Volker Remmert

Volker Remmert

Volker R. Remmert (* 1966 in Göttingen) ist ein deutscher Mathematik- und Wissenschaftshistoriker.

Volker Remmert (rechts) mit Kirsti Andersen, Enrico Giusti, Oberwolfach 2003

Remmert studierte 1987 bis 1993 Mathematik und Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, in Zürich und in Karlsruhe. 1993 machte er sein Mathematik-Diplom in Freiburg im Breisgau, wo er 1997 in Geschichte promovierte[1]. 2003 habilitierte er sich an der Universität Freiburg (Schweiz) in Neuerer Geschichte und wurde 2006 an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz umhabilitiert. Er war dort bis 2010 Privatdozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften, dann 2010/2011 Associate Professor am Department for Science Studies der Universität Aarhus in Dänemark. Er war zu Forschungsaufenthalten unter anderem an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, am Warburg Institute in London als Frances Yates-Fellow und am Dibner Institut für Wissenschaftsgeschichte des MIT. Seit 2011 ist er Professor für Wissenschafts- und Technikgeschichte an der Bergischen Universität Wuppertal.

Als Mathematikhistoriker befasste er sich besonders intensiv mit der Geschichte der Mathematik unter dem Nationalsozialismus, zum Beispiel mit Wilhelm Süss (dem Gründer des Mathematischen Forschungsinstituts in Oberwolfach) und Gustav Doetsch.[2], und mit der Geschichte des Verlagswesens im Bereich Mathematik[3] Er arbeitete auch über Mathematik und Astronomie in der frühen Neuzeit, besonders unter ikonographischen und kulturgeschichtlichen Aspekten [4] und jesuitischen Wissenschaftlern.

Schriften

  • Ariadnefäden im Wissenschaftslabyrinth: Studien zu Galilei, Freiburger Studien zur Frühen Neuzeit, Bd.2, Bern, 1997
  • Widmung, Welterklärung und Wissenschaftslegitimierung: Titelbilder und ihre Funktionen in der Wissenschaftlichen Revolution, Wolfenbütteler Forschungen 100, Wiesbaden, 2005
  • mit Ute Schneider: Eine Disziplin und ihre Verleger: Disziplinenkultur und Publikationswesen der Mathematik in Deutschland, 1871-1949, Mainzer Historische Kulturwissenschaften 4, Bielefeld, 2010


Weblinks

Einzelnachweise

  1. Curriculum Vitae an der Universität Wuppertal
  2. zum Beispiel „Mathematicians at War. Power Struggles in Nazi Germany's Mathematical Community: Gustav Doetsch and Wilhelm Süss“, in: Revue d'histoire des mathématiques, Bd. 5, 1999, S.7-59, Remmert „Die Deutsche Mathematikervereinigung im Dritten Reich“, Teil 1,2, Mitteilungen DMV, Bd.12, 2004, S.159, S.223, „What's Nazi about Nazi Science? Recent Trends in the History of Science in Nazi Germany“, in: Perspectives on Science, Bd. 12, Nr. 4, 2004, S.454-475
  3. Remmert, Ute Schneider (Herausgeber): „Publikationsstrategien einer Disziplin – Mathematik in Kaiserreich und Weimarer Republik“, Wiesbaden 2008, Mainzer Studien zur Buchwissenschaft Bd.19.
  4. Remmert „Widmung, Welterklärung und Wissenschaftslegitimierung: Titelbilder und ihre Funktionen in der Wissenschaftlichen Revolution“, Wiesbaden 2005 (Wolfenbütteler Forschungen Bd.110), Remmert „Visual Legitimisation of Astronomy in the sixteenth and seventeenth Centuries: Atlas, Hercules and Tycho’s Nose“, in: Studies in History and Philosophy of Science, Bd. 38, 2007, S.327-362, deutsch Zeitschrift für Kunstgeschichte Bd.66, 2003, S.177

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