The Last of Mrs. Cheyney (1937)

The Last of Mrs. Cheyney (1937)
Filmdaten
Originaltitel The Last of Mrs. Cheyney
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1937
Länge 99 Minuten
Stab
Regie Richard Boleslawski,
Dorothy Arzner (ohne Credit),
George Fitzmaurice (ohne Credit)
Drehbuch Leon Gordon,
Samson Raphaelson,
Monckton Hoffe,
George Oppenheimer
auf der Basis des gleichnamigen Theaterstücks von Frederick Lonsdale
Produktion Lawrence Weingarten für MGM
Musik Herbert Stothart
Kamera George Folsey
Besetzung

The Last of Mrs. Cheyney ist eine US-amerikanische Filmadaption des gleichnamigen Theaterstücks von Frederick Lonsdale mit Joan Crawford, William Powell und Robert Montgomery. Der Regisseur Richard Boleslawski verstarb während der Dreharbeiten, der Film wurde von George Fitzmaurice und Dorothy Arzner fertiggestellt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Auf dem herrschaftlichen Landsitz von Lord Francis Kelton trifft der Playboy Lord Arthur Dilling auf die geheimnisvolle Fay Cheyney, eine reiche Witwe aus Amerika. Mrs. Cheyney ist in den höchsten Gesellschaftskreisen ein gern gesehener Gast, der durch Witz, Charme und Esprit alle zu bezaubern vermag. Auf Einladung der sagenhaft reichen Herzogin von Ebely, der Tante von Lord Arthur, verbringt Mrs. Cheyney das Wochenende gemeinsam mit Arthur. Was dieser jedoch nicht weiß: Fay ist in Wirklichkeit eine Trickbetrügerin, die es auf die Juwelen der Herzogin abgesehen hat. Während des Wochenendes geht der Plan von Mrs. Cheyney allerdings gründlich schief und sie findet sich am Ende einem verliebten Arthur gegenüber, der sie heiraten will.

Die Dinge verkomplizieren sich noch mehr durch das Auftauchen von Charles, dem Vertraute von Fay Cheyney. Schließlich überrascht Arthurs Fay mit dem Schmuck seiner Tante in der Hand. Er erpresst Fay mit seinem Wissen und verlangt von ihr eine romantische Liebesnacht. Entrüstet lehnt Fay ab. Sie geht stattdessen in die Offensive und beichtet den übrigen Gästen ihr Geheimnis. Am Ende der noch zahlreichen Verwicklungen einigen sich die Beteiligten darüber, den Vorfall nicht weiter zu verfolgen. Mittlerweile hat auch Fay entdeckt, dass sie nicht Charles, sondern Lord Arthur liebt. Der Film endet mit der Hochzeit der beiden.

Hintergrund

Das Stück The Last of Mrs. Cheyney gehörte zu den großen Erfolgen der Broadwaysaison 1925/26. Mit Helen Hayes in der Titelrolle schaffte die Komödie 385 Aufführungen. Eine erste Verfilmung mit Norma Shearer und Basil Rathbone unter der Regie von Sidney Franklin stammte aus dem Jahr 1929.

Joan Crawford übernahm die Rolle im Tausch von Myrna Loy, die stattdessen den eigentlich für Crawford vorgesehenen Part in Parnell spielte. Die Regie führte Richard Boleslawski, der jedoch mitten in den Dreharbeiten verstarb. Auch George Fitzmaurice, der zunächst die Arbeiten fortführte, erkrankte, so dass am Ende Dorothy Arzner das Projekt zu Ende brachte. Die Schauspielerin versuchte unter dem Einfluss ihres zweiten Ehemanns Franchot Tone ihr Rollenspektrum zu erweitern. Statt leichter Romanzen strebte sie anspruchsvolle Rollen an, wie die der Fay Cheyney. Die Fans allerdings lehnten den Wechsel ab und nach einer Reihe von finanziell wenig erfolgreichen Filmen, darunter The Gorgeous Hussy, fand sich die Schauspielerin Mitte 1938 auf einer Liste von Darstellern wieder, die angeblich Kassengift seien.

Joan Crawford bereute es ihr Leben lang, die Rolle angenommen zu haben. Gegenüber Roy Newquist bekannte sie mit der ihr eigenen Offenenheit:

Noch Jahre später, wenn ich an "Mrs. Cheyney" dachte, hätte ich mir selber in den Hintern treten können. Ich war nicht so grottenschlecht wie in "Rain", aber während der Dreharbeiten hatte ich persönliche Probleme und ich habe es zugelassen, dass das Studio seinen Willen bekam. Es war insgesamt ein wunderschön produzierter Film, aber ich machte nur einen dreiviertel Job. Hätte ich die Rolle wirklich perfekt gespielt, wäre ich mit Sicherheit für einen Oscar normiert worden.
For years every time I though of "Mrs. Cheyney" I wanted to kick myself around the block. I didn't stink, like I did in "Rain," but at the time the film was made I was having personal problems and I let them get in the way. It showed; it was a beautifully put-together film, all the way, but I only did a three-quarter job. If I'd done it right I'm sure I'd have been nominated for an Oscar.

Der Stoff wurde 1951 erneut mit Greer Garson unter dem Titel The Law and the Lady verfilmt

Kritiken

Die meisten Kritiken waren bestenfalls wohlwollend. Der Film wurde als zu lang und zu dialoglastig empfunden.

Cecilia Ager schrieb in The Nation eine zynische, wenn auch treffende Einschätzung:

Es ist wohltuend zu sehen, dass Joan Crawford in The Last of Mrs. Cheyney ame Ende schließlich das Auftreten erreicht hat, nach sie all die Jahre gestrebt hat. Jetzt schaut sie mit ruhiger Gelassenheit jedem Schauspieler direkt in die Augen, egal wie Englisch er auch sein mag, und ist sich der ruhigen Überlegenheit ihrer Aussprache wohl bewusst.
It is comforting to see in The Last of Mrs. Cheyney that Joan Crawford has at last attained the manner she's been striving for. Now she quietly looks any actor, no matter how English, straight in the eye, confident of the mastered casualness of her own pronunciation.

Quellen und verwendete Literatur

  • Roy Newquist (Hrsg.): Conversations with Joan Crawford. Citadel Press, Secaucus, N.J. 1980, ISBN 0-8065-0720-9
  • Lawrence J. Quirk: The Complete Films of Joan Crawford. Citadel Press, Secaucus, N.J. 1988, ISBN 0-8065-1078-1
  • Lawrence J. Quirk, William Schoell: Joan Crawford. The Essential Biography. University Press, Lexington, KY. 2002, ISBN 0-8131-2254-6
  • Alexander Walker: Joan Crawford. The Ultimate Star. Weidenfeld & Nicolson, London 1983, ISBN 0-297-78216-9

Weblinks


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