- Veterinärzäune im südlichen Afrika
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Veterinärzäune im südlichen Afrika bezeichnen Zäune die zur Trennung von Nutztieren die von Krankheiten frei sind und solchen, die nicht von Krankheiten frei sind, eingerichtet wurden. Sie sind vor allem in Namibia und Botsuana aber auch Simbabwe zu finden und werden umgangssprachlich als „rote Linie“ bezeichnet.[1] Im Allgemeine ist der Transport von Fleisch und anderen tierischen Produkten über diese Zäune in die krankheitsfreien Gebiete verboten.
Inhaltsverzeichnis
Namibia
Nord-Süd-Zaun
Der Zaun wurde kurz nach einem Ausbruch der Rinderpest im Jahr 1897 angedacht, Mitte der 1960-Jahre endültig errichtet und bestehen bis heute. Er soll die Bewegung von Fleisch, Vieh und tierischen Produkten von Norden nach Süden unterbinden. 1961, als es zu einem starken Ausbruch der Maul- und Klauenseuche im Norden Namibias kam, wurde der Zaun erneut verstärkt.[1] Bis zum Ende der Apartheid mit der Unabhängigkeit Namibias im Jahr 1990 und schon seit der deutschen Kolonialzeit hatte der Zaun jedoch eine weitere Funktion: Die im Norden Namibias lebenden Stämme konnten dadurch leichter vom ansonsten „weißen“ Namibia ferngehalten werden. So kam diese „rote Linie“ den Südafrikanern bei der Durchsetzung ihrer Homeland-Politik sehr gelegen und, bis 1977 durfte kein Ovambo diese Grenze ohne Genehmigung (z.B. in Form eines Arbeitsvertrages) überqueren.[1]
Obwohl der Veterinärzaun bis heute an seinen Toren bewacht wird, findet abseits dieser keine Bewachung, geschweige denn eine Instandhaltung statt. Diesbezüglich ist insbesondere im westlichen Namibia kaum etwas vom Veterinärzaun übrig geblieben. Außerdem besteht zum nördlich gelegenen Angola hin nach wie vor keine „wirkliche“ Grenze, sieht man von den „natürlichen Grenzen“, also dem Kunene und dem Okavango, ab.[1]Alle Tiere, welche nördlich des Zauns gehalten wurden und in den Süden verbracht werden, müssen heute für 21-Tage in Quarantäne, bevor sie zur Schlachtung zugelassen werden. Alle Produkte südliche des zauns sind für den Export in die Europäische Union und andere Regionen zugelassen.[2] 2010 wollte die namibische Regierung den gesamten Veterinärzaun abschaffen, was letztendlich aber nicht durchgeführt wurde.[3]
Weitere Zäune
Neben dem Nord-Süd-Zaun bestehen weitere Veterinärzäune, insbesondere als Grenzzaun ins östlich benachbarte Botsuana.
Botsuana
In Botsuana bestehen zahlreiche Veterinärzäune, insbesondere in Nord-Süd-Richtung sowie als Grenzzaun nach Namibia. Generell wird in Botsuana sehr streng kontrolliert und vergehen werden bestraft. Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche ist ein häufig auftretendes Problem in Botsuana.
Simbabwe
In Simbabwe gibt es Veterinärzäune primär als Grenzzaun nach Botsuana. Es werden im Allgemeinen bei Einfuhr nach Simbabwe keine Kontrollen durchgeführt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Livia und Peter Pack: Namibia. zweite, vollständig überarbeitete Auflage. DuMont, Köln 2004, ISBN 3-7701-6137-8.
- ↑ B. Kruger, L. Lammerts-Imbuwa: Livestock Marketing in Namibia. 2008. (englisch)
- ↑ Govt moves to eliminate veterinary cordon fence. In: The Namibian. 2010. (englisch)
Kategorien:- Bauwerk in Namibia
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