- Christoph Hartknoch
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Christoph Hartknoch (* 1644 in Jablonken, Herzogtum Preußen; † 1687 in Thorn) war ein preußischer Historiker und Kartograf.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Christoph Hartknoch aus Passenheim, wurde in dem Dorf Jablonken, nahe Ortelsburg – (heute Jabłonka, Powiat Szczycieński), geboren. Hartknoch, Sohn des Stephan Hartknoch aus Lyck (Ełk), zog im Jahre 1650 zusammen mit seiner Familie nach Passenheim (Pasym).[1] Dort erlebte er die Brutalität und Schrecken der Tatarenangriffe (siehe Mongolensturm), auf das südliche Ostpreußen. Sein Lehrer rettete ihm das Leben, indem er ihn aus dem Fenster schob. Viele Menschen wurden getötet und Orte zerstört, aber die Hartknochs konnten sich nach Königsberg retten.
In Königsberg fing er an, Theologie an einem evangelischen Institut zu lernen. Bald danach starben seine Eltern und er musste sich Arbeit suchen. Er wurde Privatlehrer in Kaunas und dann Rektor an der evangelischen Schule in Vilnius. Bald ging er nach Königsberg zurück und fing dort an, durch das Lesen von Büchern und Dokumenten sich für Geschichte zu interessieren.
1679 schrieb er ein Buch über Preußische Geschichte, erst in lateinisch, dann auch in deutscher Sprache Alt- und Neues Preußen, sowie auch eine Preußische Kirchengeschichte (Kirchen-Historia). Die Werke enthalten Beschreibungen und Illustrationen der preußischen Menschen, ihrer Geschichte und Kultur und ebenfalls Kupferstiche von Städten in Preußen, zum Beispiel der Stadt Thorn (Toruń), wo Hartknoch zuletzt wohnte und am Gymnasium lehrte. Ethnographisches Material erhielt er vor allem von Matthäus Prätorius.
Durch seine Arbeit im litauischen Kaunas und Vilnius interessierte er sich ebenfalls für deren Geschichte. Er schrieb daraufhin eine erstmalige ausführliche Geschichte des Litauisch-Polnischen Bündnisses.
Die Stadt Thorn in Preußen war seinerzeit fast vollkommen evangelisch. Im Jahre 1677 wurde Hartknoch eingeladen, Direktor des Thorner Gymnasiums zu werden. Er nahm an und arbeitete dort zehn Jahre lang. Durch die schweren Lebensumstände, Tatarenangriffe und die dadurch resultierende Armut, gab Hartknochs Körper mit 43 Jahren auf. Er starb 1687 in Thorn und wurde dort auch begraben.
Seine ausführlichen wissenschaftlichen Arbeiten trugen viel zum Wissen über Preußen, Pommern, Samogitien, Kurland (Couronia) und Polen bei.
In seinem Buch Alt- und Neues Preußen veröffentlichte er auch eine Illustration von Nikolaus Kopernikus, der aus Thorn stammte. Alt- und Neues Preußen, sowie die Preussische Kirchen-Historia schrieb Hartknoch gegen Ende seines Lebens und während er Direktor am Thorner Gymnasium war. Er entschuldigt sich in dem Buch, dass er zeitbedrängt an der Ausgabe des Buches arbeitet, denn er merkte seinem Körper an, dass es bald mit ihm zum Ende ging. Ein Jahr später starb er, 43 Jahre alt.
Bekannte Familienangehörige
Aus der Familie Hartknoch stammt auch ein bekannter Buchhändler, der Anfang des 19. Jahrhunderts von Königsberg nach Dresden zog. Bei der Hosterwitzer Kirche „Maria am Wasser“ ist sein Grabstein mit der Aufschrift „Hartknoch, der Menschenfreund“ noch heute zu sehen.
Werke
- Altes und Neues Preussen, Hallervorden, Frankfurt am Main 1684
- Preussische Kirchen-Historia, Beckenstein, Frankfurt am Main 1686
Weblinks
- Druckschriften von und über Christoph Hartknoch im VD 17
- K. Lohmeyer: Hartknoch, Christoph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 10, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 665–667.
- Kurt Forstreuter: Hartknoch, Christoph. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 716 f.
Anmerkungen
- ↑ Die folgende Darstellung basiert auf einem Artikel von Z.A.Janczewski in: Mitteilungsblatt der deutschen Minderheit im Bezirk Ermland-Masuren, 2002 [1]
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