Tatort: Borowski und der coole Hund

Tatort: Borowski und der coole Hund
Folge der Reihe Tatort
Originaltitel Borowski und der coole Hund
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Produktions-
unternehmen
NDR
Länge 89 Minuten
Einordnung Folge 816
Erstausstrahlung 6. November 2011 auf Das Erste
Stab
Regie Christian Alvart
Drehbuch Michael Proehl
Produktion Kerstin Ramcke
Musik Michl Britsch
Kamera The Chau Ngo
Besetzung
Episodenliste

Borowski und der coole Hund ist ein Fernsehfilm aus der Krimireihe Tatort und wurde am 6. November 2011 auf Das Erste erstgesendet.[1] Er ist die 18. Folge des Kieler Ermittlers Klaus Borowski.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Früh morgens springt ein Mann an einem einsamen Badestrand von einem Steg aus ins Wasser. Nachdem Ina Santamaria, die zuvor mit ihm Sex gehabt hatte, nach ihm sieht, ist er verschwunden und das Wasser voller Blut. Borowski und Brandt finden kurz darauf heraus, dass er von Bambuspfählen aufgespießt wurde.

Etwa zur gleichen Zeit stirbt in Malmö (Südschweden) ein junges Mädchen an Tollwut. Sie wurde zuvor von einem Hund gebissen. Kommissar Stefan Enberg, ein Freund Borowskis, findet einen Zusammenhang zu dem Fall in Deutschland, da auch der Tote mit Tollwut infiziert war. Doch zunächst wird ein weiteres Mädchen von dem Hund gebissen und infiziert, doch die aus Deutschland stammende kann rechtzeitig behandelt werden. Nachdem dieser in einer Feriensiedlung gesichtet und erschossen wird, macht sich Enberg auf den Weg nach Kiel.

Brandt hat inzwischen herausgefunden, dass ein mehrfach vorbestrafter Mann in einem Baumarkt große Mengen an Bambus kaufte. Doch zuerst fahren die Kommissare zu Santamaria, wo sich Brandt in deren Rechner einloggt und erfährt, dass sie sich oft in Sex-Chatrooms aufhielt. Nachdem sie sich daraufhin mit Santamaria angelegt hat, fährt Borowski zu Nils Ackermann, einem ihrer früheren Arbeitskollegen, der sie gestalkt haben soll.

Nach dem Eintreffen Enbergs machen sich die alten Freunde auf den Weg zu einer Gartenlaube, wo sie den Täter erhoffen. Als Borowski die Tür öffnet, schnellt eine Platte mit Bambusspießen hervor und verfehlt ihn nur knapp. Im Innenraum finden sie einen Toten, dem die Bambusspießplatte zum Verhängnis wurde. Es ist der Mann, der sie auch besorgt hat. Offenbar war er der Lieferant für den Mörder und sollte nun beseitigt werden.

Daraufhin fahren sie nochmals zu Santamaria, die ihre Hand auf eine heiße Herdplatte legte. Von den Sanitätern erfahren sie, dass sie vor zwei Jahren versuchte sich im Nord-Ostsee-Kanal zu ertränken. Bei der Befragung konfrontiert Enberg sie sehr barsch mit seiner Vermutung, dass ein ehemaliger Geliebter hinter dem Mord steckt und sie nun geschmeichelt ist. Daraufhin brechen sie die Befragung ab und fahren zurück ins Präsidium.

Am Abend möchte sich Enberg bei Santamaria entschuldigen, doch diese öffnet ihm nicht die Tür. Auf dem Rückweg begegnet er einem Vermummten, der versucht wegzulaufen. Er folgt ihm auf ein im Bau befindliches Haus und stürzt dabei in eine Falle. Er hängt in einem tiefen Schacht in einem Netz, unter ihm sind Metallstäbe. Als er sich zu Befreien versucht, steht der Vermummte neben ihm und schneidet ein Seil durch. Am nächsten Morgen entdeckt Santamaria in ihrer Wohnung eine Schleifspur, die ins Wohnzimmer führt. Dort sitzt der tote Enberg blutverschmiert in einem Sessel.

Borowski vermutet nun, dass sie das Motiv des Täters ist, der sie als sein Eigentum betrachtet und alle tötet, die ihr zu nahe kommen. Daraufhin fasst er einen Plan: Er begleitet Santamaria nach Hause und passt auf sie auf. Gleichzeitig hält er sich mit ihr vorm Fenster auf, damit der Täter denkt, dass er ihr neuer Geliebter ist. Als er ihn sieht, befielt er ihr sich im Bad einzuschließen bis er wiederkommt. Währenddessen klopft es an der Badtür und sie bekommt Angst. Als sie wenig später die Tür öffnet, steht Borowski davor und behauptet, dass er nicht geklopft hat und der Mörder in der Wohnung gewesen sein muss. Er bleibt noch über die Nacht bei ihr und fordert am nächsten Tag Polizeischutz an.

Inzwischen fand man heraus, dass Ackermann Hunde aus dem Tierheim stahl, von denen unwissentlich einige mit Tollwut infiziert waren. Einen davon verkaufte er an einen Lorenzo, der damit das erste Opfer ansteckte. Unterdessen spürte Brandt anhand der Internetkontakte Santamarias die Wohnung des Täters auf, worin sich hunderte Bilder von ihr befinden. Der Täter hat jedoch Überwachungskameras und Bewegungsmelder installiert, sodass er durch sein Mobiltelefon über den „Besuch“ informiert wird. Er betäubt daraufhin seine Kollegin und den Sicherheitsbeamten vor Santamarias Wohnungstür und entführt diese. Die Kommissare wissen, dass er sie zu dem Ort bringen wird, an dem er ihr vor zwei Jahren das Leben rettete. Als sie dort eintreffen, sitzt Santamaria in einen Rollstuhl und wird ins Wasser gestoßen. Während Brandt hinterherspringt und sie an Land zieht, kämpft Borowski mit dem Mörder, der, seitdem er Santamaria gerettet hat, unsterblich in sie verliebt ist.

Am Ende kommt eine Frau in Borowskis Büro und erzählt ihm, dass sie auf dem Weg nach Schweden den Hund am Straßenrand gesehen und ihn aus Mitleid mitgenommen hat. Nur so konnte die Tollwut nach Malmö gelangen.

Hintergrund

Der Film wurde von der Nordfilm GmbH und dem Norddeutschen Rundfunk produziert. Die Dreharbeiten fanden vom 3. Mai 2011 bis zum 1. Juni 2011 statt.[2] Die Drehorte waren Kiel und Umgebung. Aufgrund der Verbindung zu einem Fall in Schweden wurde auch in Malmö und dessen Umgebung gedreht.[1]

Borowski und der coole Hund wurde am 1. Oktober 2011 in der Reihe 16:9 beim Filmfest Hamburg uraufgeführt.[3]

Rezeption

Einschaltquoten

Die Erstausstrahlung von Borowski und der coole Hund am 6. November 2011 wurde in Deutschland insgesamt von 8,49 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte als Tagessieger einen Marktanteil von 22,6 Prozent für Das Erste; in der Gruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer konnten 2,67 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 16,5 % erreicht werden.[4][5]

Kritik

„An diesem Sonntagabend lieferte die "Tatort"-Reihe endlich mal wieder ein absolutes Highlight. "Borowski und der coole Hund" bot alles, was der Krimifan sich wünschen kann: Ein spannendes Drehbuch, tiefgründige Charaktere und brillante Darsteller. Darüber hinaus bestach Borowskis neuester Fall, der teils in Südschweden und teils in Kiel spielte, mit seiner Ästhetik und seiner dichten Atmosphäre.“

– T-Online[6]

„Mit Spannung und viel Blut wartet der zweite Kieler „Tatort“ nach einer Geschichte von Bestseller-Autor Henning Mankell auf. Schon der Beginn der Folge „Borowski und der coole Hund“ verheißt Unheil.“

– Welt[7]

„Einen wahrlich irrer Krimi, der mit bösen Überraschungen und fatalen Verkettungen bis zum Schluss in Atem hält. Die dichten Bilder von Kameramann The Chau Ngo ("Almanya – Willkommen in Deutschland") unterstreichen die düstere Stimmung - und sorgen dafür, dass der Fall nicht nur Borowski an die Nieren geht.“

– TV Spielfilm[8]

„Wow, was ist mit dem „Tatort“ los? „Borowski und der coole Hund“ wirkt so, als werde der gute alte Sonntagskrimi bei seinen Wurzeln gepackt. Spannung, Thrill, Suspense...hypnotische Bilder am Rande der Schmerzgrenze.“

Markus Ehrenberg: Tagesspiegel[9]

„Spannender, komplexer, düsterer! Super-"Tatort" nach Mankell. Können die Schweden einfach besser Krimi als wir?“

– Bild[10]

„"Borowski und der coole Hund" ist nicht nur gut, sondern mehr als das: ein außergewöhnlicher Film und sicher einer der besten "Tatorte" der letzten Jahre. Eine überaus spannende Story, die den Zuschauer wie ein Strudel packt und in die Abgründe der Seele reißt.“

– Meedia[11]

„"Der Tatort des Jahres! Christian Alvarts Geniestreich von einem Thriller wäre selbst im Kino ein Highlight.“

Cord Krüger: News.de[12]

„"Selten ging ein Sonntagskrimi so unter die Haut wie dieser. Gerade deshalb ist die Folge nach einer Geschichte von Henning Mankell die beste seit Langem.“

Carsten Heidböhmer: Stern[13]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Allgemeine Infos bei tatort-fundus.de
  2. Dreharbeiten, abgerufen am 05. November 2011.
  3. Uraufführung beim Filmfest Hamburg
  4. Einschaltquoten vom Hamburger Abendblatt
  5. Einschaltquoten von TVtoday
  6. Kritik von T-Online
  7. Kritik von Welt
  8. Kritik von TV Spielfilm
  9. Kritik des Tagesspiegel
  10. Kritik von Bild
  11. Kritik von Meedia
  12. Kritik von News.de
  13. Kritik des Stern

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