- Thetis-Klasse (Klasse 420)
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U-Jagd-Boot THETIS-Klasse
(Klasse 420)Typ: U-Jagd-Boot Dienstzeit: Deutschland 1961 - 1992
Griechenland 1991 - 2010Einheiten: 5 (plus 1 Klasse 421) Daten Verdrängung: 658 t Länge: 69,8 m Breite: 8,2 m Tiefgang: 2,7 m Antrieb: 2 MAN-Dieselmotoren mit
je 2200 kW (3000 PS)
bei 872/min4 E-Dieselmotoren mit 172 PS je Generator 135 kVA 2 Wellen dreiflügelige KAMEWA-Verstellpropeller
je 2,40 m ø
Ruderanzahl: 2 Höchstgeschwindigkeit: 23,5 Knoten Besatzung: 68 Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften Sensoren Navigationsradar
Sonar
EloKa-Anlage vorhanden Bewaffnung 2 40mm-Geschütze L/70 in Doppellafette
1 4x375mm U-Jagd-Raketenwerfer Bofors
2 (ztws. 4) Torpedorohre 533 mm
Wasserbomben
MinenDie Thetis-Klasse (Klasse 420) war eine Klasse von fünf U-Jagd-Booten der Bundesmarine, die nach der Meeresnymphe Thetis benannt war. Die Boote wurden zwischen 1959 und 1963 gebaut und ab 1961 in Dienst gestellt. 1991 bis 1992 wurden sie an die griechische Marine abgegeben, wo sie zwischen 2004 und 2010 außer Dienst gestellt wurden.[1] Ein weiteres Boot der Klasse 421 wurde aus der Klasse 420 abgeleitet.
Inhaltsverzeichnis
Thetis-Klasse (Klasse 420)
Allgemeines
Der Aufbau der Bundesmarine ab Mitte der 1950er Jahre richtete sich nach den Vorgaben, die die Bundesrepublik Deutschland von der NATO erhielt.[2] Da in den ersten Planungen keine U-Jagd-Boote vorgesehen waren, von der Marine jedoch für erforderlich gehalten wurden, wurden fünf für die U-Jagd geeignete Fahrzeuge unter der Bezeichnung Torpedofangboot in Auftrag gegeben, da dieser Typ als militärisches Hilfsschiff beschafft werden konnte. Die erste Bezeichnung war „Torpedofangboot, groß, Typ A“. Die Bezeichnung Torpedofangboot (kurz: TF-Boot) trugen die Boote nur kurze Zeit, bis sie als Flottendienstboote umdesigniert wurden. Diese Bezeichnung leitete sich vom Flottendienstgeschwader ab, dem die Boote unterstanden. Am 22. Januar 1974 erhielten sie ihre endgültige Bezeichnung U-Jagd-Boot. Entsprechend dieser Umdesignierungen wechselte auch die Kennung der Boote. Sie wurden mit einer P-Kennung in Dienst gestellt, erhielten am 1. November 1969 eine A-Kennung und im Januar 1974 wieder eine P-Kennung.
Aufgaben
Die Boote waren von Anfang an für die Aufgabe U-Jagd konzipiert. Anfangs dienten sie in ihrer Rolle als Torpedofangboote dazu, Übungstorpedos zu bergen, die durch andere Kriegsschiffe und durch U-Boote verschossen wurden. Entsprechend dem Auftrag des Flottendienstgeschwaders, dem die Boote angehörten, wurden sie außerdem für die Ausbildung und die Aufklärung eingesetzt.
Ausrüstung und Technik
Bei ihrer Größe und Geschwindigkeit waren die Boote für Geleitoperationen im erweiterten Küsten- und Randmeergebiet der Nord- und Ostsee ausgelegt. Sie waren für die Seeversorgung mit Kraftstoff ausgelegt, um ihre Seeausdauer zu erhöhen.
Zur Bekämpfung von U-Booten verfügten die Boote über eine Rumpfsonaranlage, Torpedos, U-Jagd-Raketen und Wasserbomben. Die Überwasserbewaffnung war mit einem 40mm-Zwillingsgeschütz zur Flugabwehr schwach ausgelegt ebenso wie die Sensorik, die aus einem kombinierten Navigations- und Seeraumüberwachungsradar und einer einfachen EloKa-Anlage bestand.
Als Torpedofangboote verfügten die Boote anfangs über einen großen Bergekran, der auch zum Aussetzen der mitgeführten Pinnass diente.
Abgeleitete Projekte
Erprobungsboot (Klasse 421)
Unter der Bezeichnung „Torpedofangboot, groß, Typ B“ (Klasse 421) wurde gleichzeitig mit der Thetis-Klasse ein weiteres, ähnliches Fahrzeug gebaut. Bei gleicher Antriebsanlage war die Klasse 421 mit etwa 1200 t deutlich größer, erreichte jedoch die gleiche Geschwindigkeit. Auch die Bewaffnung entsprach der Klasse 420, war jedoch nur teilweise eingerüstet.
Flugsicherungsboot (Klasse 902)
Als Hilfsschiffe für die Marineflieger sollten in den 1960er Jahren zwei Flugsicherungsboote Klasse 902 gebaut werden, die dem selben Entwurf wie die Klasse 420 entsprechen sollten. Dieser Plan wurde nicht realisiert.
Einheiten
Die fünf Boote der Klasse 420 wurden alle auf der Rolandwerft in Bremen gebaut und nach Figuren der griechischen Mythologie benannt. Thetis, Hermes und Triton waren baugleich, Najade hatte als Geschwaderarztboot auf dem Vorschiff einen Anbau, in dem sich das Schiffslazarett befand. Theseus war auf Grund einer Ungenauigkeit beim Bau 1,5 m kürzer als die anderen Boote. Der Heimathafen war Flensburg. Sie bildeten das zur Zerstörerflottille gehörende Flottendienstgeschwader. Alle fünf Boote wurden nach der Außerdienststellung an Griechenland abgegeben. Dort wurde die U-Jagdbewaffnung ausgebaut und die Boote als große Patrouillenboote eingesetzt. Die letzten beiden Boote wurden 2010 ausgemustert.
Die einzige Einheit der Klasse 421 wurde gleichzeitig mit der Thetis-Klasse bei den Atlaswerken in Bremen gebaut und wurde nach Hans Bürkner, dem Chefkonstrukteur der Kaiserlichen Marine, benannt. Die Hans Bürkner wurde anfangs als Schulboot der Marineunterwasserwaffenschule eingesetzt. 1969 wurde das Boot der Erprobungsstelle 71 des BWB zugeordnet und erhielt eine reduzierte zivile Besatzung. Die Geschütze wurden ausgebaut. Unter der Bezeichnung „Flottendienstboot (BWB), groß, Typ B“ diente es der Erprobung neuer Unterwasserortungssysteme.[1]
Kennung Name Indienststellung Ausserdienststellung Kennung Name Indienststellung Ausserdienststellung Verbleib P 6052 Thetis 1. Juli 1961 6. September 1991 P 62 Niki 6 September 1991 2 April 2009 P 6053 Hermes 16 Dezember 1961 7 September 1992 P 65 Karteria 7 September 1992 2004 P 6054 Najade 12. Mai 1962 6 September 1991 P 63 Doxa 6 September 1991 22 April 2010 P 6055 Triton 10. November 1962 7 September 1992 P 64 Eleftheria 7 September 1992 22 April 2010 P 6056 Theseus 15. August 1963 30 April 1992 P 66 Agon 8 November 1993 2004 2008 Zielschiff für AGM-119 Penguin-Flugkörper A 1449 Hans Bürkner 18 Mai 1963 21. Oktober 1990 Vebeg, in Belgien abgewrackt Verweise
Literatur
- Siegfried Breyer, Gerhard Koop: Die Schiffe und Fahrzeuge der deutschen Bundesmarine 1956 - 1976. Bernard und Graefe, München 1978, ISBN 3-7637-5155-6.
Einzelnachweise
- ↑ a b Schiffsnummernverzeichnis des BWB 2002
- ↑ Berthold J. Sander-Nagashima: Die Bundesmarine: 1950 bis 1972 – Konzeption und Aufbau. Oldenbourg, München 2006, ISBN 978-3-486-57972-7. S. 49 ff.
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