- TuS Holtenau
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TuS Holtenau Voller Name Turn- und Sportverein Holtenau Gegründet November 1909 Vereinsfarben grün-weiß-rot Stadion Plätze Homepage tus-holtenau.de Liga Kreisliga Kiel 2009/10 13. Platz Der TuS Holtenau ist ein Sportverein im Kieler Stadtteil Holtenau.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1909 bis 1934
Nachdem die Vereinseintragung beim Registergericht am 8. November 1909 erfolgte übernahm Zollassistent Lucks den Vorsitz. Geturnt wurde zunächst in der Gaststätte „Friedrichsschleuse“, später in den Sälen von „Ramms“ und der alten „Waffenschmiede“. Sport im Freien gab es auf dem behelfsmäßigen Platz am Tonnenhof. Innerhalb der nächsten Jahre zählte der Verein mehrere hundert Mitglieder. Der Nachfolger des ersten Turnlehrers Gerstung wurde Karl Nettler. Zu dieser Zeit übernahm Rektor Heinrich Haalck den Vorsitz, da Lucks nach auswärts versetzt wurde. 1912 trat der Verein der Deutschen Turnerschaft bei und nahm nun regelmäßig an Veranstaltungen und Wettkämpfen teil. Am 18. Oktober 1913 wurde mit einem Festumzug durch Holtenau die 100-Jahr Feier der Deutschen Turnbewegung gefeiert. Der Ausbruch des Krieges unterbrach die gesamte Vereinsarbeit, des etwa 200 Mitglieder zählenden Vereines. Unter den im Krieg gefallenen Holtenauern befanden sich etliche Mitglieder und Mitarbeiter des Vereines unter anderem auch der Mitbegründer Wilhelm Dettmer.
Nach dem Ende des 1. Weltkrieges und Beginn der Weimarer Republik im Jahre 1919 übernahm Mitbegründer Ludwig Pommerening den Vorsitz von dem aus Altersgründen scheidenden Heinrich Haalck. Am 14. Februar 1919 fand die erste Zusammenkunft aller Turninteressierten statt. Nachdem am 28. Februar 1919 die Herrenabteilung den Betrieb wieder aufnahm, folgten am 15. April 1919 alle anderen Abteilungen. Mit der Marine-Garnisonsverwaltung II wurde ein Abkommen über die Nutzung des Schießstandgeländes als behelfsmäßiger Sportplatz geschlossen. Am 30. Juli 1919 wurde ein Sport- und Spielabteilung gegründet, welcher dann Ende des Jahres bereits 60 Herren und 21 Knaben angehörten. Im Jahre 1921 zählte der Verein über 300 Mitglieder. Im Vereinslokal „Hotel zur Hochbrücke“ fanden die Turnabende statt. In den Parkettboden des Saales waren die Halterungen für das Reck eingebaut und von der Decke hingen die Turnringe. 1922 wurde Holtenau, bisher zum Kreis Eckernförde gehörend, als Vorort der Stadt Kiel eingemeindet. Die erhofften Verbesserungen der Spiel- und Turnstätten betreffend, stellten sich allerdings nicht ein. In diesem Jahr hatte Holtenau 3179 Einwohner. Allerdings erhielt Holtenau einen Sportplatz, diesen fand man am oberen Dorfrand. Nachdem Anfang 1924 die Inflation überstanden war, konnte sich das Vereinsleben weiter entwickeln. Überragend waren in dieser Zeit die Turner. Durch eine großartige Entwicklung der Vorturnerschaft und des Vereines wurde zum ersten Mal ein nebenberuflicher Turnlehrer verpflichtet. Mit einer Vergütung von monatlich 150,00 Reichsmark übernahm dieses Max Brathuhn.
Ein Verbot der Deutschen Turnerschaft befasste sich damit, dass DT-Mannschaften nicht mehr gegen Mannschaften des Fußballverbandes spielen durften. Hierdurch verlor der Turnverein Holtenau einige Fußballer an die „echten“ Fußballvereine. Dadurch kam in Holtenau der Fußballsport fast völlig zum Erliegen. Als 1928 Walter Schulz als Lehrer nach Holtenau, kam, stellt er sich sofort dem Verein zur Verfügung. Das Faustballspiel erhielt neuen Auftrieb. Etwas später wurde für nur kurze Zeit eine Hockeyabteilung in Leben gerufen, so wie eine Fechtgruppe, welche sich ebenfalls nicht durchsetzen konnte. Ebenfalls 1928 wurde der Kanallotse Ludwig Kelling neuer 1. Vorsitzender. 1930 kam auch der Handball immer mehr auf, damals noch als Feldhandball. Ebenso traten die Tischtennis-Spieler in Erscheinung. Aufgrund des bestehenden „Fußballverbotes“ wurde im Jahr 1931 der Verein „Holtenauer Sportverein von 1931 e.V.“ gegründet. Mitbegründer des „kleinen HSV“ war unter anderem Paul Harste, der 1933 als der HSV sich wieder auflöste, nur eine Jahr später die Fußballabteilung im Turnverein Holtenau wieder aufleben ließ. Das Verbot der Deutschen Turnerschaft galt zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.
Nach der Machtübernahme 1933 gab es für alle Vereine eine Einheitssatzung und es wurde ein Vereinsführer, welcher Mitglied der NSDAP sein musste, eingesetzt. Die Vorstandsmitglieder wurden durch diesen Führer bestimmt. Auch hier spielte Parteizugehörigkeit eine Rolle. Zum Glück spielte sich dieses alles im Verein in einem loyalen Rahmen ab. Es kam zu großen personellen Schwierigkeiten und zu häufigem Wechsel in der Vereinsführung, aufgrund von beruflichen Abkommandierungen. 1934 wurde zum 25-jährigen Bestehen des Vereines im März ein Zigeunerfest mit bunten Kostümen im Vereinslokal gefeiert. Dieses Fest war der Auftakt für zahlreiche Veranstaltungen, wie z.B. der Goetz-Wanderung, einer Werbewoche der Deutschen Turnerschaft, einem Kinder-Sommerfest oder der Frauenwerbewoche. Abschluss dieses Festjahres bildete am 27. Dezember die Kinderweihnachtsfeier.
1935 bis 1959
Das Jahr 1935 war voller aktiver Vereinsarbeit, jedoch wurde eine erfolgreiche Aufbauarbeit durch die NS-Verantwortlichen immer schwerer. Der damalige Vereinsführer Döring legte sein Amt nieder und Willi Winter, seines Zeichens Oberturnwart, wurde sein Nachfolger. Wieder hatte der Verein mit den Regeln des NS-Regimes zu kämpfen: Jugendliche unter 18 durften nur noch aufgenommen werden, wenn sie den NS-Jugend-Formationen angehörten. Außerdem wurde eine Einheitssatzung eingeführt, nach der der Verein handeln musste. Zusätzliche Schwierigkeiten bereitete die Einschränkung der Turnhallennutzung, diese wurde von 4 auf 2 Tage reduziert. Durch Einschaltung diverser Sportführer, Stadträte etc. wurde der Kompromiss von 3 Tagen Nutzung ausgehandelt. Nach kurzer Zeit kam glücklicherweise auch der 4. Tag wieder zum Zug.
Im Herbst 1935 wurde ehemalige Vorsitzende Kelling (1928 – 1933) neuer Vereinsführer. Durch sein Engagement wurden einige Verbesserungen erreicht, so dass die Vereinsarbeit in gewohnten Bahnen verlaufen konnte. Allerdings gab es auch unerfreuliche Zwischenfälle wie z.B. die Auflösung der Hockeyabteilung nach Unstimmigkeiten zwischen dem Vereinsführer und dem damaligen Spartenleiter Hans Duit. Viele Mitglieder verlor der Verein aus den unterschiedlichsten Gründen, seien es die Unstimmigkeiten oder der SA-Dienst. Aber auch Eintritte gab es noch, wie z.B. Wilhelm Grotkop, welcher sich als Wanderwart betätigte.
Das 26. Stiftungsfest konnte im November 1935 mit der gesamten Kappe der Fliegerhorstkommandantur gefeiert werden. Man beachte die damaligen Eintrittspreise für männliche Mitglieder in Höhe von 75 Pf. und für weibliche Mitglieder von 50 Pf., Gäste zahlten eine Reichsmark.
Das Jahr 1936 begann mit einem großen Bühnenschauturnen im „Hotel zur Hockbrücke“ unter Mitwirkung der Fliegerhorstkapelle.
Der Verein hatte wieder mit Widrigkeiten zu kämpfen, so musste die Kinderabteilung aufgelöst werden, was zur Folge hatte, dass die Turnlehrerin, Frl. Schillow, entlassen werden musste.
Ein Lichtblick war die Entwicklung in der Fußballabteilung. Es konnten 2 Mannschaften mit recht guten Erfolgen aufgestellt werden, auch die Aufbauarbeit der Jugend verlief sehr gut. Mit der 1. Schülermannschaft konnte im Kreis Kiel die Meisterschaft errungen werden.
Im Mai wurde das Marine-Ehrenmal in Laboe eingeweiht. Der „Höhepunkt“ unseres Vereinslebens war der Himmelfahrtsausflug mit 3 Bussen nach Plön mit Tanz und Kaffeetafel.
Das Jahr 1938 stand weiterhin im Zeichen des Mitgliederschwundes und schleppend bezahlter Beiträge. Durch den Einsatz aktiver Mitarbeiter war es jedoch immer wieder möglich, Veranstaltungen aufzuziehen, die großen Anklang fanden. Am 1938 in Breslau stattfindenden Turnfest nahmen etliche Vereinsangehörige teil. Starken Eindruck hinterließ die Kulisse der zigtausend Turnerinnen und Turner bei ihren Freiübungen.
Im März fand ein letztes großes Bühnenschauturnen in Zusammenarbeit mit dem Luftwaffensportverein und dem Gesangverein Eintracht statt. Der Luftwaffensportverein wurde sehr oft zu den Veranstaltungen unseres Vereines hinzugezogen. Es entstanden in vielen Wehrmachtsteilen eigenständige Sportgruppen.
Schon damals waren viele Mitglieder dem „Laufen“ zugetan, was ein großer Geländelauf im April 1938 bewies. Dieses wird wohl der Ursprung unseres heutigen Geländemarathons sein.
Zwischenzeitlich war Walter Schulz neuer Vereinsführer geworden. 1940 wurde Wilhelm Grotkop sein Nachfolger.
Ende 1938 wurde die Turnhalle in eine Lagerhalle für Kriegsvorräte umgewandelt. Damit wurde der gesamte Turnbetrieb lahmgelegt. Eine Nutzung einer anderen Halle war nicht möglich, so war die Auswirkung für den Turnbetrieb entsprechend. Die für lange Zeit letzte Veranstaltung in der Turnhalle war am Totensonntag die Feierstunde zum Gedenken der im 1. Weltkrieg gefallenen.
Der Saal im „Hotel National“ wurde zum Kino umgebaut, wodurch dieser dem Verein auch nicht mehr zu Verfügung stand. Einziger Vorsteil für die Holtenauer war der wegfallende umständliche Weg nach Kiel. Mit den dann bald zunehmenden Luftangriffen der Alliierten wurde aber so mancher Kinoabend verdorben.
Trotz aller Schwierigkeiten durch das NS-Regime hatte sich der Verein recht gut behaupten können, so dass fast bis zum Kriegsausbruch am 1. September 1939 umfangreiche Breitenarbeit geleistet wurde. Doch diese wurde, wie bereits im Jahre 1914, jäh unterbrochen. Hierbei stellten die Fußballer die große Ausnahme: unsere Mannschaft spielte noch bis zum Jahr 1942 in einer vom Fußballkreis notdürftig angesetzten Punktrunde weiter. Bis dann auch hier der Spielbetrieb auf Grund Einberufungen eingestellt werden musste. Die noch 11 Spieler zählende Mannschaft kam noch einmal zusammen um einen stillen Abschied zu feiern, für einige ein Abschied für immer!
1945 – der Krieg hatte nach langen Jahren sein Ende gefunden. Kiel lag in Trümmern. Der Luftkrieg mit seinen verheerenden Folgen hatte dafür gesorgt. Die Werften und die Wirtschaft waren zerschlagen, Ausgebombte und Flüchtlinge belegten jeden freien Wohnraum, Säle, Turnhallen. Lebensmittel wurden immer knapper.
Holtenau hatte den Luftkrieg recht gut überstanden. Flüchtlinge und ehemalige Wehrmachtsangehörige brachten Holtenau einen Bevölkerungszuwachs. In dieser Not fanden sich jedoch auch Frauen und Männer, die an die Zukunft glaubten, an die Zukunft des Vereines. Jedoch waren die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme eines Sportbetriebes katastrophal. Viele von den ehemaligen Aktiven waren gefallen oder noch nicht wieder heimgekehrt. Die Flüchtlinge hinterließen eine Turnhalle, in der kein Turnbetrieb möglich war. Das Dach war arg beschädigt, das Halleninventar unbrauchbar oder abhanden gekommen, der Sportplatz zum Gartenland umgegraben. Es waren also immense Anstrengungen nötig. Die Rasensportler konnten ihren Sportbetrieb auf dem Flugplatz wieder aufnehmen. Nach zähen Verhandlungen mit der britischen Militärregierung konnte der Turnbetrieb in der unbeschädigten Halle im Seefliederhorst aufgenommen werden.
Mitte 1945 fand sich im „Cafe Günter“ in der Kanalstraße ein kleiner Kreis zu einer Versammlung zusammen, in der man sich über den Wiederbeginn der Vereinsarbeit einigte. Am 6. Oktober 1945 fand in der Wartehalle, dem heutigen Fördeblick, die Wiedergründungsversammlung mit großem Erfolg statt. Mit fast 100 Teilnehmern wurden erste Beschlüsse gefasst und ein neuer Vorstand gewählt. Neuer Vorsitzender wurde Emil Depser.
Im April 1946 wurde der britischen Militärregierung der Antrag auf Neugründung in deutsch und englischer Sprache vorgelegt. Im Mai konnte eine erste Fußballseniorenmannschaft für Punktspiele gemeldet werden. Ende 1946 fasste der Verein kaum 100 Mitglieder.
Während der Jahreshauptversammlung 1947 wurde Sepp Bühler zum neuen Vorsitzenden gewählt.
In dieser Zeit wurden auch immer mehr Verbände wieder ins Leben gerufen, wie z.B. der Schleswig-Holsteinische Fußball Verband.
Bei der Jahreshauptversammlung 1948 standen wieder Wahlen an, aus denen Karl Bommes als neuer erster Vorsitzender hervorging. Ein Beschluss, der am 20. Januar 1948 stattfindenden Sitzung, war die Umbenennung vom Turnverein Holtenau von 1909 e.V. in Turn- und Sportverein Holtenau von 1909 e.V. In dem neuen Namen sollten die früheren Vereine „der freien Turnerschaft“ und des „Holtenauer Sportvereins“ sinnbildlich verdeutlicht werden. Die Vereinsfarben wurden grün-weiß, etwas später grün-weiß-rot.
Es ging wider vorwärts, was die Reparatur der Turnhalle bewies. Durch über 700 Stunden freiwilliger Arbeit der Mitglieder war es wieder möglich, den Turnbetrieb aufzunehmen. Die Turnabteilung weitete sich innerhalb kurzer Zeit auf 26 Riegen mit 365 Teilnehmern aus.
Auch die Fußball-Abteilung vergrößerte sich auf 3 aktive Herrenmannschaften, sowie 4 Jugendmannschaften. Die Handballsparte konnte 2 – 3 Herren-, eine Damen- und drei Jugendmannschaften vorweisen. In allen Abteilungen war rege Vereinsarbeit zu erleben.
Am 20. Juni 1948 wurde die wertlos gewordene Reichsmark abgeschafft und die D-Mark trat an die Stelle. Kurz nach der Währungsreform wurde das Hotel National von Richard Senftleben übernommen. Nach Renovierungs- und Umbauarbeiten wurde das Hotel Holtenau, wie es nun hieße, zum offiziellen Vereinslokal des TuS Holtenau.
Im Jahr 1949 hatte Holtenau 6000 Einwohner, der TuS Holtenau konnte über 1000 Mitglieder vorweisen.
Die fleißige Wiederaufbauarbeit vieler TuS Mitglieder an der Turnhalle bescherte dem Verein die mietfreie Nutzung für 5 Jahre.
Zu den Höhepunkten des Jahres zählte unter anderem der am 12. Juni 1949 durchgeführte 1. Volksturntag mit 354 aktiven Teilnehmern. Weiter gab es einen Groß-Staffellauf „Quer durch Kiel“ am 26. Juni. Wieder ein enormer Erfolg für unseren Verein, da eine der teilnehmenden Mannschaften einen 1. Platz erreichte.
Vor rund 1.200 Zuschauern trug unsere Fußball-Liga-Mannschaft ein Spiel gegen Holstein-Kiel aus. Im Vorspiel zeigten unsere Feldhandballer ihr Können. Beide Spiele konnte man durchaus als Höhepunkt des 40jährigen Jubiläums bezeichnen.
Anlässlich dieses Jubiläums fanden am 9. und 10. Juli 1949 das 2. Kreisturnfest in Holtenau statt. Rund 3.000 Zuschauer fanden sich ein, um den Festmarsch durch Holtenau, bestehend aus über 1.000 Turnerinnen und Turner aus 20 Vereinen in den reich geschmückten Straßen zu sehen. Die gesamte Veranstaltung wurde zu einem unvergessenen Erlebnis für alle Beteiligten.
Das 1950 stattgefunden Fußballspiel „Holtenauer Prominenz“ gegen „Holtenauer Geschäftsleute“ wurde von fast 2.000 Zuschauern besucht und war gute Werbung für das erwachende Vereinsleben.
Durch die Initiative unseres ersten Vorsitzenden Karl Bommes konnte am 15. Juli 1952 die Seebadeanstalt in Holtenau mit den 1. Bauabschnitt eingeweiht werden. Allerdings war die finanzielle Belastung durch den Betrieb der Badeanstalt für den Verein nicht zu bewältigen, so dass diese 1957 an die Stadt verkauft werden musste.
Mit 171 Wahlberechtigten Mitgliedern konnte eine Rekordbeteiligung der Jahreshauptversammlung 1951 aufgezeichnet werden.
Nach dem großen Zusammenbruch des Vereines konnten die Fußballer im Jahr 1951 erste Erfolge mit dem Aufstieg in die Bezirksliga vorweisen. Damals mussten 2 –3 Busse bestellt werden, um alle Fans, die nicht mit dem Fahrrad oder dem eigenen PKW zu den einzelnen Spielen fuhren, mitzunehmen. Als „Belohnung“ für diesen Aufstieg durfte die Fußballelf in die DDR fahren und gegen die 1. Chemnitzer Mannschaft unter den Augen von 5.000 Zuschauern antreten.
Anfang 1951 wurde der Ältestenrat wieder neu ins Leben gerufen, dessen Vorsitzender Willi Grimm wurde, der Vereinsvorsitzende der 20er Jahre.
1952 startete der Verein den Versuch, einen eigenen Spielmannszug auf die Beine zu stellen, was allerdings, trotz einer großzügigen Spende von Heinrich Vosgerau zur Anschaffung der Instrumente scheiterte.
Die Fußballer erlebten auch 1952 wahre Erfolge. So standen die Mannschaften des TuS Holtenau und der SV Friedrichsort am 10. Mai vor 4.500 Zuschauern auf dem neutralen Platz der „Waldwiese“, um das Meisterschaftsspiel auszutragen, welches zum Aufstieg in die Landesliga berechtigte. Nach einem spannenden Spiel, welches unentschieden in die Halbzeitpause ging, gelang der SV Friedrichsort der verdiente Aufstieg. Holtenau verblieb noch etliche Jahre in der Bezirksliga.
1953 fand das Deutsche Turnfest mit 442 Vereinen in Hamburg statt, bei dem 6 Siegen für den TuS Holtenau verzeichnet werden konnten.
Der Vorstand hatte zwischenzeitlich Verhandlungen über den Ankauf der Westenhofkoppel eingeleitet. Warum dieser Kauf genau nicht zustande kam, geht aus keinerlei Unterlagen hervor.
Während der Jahreshauptversammlung wurden neue, erhöhte Mitgliedsbeiträge festgesetzt. Diese betrugen damals 1,50 DM für Erwachsene, 1,00 DM für Jugendliche und 0,50 DM für Kinder.
Das erste Jugendheim für den TuS Holtenau konnte am 6. März 1953 eingeweiht werden. Mit 3 Umkleideräumen, einem Duschraum und einem Jugendraum, der auch als Sitzungsraum diente, erhielten wir Räume, die dringend erforderlich waren.
1954 wurde unser erster Vorsitzender Karl Bommes, der schon seit einiger Zeit auch im Vorstand des Kreissportverbandes war, zum 1. Vorsitzenden des Landessportverbandes gewählt, worauf der Vereins stolz sein konnte. Im gleichen Jahr wurde Deutschland Fußball-Weltmeister.
1955 – ein rundes Jahrzehnt in unserem Neuaufbau lag hinter uns. Viel war trotz immer wieder auftretender Schwierigkeiten und Rückschlägen erreicht.
1956 kam es erneut zu einem Fußballspiel gegen Holstein-Kiel. Das DFB Pokalspiel wurde erst nach Verlängerung mit 1: 3 Toren von Holstein gewonnen.
1957 – Das Jugend- und Vereinsheim wurde um 2 völlig neue Anbauten erweitert. Diese enthielten eine Heimwartwohnung, einen Geräteraum und einem 60 m² großen Saal. Außerdem gab es Räume für Schiedsrichter und die Lautsprecheranlage sowie neue WC’s. Durch die Schaffung des Saales konnte auch bald eine Schachabteilung entstehen. Erstes Heimwartehepaar wurde Anni und Herrmann Grell.
1959 – 50 Jahre TuS Holtenau – Jubiläumsjahr mit Höhen und Tiefen. Auf der Jahreshauptversammlung am 23. Januar 1959 im „Ramm’s“ Gaststätte gab Vorsitzender Karl Bommes einen Bericht über die geplanten Veranstaltungen ab. Er übte während der Versammlung heftige Kritik an der mangelnden Zusammenarbeit im Allgemeinen und den unzulänglichen Verbindungen innerhalb der Sparten. Es kam zu Debatten, die dazu führten, dass Bommes nach langjähriger Tätigkeit als Vorsitzender des Vereins zurücktrat. Damit hatte keiner gerechnet. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 15. Mai 1959 wurde mit 41 anwesenden Mitgliedern,, nach jahrelanger Schriftführertätigkeit, German Benk sen. einstimmig zum neuen 1. Vorsitzenden des TuS Holtenau von 1909 gewählt. Bommes unterstützte in seiner Funktion als 1. Vorsitzender des Landessportverbandes allerdings weiterhin den TuS Holtenau, soweit er in der Lage war.
Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen war die Festwoche vom 23. – 30. August, welche mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Sportplatz hinter der Schule begann.
Im Rahmen des Jubiläums boten alle Sparten ein reichhaltiges Programm, wie aus der Programmsfolge ersichtlich ist:
Damit Schließen die Aufzeichnungen für ein halbes Jahrhundert TuS Holtenau von 1909 e.V. Genauestens aufgeführt ist alles in der Quelle dieses Artikels: Chronik des TuS Holtenau von 1909 e.V. - Die Geschichte des Vereins im Spiegel der Zeit – aufgeschrieben von Paul Harste.
Größter sportlicher Erfolg war 1961 der Aufstieg in die Amateurliga Schleswig-Holstein[1], der der Verein vier Saisonen angehörte.[2]
Der TuS ist der zweitgrößte Verein in der Landeshauptstadt Kiel, mit 32 Sparten und 2.645 Mitgliedern. (Stand: August 2008)
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Sportverein (Kiel)
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