- Thomas Würtenberger
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Thomas Würtenberger (* 27. Januar 1943 in Erlangen) ist ein deutscher Staatsrechtler.
Inhaltsverzeichnis
Leben und akademische Laufbahn
1962 bis 1966 studierte er Rechtswissenschaften in Genf, Berlin und Freiburg im Breisgau. 1966 und 1969 legte er die juristischen Staatsexamina ab. 1970/1971 war er Stipendiat an der École nationale d'administration in Paris. 1971 wurde er in Freiburg über seine Dissertation „Die Legitimität staatlicher Herrschaft“ (erschienen 1973) promoviert. Von 1972 bis 1978 war er als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Rechtsphilosophie und Allgemeine Staatslehre (Lehrstuhl Reinhold Zippelius) in Erlangen tätig. 1977 folgte die Habilitation zum Thema „Staatsrechtliche Probleme politischer Planung“ für die Fächer Staats- und Verwaltungsrecht, Verfassungsgeschichte und Verwaltungswissenschaft. 1979 wurde er Professor für Öffentliches Recht an der Universität Augsburg, 1981 wechselte er auf einen Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Verwaltungswissenschaft, Staatsphilosophie und Verfassungsgeschichte an der Universität Trier. Seit 1988 hat er den Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht in Freiburg inne. 1998 wurde er Rechtsberater des Freiburger Rektors. Er hält seit 2005 im Sommersemester Lehrveranstaltungen an der Universität Lausanne in der Schweiz.
Wissenschaftliches Wirken
Seine Forschungsschwerpunkte sind:
- Staats- und Verwaltungsrecht, vor allem Verfahrensrecht, Prozessrecht und Recht der inneren Sicherheit
- Vergleichendes Verfassungsrecht
- Neuere Verfassungsgeschichte
- Staatsphilosophie, vor allem Legitimationslehren und die sozialpsychologischen Grundlagen von Staat und Recht
Einem größeren Publikum bekannt wurde Würtenberger aufgrund seines gemeinsam mit Peter Wax verfassten Gutachtens zu den Eigentumsverhältnissen von Kulturgütern des Hauses Baden (siehe Handschriftenverkäufe der Badischen Landesbibliothek) und aufgrund seines Auftritts in einem Ausschuss des Landtags von Baden-Württemberg. Obwohl Würtenberger dort die Markgrafentafel eindeutig als Eigentum des Hauses Baden bezeichnete, konnte sein ehemaliger Kollege Dieter Mertens das Gegenteil nachweisen.
Thomas Würtenberger brachte drei Schüler hervor: Bei ihm habilitierten sich Dirk Heckmann (1995, heute Professor an der Universität Passau und nebenamtlicher Verfassungsrichter am Bayerischen Verfassungsgerichtshof), Ralf P. Schenke (2003, heute Professor an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster) und Gernot Sydow (2004, heute Justitiar des Bistums Limburg und Richter am Kirchlichen Arbeitsgericht Mainz).
Privates
Thomas Würtenberger, ein Enkel des Künstlers Ernst Würtenberger, ist der ältere Bruder von Julian Würtenberger, dem Regierungspräsidenten am Regierungspräsidium Freiburg. Er ist der Sohn des gleichnamigen Strafrechtlers und Kriminologen Thomas Würtenberger (1907-1989).
Weblinks
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