- Großenried
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Ansbach Höhe: 431 m ü. NN Fläche: 60,12 km² Einwohner: 6036 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 100 Einwohner je km² Postleitzahl: 91572 Vorwahl: 09822 Kfz-Kennzeichen: AN Gemeindeschlüssel: 09 5 71 115 Gemeindegliederung: 28 Ortsteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Martin-Luther-Platz 1
91572 BechhofenWebpräsenz: Bürgermeister: Helmut Schnotz (CSU/Bechh.Li./UWG/Li.Süd/Landli.) Lage der Gemeinde Bechhofen im Landkreis Ansbach Bechhofen (auch: Bechhofen an der Heide) ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Ansbach.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Nachbargemeinden
Arberg, Burk, Burgoberbach, Ehingen, Herrieden, Ornbau, Weidenbach, Wieseth,
Gemeindegliederung
Bechhofen, Aub, Birkach, Burgstallmühle, Fröschau, Großenried, Heinersdorf, Kallert, Kaudorf, Kleinried, Königshofen, Lettenmühle, Liebersdorf, Mörlach, Oberkönigshofen, Reichenau, Röttenbach, Rohrbach, Rottnersdorf, Sachsbach, Selingsdorf, Thann, Voggendorf, Waizendorf, Weidendorf, Weihermühle, Wiesethbruck, Winkel.
Geschichte
Markt Bechhofen an der Heide
1311 wurde Bechhofen erstmals urkundlich als „Pechoven an der Wisent“ erwähnt. 1351 verlieh Kaiser Karl IV. dem Konrad Küchenmeister von Forndorf für den Markt Bechhofen das Gerichtsrecht. Bechhofen hatte spätestens seit dem Jahr 1434 auch das Marktrecht und war befestigt. Ab 1643 war das Ansbachische Gericht in Feuchtwangen für Bechhofen zuständig. Der Ort gehörte somit zum 1792 von Preußen erworbenen Fürstentum Ansbach. Als Teil des Fürstentums fiel Bechhofen im Vertrag von Paris (Februar 1806) durch Tausch an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Die jüdische Bevölkerung soll in den Jahren zwischen 1700 und 1860 fast zwei Drittel der Gesamtbevölkerung des Ortes ausgemacht haben. Die Synagoge, eine sogenannte Scheunensynagoge mit reicher Ausmalung des 18. Jahrhunderts von Eliezer Sussmann, wurde 1938 zerstört, die jüdische Bevölkerung floh oder wurde während des Krieges deportiert und getötet. Während der Gebietsreform in den Jahren 1971 bis 1974 wurden die Gemeinden Großenried, Heinersdorf, Kaudorf, Königshofen a.d.Heide, Liebersdorf, Mörlach, Sachsbach, Thann, Waizendorf und Wiesethbruck in den Markt Bechhofen eingemeindet.
Ortsteil Voggendorf
Der Ort hat ca. 160 Einwohner, die überwiegend auswärts tätig sind. Es gibt nur noch einen landwirtschaftlichen Betrieb.
Der Ort liegt an der Wieseth, die zum Einzugsgebiet der Altmühl gehört.
Der Ort beherbergte vom Jahr 1945 bis ins Jahr 1957 in einem ehemaligen Wehrmachtsgelände (Flugplatz) ein Lager für Flüchtlinge aus den ehemaligen Ostgebieten und später auch aus Ungarn, die in 9 Großraumbaracken, 2 Mehrzweckbaracken und einer provisorischen Kirche lebten. Zeitweise waren es bis zu 1200 Personen. Mit der damaligen Bevölkerung von Voggendorf - nur ca. 80 Einwohner - waren Konflikte an der Tagesordnung. Heute erinnert eine große Infowand in der Ortsmitte an das Lager Voggendorf. Von den über 1000 Flüchtlingen haben ca. 70% in Bechhofen und Umgebung eine neue Heimat gefunden. Alle 3 Jahre wird in Voggendorf das große Lagerfest gefeiert. Dann treffen sich die ehemaligen Bewohner aus ganz Deutschland wieder.
Ortsteil Wiesethbruck
Von 1194 bis 1287 waren die Grafen von Trudingen Besitzer des Ortes. Wie so mancher Ort im Wiesethgrund hatte später auch Wiesethbruck seinen eigenen Ortsadel. Auf einem von der Wieseth umflossenen Wasserschloss residierten um das Jahr 1300 „Ulrich von Wiesenbrugg“ und seine Söhne, die im ältesten eichstättischen Lehensbuch als die Lehensherrn genannt wurden.
Bereits 1381 erfolgte ein Herrschaftswechsel. Niklas von Holzingen und seine Familie hatten gewisse Einkünfte in und um Arberg, die sie vom Bischof zum Lehen bekamen. 1455 erscheint Fritz von Halderstetten, genannt Stettner, als Besitzer von Wiesethbruck.
Um 1560 wurde auch die heutige Mühle auf der damals unter Eichstätter Herrschaft stehender Seite der Wieseth erbaut.
Im Jahre 1716 gab Albrecht Schenk von Geyern einem Zimmerermeister aus Ornbau den Auftrag, das Schloss in Wiesethbruck zu renovieren, was jedoch nicht erfolgte. 1729 wurde er einstige Sitz des Amtsvogtes, nachdem Wiesethbruck inzwischen ein Lehen der Markgrafen von Ansbach geworden war, für 4000 rheinische Gulden und 100 Spezialdukaten verkauft. Während in dem links des Flusses liegenden Großwiesethbruck und Voggendorf die Herren von Geyern regierten war Kleinwiesethbruck zusammen mit Arberg und Ornbau den Bischöfen von Eichstätt unterstellt. Ein am Straßenrand stehender Grenzstein aus dem 18. Jahrhundert weist heute noch auf die früheren Besitzverhältnisse hin. Die in der Nähe der Brücke stehende Dreifaltigkeitskapelle und die ungefähr einen Kilometer westlich von Wiesethbruck stehende Reisigkapelle wurden 1746 von dem nach Budapest ausgewandertem Anton Christ gestiftet. 1912 standen in Wiesethbruck 33 Häuser. Von den damaligen 186 Einwohnern gehörten 102 der katholischen und 84 der protestantischen Konfession an. Bis zur Gebietsreform im Jahre 1972 bildete Wiesethbruck mit Voggendorf und Waffenmühle eine selbständige politische Gemeinde. Während sich Waffenmühle nach Arberg orientierte, schlossen sich Wiesethbruck und Voggendorf dem Markt Bechhofen an. Wiesethbruck hat heute ca. 150 Einwohner. 1989 wurde das alte Gemeindehaus abgerissen und an gleicher Stelle ein neues Feuerwehrhaus mit Schlauchtrockenturm errichtet. Im Zuge der Flurbereinigung wurde ein Bolzplatz für die Jugend geschaffen und der Dorfplatz neu gestaltet. Seit 1997 gibt es in Wiesethbruck jeweils am zweiten Augustwochenende eine groß angelegte "Kerwa" auf der sich Jung und Alt aus Nah und Fern bei fränkischem Essen und Trinken trifft.
Religionen
- Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Bechhofen
- Evangelisch- Lutherische Kirchengemeinde Königshofen
- Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Sommersdorf Thann
- Pfarrei St. Laurentius Großenried
- Pfarrei Herz Jesu Bechhofen
Politik
Marktgemeinderat
Der Marktgemeinderat von Bechhofen hat 20 Mitglieder, hinzu kommt der hauptamtliche Bürgermeister (UWG).
Bechhöfer Liste CSU FW Liste Süd UWG Landliste Gesamt 2008 4 4 4 2 5 1 20 Sitze (Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: Gespalten von Silber und Rot; vorne und hinten übereinander je zwei Walzen in verwechselten Farben mit durchgesteckten goldenen Spindeln.
Die Walzen gebrauchte man einst zur Pechherstellung, die in dem waldreichen Gebiet betrieben wurde. Auch der Name "Bechhofen" geht auf das Pech zurück.
Städtepartnerschaften
Die Partnerstadt ist seit 1975 die Gemeinde Le Blanc aus Frankreich.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Erwähnenswert ist das einzige deutsche Pinsel- und Bürstenmuseum. Bechhofen ist das Zentrum der deutschen Pinselindustrie. Das Museum hat sich zur Aufgabe gemacht, das vermutlich seit dem 18. Jahrhundert existierende Handwerk des Pinsel- und Bürstenmachers in seiner ganzen Vielfalt vorzustellen. Bis heute werden die Pinsel z. T. in Heimarbeit hergestellt.
- Das private Museum Wiegen und Messen in Königshofen befasst sich hauptsächlich mit bayerischen Maßen und Gewichten.
Musik
- Evangelischer Kirchenchor (Leitung E. Zellfelder)
- Posaunenchor Bechhofen (Leitung H. Lang)
- Sängerriege des TSV Bechhofen (Leitung Helmut Schimmer)
- Posaunenchor Königshofen
- Gospelchor Bechhofen
- Musikverein Großenried
Bauwerke
- Schloss von Bechhofen
- Mühle von Wiesethbruck
- Marienmünster in Königshofen
- Kirche St. Laurentius in Großenried
- ehemaliger Jüdischer Friedhof in Bechhofen
Sport
Modernes Bahnenhallenschwimmbad.
Vereine
- FC Heide Königshofen
- Freiwillige Feuerwehr Bechhofen
- Foto- und Filmclub Bechhofen an der Heide
- Kameraden- und Reservistenverein Bechhofen und Umgebung
- Kleintierzuchtverein Bechhofen
- Motorsportclub Bechhofen
- Orgelbauverein Bechhofen
- Radfahrverein Adler Bechhofen
- Reit- und Fahrverein Bechhofen an der Heide 1990 e. V.
- Sängerriege des TSV Bechhofen
- Schützenverein "Einigkeit" 1922 e. V. Bechhofen
- TSV Bechhofen
- Wasserwacht Bechhofen
- Angelverein Rotauge Bechhofen
- Nestli e.V., Christliche Familien- und Seminararbeit (Kleinried)
Weblinks
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