009 wurde der Ausbau der denkmalgeschützten Klosterscheuer mit Räumlichkeiten für das Dorf-, Vereins- und Gemeinschaftsleben nach fünfjähriger Bauzeit abgeschlossen.
Religionen
Die Ortschaft Talheim verfügt über zwei katholische Kirchengemeindezentren:
- Die katholische Kirche St. Martinus. Sie wurde im Jahr 1979 fertiggestellt.
- Die katholische Kirche St. Michael und Laurentius, erbaut 1835.
Zusammen mit der Nachbargemeinde Haiterbach bildet Talheim eine evangelische Seelsorgeeinheit mit einem eigenen Gemeindezentrum in Talheim (Kirchengemeinde Talheim).
Vereine und Gruppierungen
Angefangen beim Maskenabstauben der Narrenzünfte (NZ Untertalheim und Brechalochhexa Obertalheim) am 6. Januar bis zum Silvesterblasen der Musikvereine (MV Fortuna Talheim und MV Obertalheim) kurz vor dem Jahreswechsel, insgesamt 16 Vereine beleben die dörfliche Gemeinschaft (u.a. Männergesangverein Freundschaft Talheim, Freiwillige Feuerwehr Obertalheim, Freiwillige Feuerwehr Untertalheim). Die früheren Vereine FC Untertalheim und SF Obertalheim sind weiterhin eigenständig, Fußball gespielt wird heute gemeinsam in der SG Talheim.
Literatur
- Württembergisches Städtebuch; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1961.
Weblinks
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