Vincentius Schmuck

Vincentius Schmuck

Vincentius Schmuck (* 17. Oktober 1565 in Schmalkalden; † 1. Februar 1628 in Leipzig) war ein deutscher lutherischer Theologe und Kirchenlieddichter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Leipziger Buchdruckers und Ratsherren Michael Schmuck und dessen Frau Agnes, die Tochter des Ratsherren in Schmalkalden Nicolaus Müller, hatte anfänglich die Schule seiner Heimatstadt besucht und ab dem 6. Oktober 1579 das Gymnasium in Schleusingen bezogen. Am 3. August 1585 frequentierte er die Universität Leipzig, wurde dort am 11. Juni 1586 Baccalaurus und am 25. Januar 1588 Magister der Philosophie. Nachdem er im selben Jahr noch Kurator des Kollegiums Paulini geworden war, berief ihn 1589 der Leipziger Rat als Lehrer an die Nikolaischule.

Nebenbei hatte er sich am Vorlesebetrieb der Leipziger Hochschule beteiligt, hielt auch private und öffentliche Disputationen ab und wurde am 11. März 1592 Adjunkt der philosophischen Fakultät. In der Folge wendete er sich theologischen Studien zu, wurde am 19. Februar 1593 zum Diakon an der Leipziger Nikolaikirche gewählt, stieg am 12. Mai 1594 zum Archidiakon auf und erlebte in diesem Amt manche Auseinandersetzung mit dem Leipziger Rat. 1602 jedoch absolvierte er den Baccalaurusgrad der Theologie, wurde 1604 Professor der Theologie, sowie Hauptpastor an der Nikolaikirche und Mitglied im Leipziger Konsistoriums.

1605 erwarb er sich das Lizentiat der Theologie und promovierte 1606 zum Doktor der Theologie. 1607 nahm man ihn als Kollegiat am großen Fürstenkollegium auf, er war sieben Mal Dekan der theologischen Fakultät, war 1611 Decemvir der Leipziger Hochschule, wurde 1614 Kanoniker in Meißen, verwaltete 1615 die Propstei der alten drei Dorfschaften und übernahm am 25. August 1617 die Leipziger Superintendentur. Schmuck der auch im Wintersemester 1620 Rektor der Alma Mater gewesen war, zudem in den Jahren 1608, 1612, 1614, 1616, 1620, 1623, 1626 Dekan der theologischen Fakultät, verstarb an Entkräftung und wurde am 6. Februar 1628 in der Leipziger Nikolaikirche begraben. Er ist neben seinen theologischen Arbeiten auch als Kirchenlieddichter in Erscheinung getreten.

Familie

Schmuck hatte 1593 Catharina, die Tochter des Leipziger Bürgers und Waagenschreibers Christoph Reiband, geheiratet. Aus der Ehe sind sieben Söhne und vier Töchter entstanden. Zwei Söhne und zwei Töchter überlebten den Vater. Bekannt von den Kindern ist

  • Vincentius Schmuck der Jüngere († 1628, 1616 Mag. phil, 2. Mai 1622 Lizentiat jur., 23. Januar 1623 Dr. jur, Assessor juristische Fak., Prof de V.S. u. Pandekten, verh. mit Charitas, der Tochter des Prof. und Dr. jur. Bartholomäus Gölnitz (1557–1635)
  • Martin Schmuck ist Lizentiat der Medizin
  • Christoph Schmuck

Literatur

  • l. u.: Schmuck, Vincentius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 62 f.
  • Schmuck, Vincentz. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 35, Leipzig 1743, Spalte 472.
  • Polykarp Leyser II.: Christliche LeichPredigt/ Von dem hoechsten Schatz der Christen … Bey … Leichbestattung … Vincentii Schmucks/ der heiligen Schrifft und Professorn, der Theologischen Facultet und Fraenkischen Nation in der Universitet Leipzig/ wie auch bey dem Churf. Saechs. Consistorio daselbs/ und im Hohen Stifft Meissen Seniorn, Pfarrern zu S. Niclas/ und Superintendenten zu Leipzig/ auch des grossen Fuersten Collegij Collegiaten, &c. Welcher den 1. Februarii des 1628. Jahrs/ Abends gegen neun Uhrn … verschieden/ und den 6. desselben Monats Christlich in der Kirchen zu S. Niclas daselbst zur Erden bestattet worden. Leipzig 1628 In: Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische und kulturhistorische Zwecke. Bd. 6, R 5072
  • Erdmann Hannibal Albrecht:Sächsische evangelisch-luther’sche Kirchen- und Predigengeschichte, von ihrem Ursprung an die bis auf gegenwärtige Zeiten. Leipzig, 1799, S. 57, (GoogleBooks)

Weblinks


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