Warttürme in der Rhön

Warttürme in der Rhön
Ein typischer Wartturm (hier der Weiße Turm bei Wülfershausen)

Die Warttürme in der Rhön sind eine Reihe von Warttürmen auf Rhön-Grabfelder (beziehungsweise bei Münnerstadt auf Bad Kissinger) Grund auf der Ostseite der Rhön und einigen anderen Warttürmen um Fulda westlich der Rhön. Sie hatten vor allem die Aufgabe, die Umgebung sichern und bei Gefahr die Gemeinde alarmieren.

Inhaltsverzeichnis

Bauart

Typische Verarbeitung der Steine

Allen Türmen ist gemein, dass sich der verhältnismäßig kleine Eingang einige Meter über den Boden befindet und er immer einer Ortschaft zugewandt ist. Durch Schießscharten und auch teilweise einer umgebenden Mauer ist die Möglichkeit gegeben, sich zu verteidigen.In der Regel wurden die Warttürme aus Bruchsteinen gebaut, welche mittels Mörtel zusammen gehalten werden. Bis zu ihrem Einstieg sind nahezu alle heute mit Stufen versehen, früher war der Aufstieg zum Eingang nur mit Leitern möglich. Der Boden der ersten Etage bilden Schutt und Geröll, die beim Bau keine Bedeutung hatten. Die letzten Meter bis zum "Dach" sind über Leitern und Zwischenböden, welche aus Holz oder seltener aus Metall bestehen, zu erreichen. Das "Dach" besteht meistens aus einer gemauerten Schicht. Auf diesem wurde in neuerer Zeit häufig ein Boden aus Beton gegossen, eine zusätzliche Mauerung angebracht sowie zum Erreichen ein Loch gebrochen. Wegen der meist geringen Sichtbehinderung liefert diese Stelle des Turmes den meist besten Ausblick. Dass ein Wartturm noch eine umgebende Mauer besaß war meist unüblich.

Zweck

In der Regel galt es weniger sich militärisch zu verteidigen, sondern, und dafür spricht auch, dass es ein Netz von Türmen ist, zu wachen und gegebenenfalls zu alamieren. Sekundär ist es Aufgabe, Feuerwache zu halten während die Felder bestellt wurden. Die wenigsten Wachen werden wohl bis zum letzten Mann ausgeharrt haben sondern sind, und daher auch der Begriff, getürmt. Anfänglich vermutete man für die Türme um Ostheim und Mellrichstadt eine Verbindung zur Lichtenburg, was nicht mehr nachzuweisen ist, jedoch falsifiziert der Sichtkontakt dies nicht gänzlich.

Listung der Türme

Name
Ortschaft
Gegend
Jahrhundert
Zustand
Bild Bemerkenswertes
Blauer Storch (Turm) Münnerstadt Saaletal 14./15. Jahrhundert Ruine n.a.
Dicker Turm (Niederlauer) Niederlauer Saaletal Dickerturm niederlauer.JPG ‎ begehbar
Dickerturm niederlauer.JPG
Treffpunkt von Jugendlichen
Galgenturm Mellrichstadt Vorderrhön 15. Jahrhundert begehbar
Galgenturm Eingang Turm sowie Unfassungsmauer.JPG
Der Galgenturm ist ein häufiger Handlungsort für Heimatsagen.
Ostheimer Warte Ostheim v. d. Rhön Vorderrhön ?? begehbar n.a.
Königsburg (Nordheim) Nordheim Vorderrhön ?. Jahrhundert nicht mehr vorhanden n.a.
Schlegelwarte Münnerstadt Saaletal 14./15. Jahrhundert begehbar n.a.
Suhlesturm Mellrichstadt Vorderrhön 15. Jahrhundert begehbar n.a. Ort für viele Partys, vor allem in der Sommerszeit
Stockheimer Warte Stockheim (Ufr.) Vorderrhön 15. Jahrhundert Ruine n.a.
Weißer Turm Wülfershausen a. d. Saale Grabfeld ?? begehbar
Weisser turm wülfershausen 2.jpg
Wartturm Wollbach Wollbach Saaletal ?. Jahrhundert Ruine n.a. nur der Turmstumpf steht noch

Mittelalterlicher Turmhügel. 2300 m wnw der Kirche von Wollbach. Flur „Ochsenbühl“; Wollbach FlstNr. 518-520; NW 107-42; NW 107-43; FundstNr. 5627/0050.

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