Wiesethbruck

Wiesethbruck
Wiesethbruck
Koordinaten: 49° 10′ N, 10° 36′ O49.15916666666710.607222222222421Koordinaten: 49° 9′ 33″ N, 10° 36′ 26″ O
Höhe: 421 m ü. NN
Einwohner: 164 (1987)
Eingemeindung: 1. Okt. 1971
Postleitzahl: 91572
Vorwahl: 09822

Wiesethbruck ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Bechhofen im mittelfränkischen Landkreis Ansbach. Durch das Dorf fließt die Wieseth.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Von 1194 bis 1287 waren die Grafen von Trudingen Besitzer des Ortes. Wie so mancher Ort im Wiesethgrund hatte später auch Wiesethbruck seinen eigenen Ortsadel. Auf einem von der Wieseth umflossenen Wasserschloss residierten um das Jahr 1300 „Ulrich von Wiesenbrugg“ und seine Söhne, die im ältesten eichstättischen Lehensbuch als die Lehensherrn genannt wurden.

Bereits 1381 erfolgte ein Herrschaftswechsel. Niklas von Holzingen und seine Familie hatten gewisse Einkünfte in und um Arberg, die sie vom Bischof zum Lehen bekamen. 1455 erscheint Fritz von Halderstetten, genannt Stettner, als Besitzer von Wiesethbruck.

Um 1560 wurde auch die heutige Mühle auf der damals unter Eichstätter Herrschaft stehender Seite der Wieseth erbaut.

Im Jahre 1716 gab Albrecht Schenk von Geyern einem Zimmerermeister aus Ornbau den Auftrag, das Schloss in Wiesethbruck zu renovieren, was jedoch nicht erfolgte.

1729 wurde er einstige Sitz des Amtsvogtes, nachdem Wiesethbruck inzwischen ein Lehen der Markgrafen von Ansbach geworden war, für 4000 rheinische Gulden und 100 Spezialdukaten verkauft.

Während in dem links des Flusses liegenden Großwiesethbruck und Voggendorf die Herren von Geyern regierten war Kleinwiesethbruck zusammen mit Arberg und Ornbau den Bischöfen von Eichstätt unterstellt. Ein am Straßenrand stehender Grenzstein aus dem 18. Jahrhundert weist heute noch auf die früheren Besitzverhältnisse hin.

Die in der Nähe der Brücke stehende Dreifaltigkeitskapelle und die ungefähr einen Kilometer westlich von Wiesethbruck stehende Reisigkapelle wurden 1746 von dem nach Budapest ausgewandertem Anton Christ gestiftet. 1897 wurde die "Freiwillige Feuerwehr Wiesethbruck" gegründet. 1912 standen in Wiesethbruck 33 Häuser. Von den damaligen 186 Einwohnern gehörten 102 der katholischen und 84 der protestantischen Konfession an.

Bis zur Gebietsreform bildete Wiesethbruck mit Voggendorf und Waffenmühle eine selbständige politische Gemeinde. Während sich Waffenmühle nach Arberg orientierte, schlossen sich Wiesethbruck und Voggendorf am 1. Oktober 1971 dem Markt Bechhofen an.[1] Wiesethbruck hat heute ca. 150 Einwohner.

1989 wurde das alte Gemeindehaus abgerissen und an gleicher Stelle ein neues Feuerwehrhaus mit Schlauchtrockenturm errichtet. Im Zuge der Flurbereinigung wurde ein Bolzplatz für die Jugend geschaffen und der Dorfplatz neu gestaltet. Seit 1997 gibt es in Wiesethbruck jeweils am zweiten Augustwochenende eine groß angelegte "Kerwa" auf der sich Jung und Alt aus Nah und Fern bei fränkischem Essen und Trinken trifft. 2009/10 wurde die Brücke über die Wieseth erneuert, wobei die alten Gründungen und Lager erhalten blieben. Die Einweihung erfolgte vor dem alljährlichen ökumenischen Freiluftgottesdienst am 25. Juli 2010.

Einwohnerentwicklung der Gemeinde Wiesethbruck

  • 1910: 346 Einwohner[2]
  • 1933: 367 Einwohner
  • 1939: 344 Einwohner[3]
  • 1987: 164 Einwohner (nur W.)[4]

Verkehr

Durch den Ort verläuft die Kreisstraße AN 57, die nach Voggendorf bzw. nach Arberg zur Staatsstraße 2222 führt. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Mörlach und zur Waffenmühle.

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 461
  2. http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/feuchtwangen.htm
  3. http://geschichte-on-demand.de/bay_feuchtwangen.html
  4. http://gov.genealogy.net/ShowObjectSimple.do?id=WIEUCK_W8821



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