- Wilhelm Friedrich Riem
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Wilhelm Friedrich Riem (* 17. Dezember 1779 in Kölleda; † 20. April 1857 in Bremen) war ein deutscher Komponist und Dirigent
Biografie
Riem war der Sohn eines Advokaten. Er soll ein musikalisches Wunderkind gewesen sein. Seine Eltern verstarben in seinen jungen Jahren. Er war verheiratet seit 1781 mit Maria Amalia, geb. Buken (Buck). Beide hatten zwei Kinder: Adolf Wilhelm (1784–1811) und seine Tochter, die Pianistin, Klavierlehrerin und Komponistin Elise (Maria) Müller (* 15. September 1782 in Bremen, † 30. Dezember 1849 in Bremen).
Riem besuchte die Thomasschule zu Leipzig, war Schüler von Johann Adam Hiller, musste dann aber Rechtswissenschaften studieren. Nach seinem juristischen Examen widmete er sich aber sofort wieder der Musik. Er war Solopianist bei den Gewandhauskonzerten in Leipzig. 1807 spielte er als Organist an der Reformierten Kirche in Leipzig, wirkte als Organist und später als Direktor der 1802 gegründeten Leipziger Singakademie.
1814 erhielt Riem als Nachfolger von Justus Theophilus (Theodorus) Rauschelbach die Stelle des Organisten am Bremer Dom. Er ließ zu Beginn seiner Amtszeit das Werk der Orgel umbauen und mit romantischen Stimmen anreichern, um eine stärkere Grundtönigkeit zu erzielen. Er gründete 1815 mit anderen Musikfreunden die Bremer Singakademie und war bis zu seinem Tod im allgemeinen auch der Dirigent der Singakademie. Er wurde Direktor der Gesellschaft für Privatkonzerte, aus der 1895 die Philharmonische Gesellschaft in Bremen hervorging, als eines der ersten bürgerlichen Orchester in Deutschland. 1820 gründete er das Bremer Concert-Orchester, aus dem das Staatsorchester Bremen hervorging. Ihm wurde die Aufgabe des Musikdirektors des städtischen Orchester und die eines Musiklehrers am Bremer Lehrerseminar übertragen. Durch seine Funktionen wurde er zur zentralen Persönlichkeit im Musikleben von Bremen.
Für seine Grabstelle gestaltete der Bildhauer Diedrich Samuel Kropp eine freistehende Großfigur aus Sandstein als „Muse der Trauer“ in Gestalt der heiligen Cäcilie.
Werke
Seit 1804 wurden zahlreiche Kompositionen von seinen Sonetten, Kantaten und Quartetten veröffentlicht. Sein Spätwerk, das Oratorium Der Erlöser wurde erst nach seinem Tod uraufgeführt.
- Unser Vater, frühromantische acappella Komposition
- Ehre sei Gott
- Der Erlöser, Oratorium
Literatur
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
- Robert Eitner: Riem, Friedrich Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 554 f.
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