The Drugs Don’t Work

The Drugs Don’t Work

The Drugs Don’t Work (englisch für ‚Die Drogen wirken nicht‘) ist die zehnte offizielle und erfolgreichste Single von The Verve in Großbritannien. Sie wurde drei Wochen vor der Veröffentlichung des Albums Urban Hymns ausgekoppelt und stieg direkt auf den ersten Platz der englischen Charts ein.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

The Drugs Don’t Work ist eine sanfte, getragene Rockballade, die durch einen kontinuierlichen Spannungsaufbau gekennzeichnet ist. Sie beginnt mit einer einzelnen akustischen Gitarre und wird bald durch eine schluchzende Geige begleitet. Mit dem Einsatz der kratzig warmen Stimme wird die Geige durch eine luftige Effektgitarre ergänzt. Mit dem zweiten Vers, der die erste Titelzeile enthält, steigt ein tiefes Streicherorchester ein. Erst in der zweiten Strophe folgen der Bass und schließlich im Refrain auch das Schlagzeug.

Als einer der ersten selbstgeschriebenen Songs von Richard Ashcroft überhaupt, wurde er bereits auf den Live-Konzerten zum Album A Northern Soul 1995 gespielt. In der frühen Version singt der Sänger noch vom Erwachsenwerden, während ihm in der endgültigen Fassung das Älterwerden zu schaffen macht.

Bedeutung

Text

Inhaltlich gibt sich Richard Ashcroft sehr bedeckt, worum es in Text und Lied gehen soll. Häufig wird von den Medien der Bezug zu seinem Vater gesucht, der nach langwieriger Chemotherapie an Krebs gestorben ist (Ashcroft war 11 Jahre alt).[1] Drugs soll in diesem Kontext für die heftigen Medikamente stehen, die seinem Vater zugeführt wurden und das Leiden schließlich eher verstärkt als gelindert haben. Da Ashcroft in der Urversion des Songs jedoch „they just make me worse“ singt, ist der Bezugspunkt für Einnahme und Wirkung von Drogen eher bei Ashcroft selbst zu suchen. Ashcroft hat sich mehrfach öffentlich dazu bekannt, seinerzeit auch illegale Rauschmittel zu konsumieren. Der Song bezieht sich vielmehr auf seine eigenen Erfahrungen mit Drogen. Im Zusammenhang mit seiner unsteten psychischen Konstitution ist alternativ oder parallel auch eine Referenz zu Psychopharmaka denkbar.[2] Grundlegend beschreibt der Song Verlustangst (hier ist der Zusammenhang zum frühen Tod seines Vaters zu suchen), die wiederkehrende Konfrontation mit auslösenden Situationen (But I know I'm on a losing streak, 'cause I passed down my old street ...) und der mentalen Flucht davor (mithilfe exogener Substanzaufnahme), in der Hoffnung dass jene Zustände sich nicht mehr wiederholen (never coming down down - no more).

Video

Das Video unterstreicht die Bedeutung des Songs. Es beginnt mit der Endsequenz vom Video zu Bitter Sweet Symphony, wobei die Band die bewusste, "vorgezeichnete" Straße verlässt, weil sich Ashcroft an einem Automaten Gefühle kauft. Damit wird der Bezug zum Album A Northern Soul hergestellt, auf dessen Rückseite Simon Jones (Bassist) am gleichen Automaten Gefühle kauft (I was buying some feelings from a vending machine, aus dem Song Life's An Ocean). Daraufhin findet sich die Band in einem dunklen Raum wieder, wobei die Bandmitglieder farbig dargestellt werden, jedoch die meisten Einstellungen mit Richard Ashcroft in schwarz-weiß gehalten sind.

Inhaltlich beschreibt der Gefühlskauf als eindeutiger Bezug auf extern zugeführte Substanzen und Erfahrungen (Psychopharmaka, Drogen, Liebe, Musik ...) einen (vorübergehenden) Ausbruch aus dem steten, nicht beeinflussbaren Ablauf der Dinge (hier als Verfall in jene mentalen Zustände). But I know I see your face again ....

Status

Bei ihrer Veröffentlichung am 1. September 1997 stieg die Single direkt auf Rang 1 der britischen Charts ein, wurde aber gleich in der Folgewoche von Elton Johns Remake zu "Candle In The Wind" abgelöst. The Drugs Don’t Work war die erste Single überhaupt, die mit direktem Drogenbezug im Titel den Spitzenplatz dieser Hitliste belegte.

In einer Studie des amerikanischen Wissenschaftlers Dr. Harry Witchel (Forschungsgebiet: Physiologie insb. mediale und kardiovaskuläre Zusammenhänge, University of Bristol) wurde Ende 2006 The Drugs Don't Work als „der traurigste Song der Welt“ bestimmt. Der Untersuchung lag eine systematische Auswahl von Rocksongs der letzten 50 Jahre zugrunde. Als Bewertungsschema diente eine Merkmalskombination aus Pulsrate, Atemfrequenz und Körpertemperatur[3].

The Drugs Don’t Work EP

Release #1

  1. The Drugs Don’t Work (Album-Version)
  2. Bitter Sweet Symphony (James-Lavelle-Version)
  3. The Crab
  4. Stamped

Release #2

  1. The Drugs Don’t Work (Radio Edit)
  2. Three Steps
  3. The Drugs Don’t Work (Demo-Version)

Veröffentlichungen auf „The Verve“-Tonträgern

Einzelnachweise

  1. BBC Radio 2 (bbc.co.uk Song Archive: Sold on Song: The Drugs Don't Work - The Verve, 1999
  2. Die Tageszeitung, Hamburg Aktuell: Richard Ashcroft, 21. Oktober 2006
  3. The Independent (independent.co.uk) - Enjoyment > Music News, Terry Kirby: If You're Happy and You Know It, Listen to Lily. If Not, It's the Verve, 11. Dezember 2006

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