Ulrich Gerhardt (Hörspielregisseur)

Ulrich Gerhardt (* 5. Januar 1934 in Berlin) ist ein deutscher Regisseur und ehemaliger Hörspielleiter des SFB.

Leben

Bereits 1965 erste Hörspielproduktion für den RIAS (HörDat). In der 70er-Jahren Betreuung der Kunstkopf-Reihe des Senders. 1980 bis 1986 Hörspielleiter beim SFB. 1993 erhielt Ulrich Gerhardt den Karl-Sczuka-Preis für das Hörspiel Übergang über die Beresina. 1994, 1998 und 1999 wurden seine Arbeiten als Hörspiel des Jahres ausgezeichnet. Gerhardt ist Mitglied der Akademie der Künste und lebt heute als freier Regisseur in Berlin.

Inszenierungsweise

Über seine Inszenierungsweise erzählte Ulrich Gerhardt nach der Vorführung von Kalkwerk im Hackeschen HörTheater (Berlin, November 2001): Der Schauspieler „Ulrich Matthes las das komplette Stück zwei Mal durch, mit Fehlern. Beim Schnitt sind wir mit fast traumwandlerischer Sicherheit zwischen den beiden Fassungen gesprungen.“ Ulrich Gerhardt wählt die einzelnen Passagen nach dem Zufallsprinzip aus. Sie passen fast immer und wo nicht, gilt die Regel: „Wir lassen uns nicht knechten vom Zufall.“ Er arbeitet auch heute, wie schon in den 60er-Jahren, mit „toten Pausen“, d. h. Drehortgeräusche (Atmo) und Atemgeräusche („Atmer“) werden weggeschnitten und (bis zur Einführung der Digitaltechnik) durch sog. Gelbbänder ersetzt, die keinen Ton befördern. „Blenden“, sagt Ulrich Gerhardt, „sind nur ein Hilfsmittel. Im Grunde lässt sich alles über Schnitt machen.“

Literatur

• Ulrich Gerhardt: „Hat das Hörspiel als Radiokunst noch eine Chance?“ In: L 80, H. 37 (1986): S. 94.

Weblinks

• Literatur von und über Ulrich Gerhardt (Hörspielregisseur) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

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