Christine Arron

Christine Arron
Christine Arron bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2007

Christine Arron (* 13. September 1973 in Les Abymes, Guadeloupe) ist eine französische Leichtathletin, die im 100- und 200-Meter-Lauf mehrere Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften gewann. Seit 1998 hält sie den Europarekord.

1992 wurde die Sprinterin bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Seoul entdeckt und nach Frankreich geholt. Dort wurde sie zuerst von Fernand Urtebise und später von Jacques Piasenta trainiert, der Durchbruch gelang ihr jedoch erst 1997. Bei den Europameisterschaften 1988 in Budapest siegte sie in der Europarekordzeit von 10,73 s über 100 Meter, damit ist sie die drittschnellste Frau aller Zeiten.

Danach feierte sie vor allem in der Staffel Erfolge. 1999 bei den Weltmeisterschaften in Sevilla holte sie in der 4-mal-100-Meter-Staffel die Silbermedaille. Nach einem kurzen Gastspiel 2001 in den Vereinigten Staaten bei Trainer John Smith wurde sie 2002 Mutter eines Sohnes und hatte 2003 ihr Comeback unter ihrem neuen Trainer Guy Ontanon.

Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2003 in Paris wurde sie Staffel-Weltmeisterin, und bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen gewann sie die Mannschafts-Bronzemedaille in der 4-mal-100-Meter-Staffel zusammen mit ihren Teamkolleginnen Véronique Mang, Muriel Hurtis und Sylviane Félix.

Bei den Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki galt sie als Favoritin im Endlauf, da sie bis zum Finale in den Qualifikationsrunden jeweils die schnellste Zeit lief. Allerdings konnte sie sich im Finale nicht mehr entscheidend steigern, erreichte eine Zeit von 10,98 s und musste sich mit der Bronzemedaille begnügen, hinter der Siegerin Lauryn Williams (USA) und der Zweiten Veronica Campbell (JAM). Auch das 200-Meter-Finale brachte ihr nicht die ersehnte Goldmedaille. Sie gewann ihre zweite Bronzemedaille. Weltmeisterin wurde Allyson Felix (USA). Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Ōsaka wurde Arron Sechste über 100 m.

In einem Interview vor der WM 2005 mit der Süddeutschen Zeitung bejahte sie die Frage, ob sie die „wahre Weltrekordlerin“ sei. Mit den Worten „Ja, wenn man die Mädchen anschaut, die vor mir sind – ja, das kann man so sagen, offen gestanden“ warf sie den beiden schnellsten Frauen über 100 Meter Florence Griffith-Joyner und Marion Jones indirekt Doping vor.[1] Anfang 2008, nachdem Marion Jones enttarnt worden war, wiederholte sie sinngemäß diese Aussagen in einem Interview mit L’Équipe.[2]

Christine Arron hat bei einer Größe von 1,77 m ein Wettkampfgewicht von 64 kg. Im März 2008, kurz nach den Unruhen in Tibet, gehörte sie zu den Erstunterzeichnern eines Appells von französischen Sportlern an die chinesische Regierung, die Menschenrechte zu beachten.[3]

Weblinks

 Commons: Christine Arron – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. n-tv: Wahre 100-m-Weltrekordlerin – Arron hält sich für die Beste, 5. August 2005
  2. The Times: Do cheats prosper? Just look at the record books, 11. Juli 2008
  3. Le Nouvel Observateur: Des athlètes français lancent un appel au président chinois, 26. März 2008

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