- Thomas Würtenberger (Kriminologe)
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Thomas Würtenberger (* 7. Oktober 1907 in Zürich; † 18. November 1989 ebenda) war ein deutscher Strafrechtler und Kriminologe. Er war ein Sohn des Malers Ernst Würtenberger und ist nicht zu verwechseln mit seinem 1943 geborenen Sohn, dem Staatsrechtler Thomas Würtenberger.
Leben
Würtenberger begann seine akademische Karriere im nationalsozialistischen Deutschland im Badischen Kultusministerium als Referatsleiter für Hochschulwesen. Er war Angehöriger der SA und ab 1937 auch Mitglied der NSDAP. Würtenberger wurde 1942 Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsgeschichte an der Universität Erlangen. Zudem leitete er ab 1943 die Dozentenschaft und wurde Dozentenbundführer.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er 1946 Professor an der Universität Mainz und wechselte 1955 als Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht, Kriminologie und Rechtsphilosophie an die Universität Freiburg im Breisgau, wo er bis zu seiner Emeritierung 1973 lehrte. Das Freiburger "Institut für Kriminalistik und Strafvollzugskunde", das er seit seiner Berufung leitete, wurde auf sein Betreiben 1956 in "Institut für Kriminologie und Strafvollzugskunde" umbenannt. Zu seinen Freiburger Assistenten gehörten die Kriminologen Günther Kaiser und Stephan Quensel. Zwischen 1962 und 1973 saß Würtenberger im Bundesjustizministerium dem Fachausschuss Strafrecht und Strafvollzug vor. Würtenberger leitete ab 1966 bei der Max-Planck-Gesellschaft das Institut für internationales Strafrecht. Würtenberger galt als Experte für das Delikt der Kunstfälschung.
Söhne von Thomas Würtenberger sind der Staatsrechtler Thomas Würtenberger und der Politiker Julian Würtenberger.
Literatur
- Imanuel Baumann: Dem Verbrechen auf der Spur. Eine Geschichte der Kriminologie und Kriminalpolitik in Deutschland 1880 bis 1980. Wallstein-Verlag, Göttingen 2006, ISBN 3-8353-0008-3, S. 237 ff. (zugl. Dissertation, Universität Freiburg/B. 2004).
- Rüdiger Herren, Diethelm Kienapfel, Heinz Müller-Dietz (Hrsg.): Kultur, Kriminalität, Strafrecht. Festschrift für Thomas Würtenberger zum 70 Geburtstag am 7. Oktober 1977. Verlag Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-03978-5.
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Aktualisierte 2. Auflage. Fischer, Frankfurt/M. 2007, S. 688. ISBN 978-3-596-16048-8.
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