Tatort: Eine bessere Welt

Tatort: Eine bessere Welt
Folge der Reihe Tatort
Originaltitel Eine bessere Welt
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Produktions-
unternehmen
HR
Einordnung Folge 800
Erstausstrahlung 8. Mai 2011 auf Das Erste
Stab
Regie Lars Kraume
Drehbuch Lars Kraume
Musik Julian Maas, Christoph M. Kaiser
Kamera Armin Alker
Besetzung
Episodenliste

Eine bessere Welt ist ein Fernsehfilm aus der Krimireihe Tatort. Lars Kraumes Film führt Nina Kunzendorf und Joachim Król als neues Frankfurter Ermittlerteam Conny Mey/Frank Steier ein. Der vom Hessischen Rundfunk produzierte Beitrag wurde am 8. Mai 2011 auf Das Erste erstgesendet.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der verwirrte Sven Döring beschuldigt Ärzte, seinen seit einem Jahr im Koma liegenden Sohn Stefan töten zu wollen, weil sie wegen Hirntod die Maschinen abschalten wollen. Außerdem beschuldigt er die junge Mariam Sert, die seinen Sohn nach einem Verkehrsunfall auf der Straße liegend gefunden hat, diesen angefahren zu haben und meldet das auf dem Kommissariat den anwesenden Kommissaren Steier und Mey, die daraufhin erstmals zusammen arbeiten. Steier ist der ein Jahr alte Fall bekannt.

Döring behauptet, Ermittlungen seien verschleppt worden, weil der damals ermittelnde Beamte Seidel ein Verhältnis mit der jungen Frau habe und setzt Mariam permanent durch Stalking psychisch unter Druck. Conny Mey und Frank Steier versuchen zunächst erfolglos einzugreifen, ihnen sind aber die Hände gebunden, da es noch kein Mordopfer gibt. Als sich der Verdacht erhärtet, stellt Steier Seidel zur Rede. Es stellt sich heraus, dass Seidel und die junge Frau tatsächlich ein Verhältnis hatten, auch wenn es nur eine einmalige Angelegenheit war. Seine Ehefrau bekommt das Gespräch zufällig mit. Steier erfährt von der Schwester Dörings, dass die einzige Rettung des Sohnes vor dem Vater nur der Tod sein könnte. Der Vater bricht in die Wohnung von Mariam Sert ein und überfällt sie, als sie nach Hause kommt. Die junge Frau kann fliehen.

Im Kommissariat erzählt sie dem Team Steier und Mey die Wahrheit. Sie sei betrunken mit dem Auto auf dem Weg nach Hause gewesen, musste auf einer Brücke anhalten, um sich zu übergeben, und das spätere Unfallopfer habe sie aus der Ferne angesprochen. Dann sei ein Fahrer mit seinem Sportauto angerast gekommen, habe den jungen Mann überfahren und sei geflüchtet. Die junge Frau habe sich in ihr Auto gesetzt und sei weggefahren. Auf dem Weg nach Hause sei sie nach mehreren Minuten umgedreht, sei zurückgefahren und habe einen Notarzt geholt. Der seitdem im Koma liegende Sohn stirbt im Krankenhaus, der Vater dreht durch und verletzt auf dem Kommissariat den Freund Mariams und Kommissar Steier mit einem Messer, bevor er überwältigt und festgenommen werden kann.

Hintergrund

Der in Frankfurt am Main spielende Kriminalfilm wurde von der ARD als 800. Tatort-Folge gesendet. Die Dreharbeiten begannen im November 2010. Gedreht wurde unter anderem in Frankfurt-Riedberg, auf der Konstablerwache und der Honsellbrücke.[1] Das Ermittlerduo löste das hessische Tatort-Team aus Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) und Fritz Dellwo (Jörg Schüttauf) ab.[2]

Die Fernsehspielchefin des Hessischen Rundfunks Liane Jessen sagte, dass sie sich keinem Quotendruck unterwerfe und in dieser Folge auf Filmkunst-Elemente setze.[3]

Rezeption

Die Erstausstrahlung hatte 8,71 Millionen Zuschauer und 27,5 Prozent Marktanteil.[4] Die Kritiken urteilten aufgrund der Neubesetzung weniger das Drehbuch als das neu besetzte Team, so nannte etwa Martin Eich in Welt Online Conny Mey als „das archetypische Gegenstück zur schwermütigen Charlotte Sänger der Andrea Sawatzki“ Weiter urteilte er: „Mey und Steier, der von Joachim Król kongenial verkörpert wird, sind ein Zufallspaar. Intellekt und Intuition, verschrobene Distinguiertheit und Proleten-Charme – diese Kombination funktioniert seit der 70er-Jahre-Kultserie „Die Zwei“ mit Roger Moore und Tony Curtis und auch bei der längst unter die dramaturgische wie schauspielerische Armutsgrenze abgerutschten ZDF-Produktion „Ein Fall für zwei“, [...]“[5]

Der Focus lobte ebenso: „Es ist zum Auftakt ziemlich großartig erzählt, wie Hauptkommissarin Conny Mey (Nina Kunzendorf) und Hauptkommissar Frank Steier (Joachim Król) ihre Fernseh-Beziehung begründen. Sie sind zwei, die nicht zu einander wollen, aber dramaturgisch zu einander finden müssen. Zwei Welten prallen aufeinander.“[6] Tilmann P. Gangloff merkte auf evangelisch.de an: „Im 800. Tatort stiehlt Nina Kunzendorf als Kommissarin Conny Mey ihren Mitstreitern souverän die Schau. Sie versieht die Rolle mit derart viel Attraktivität und Ausstrahlung, dass der Kollege vor lauter Introvertiertheit fast autistisch wirkt. Da braucht es nicht mal einen Mord.“[7]

In TV Digital hieß es dagegen: „Drehbuchschwächen, die der Krimi durchaus aufweist, machen amüsante Dialoge leicht wieder wett. Wenn Król alias Steier seine Kollegin anherrscht, ‚Sie gehen mir dermaßen auf den Senkel. Wenn Sie den Menschen wirklich helfen wollen, dann machen Sie doch ein Nagelstudio auf‘, dann weiß man: Dies ist der Beginn einer großen Freundschaft, der neugierig auf die Fortsetzung macht.“[8] Carsten Heidböhmer bemängelte im Stern das unnötig dramatische Finale, nachdem die Folge „lange plätschert[e]“. [9]

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jana Schulze und Carla Schneider: Das neue Kommissarenpaar ermittelt – in Frankfurt In: Frankfurter Rundschau vom 10. Dezember 2010
  2. Erste Klappe für neue Ermittler In: Die Welt vom 16. November 2010
  3. "Geringe Quote? So what!" Spiegel Online vom 8. Mai 2011
  4. Gute Quote für Kunzendorf und Król In: Spiegel online vom 9. Mai 2011
  5. Nina Kunzendorf – schärfer als die Polizei erlaubt In: Die Welt online vom 7. Mai 2011
  6. Josef Seitz: Polizei mit Push-up In: Focus vom 9. Mai 2011
  7. Tilman P. Gangloff: TV-Tipp des Tages: „Tatort: Eine bessere Welt“ (ARD) In: evangelisch.de vom 8. Mai 2011
  8. 800. Tatort: Eine bessere Welt In: TV Digital
  9. Der Stille und die Schrille, stern.de vom 8. Mai 2011

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