Wilhelm Volckmar

Wilhelm Volckmar

Wilhelm Valentin Volckmar (* 26. Dezember 1812 Hersfeld; † 27. August 1887 Homberg (Efze)) war ein deutscher Orgelvirtuose, Seminarmusiklehrer und Komponist.

Grabmal Wilhelm Volckmars auf dem Homberger Friedhof

Seine musikalische Ausbildung erhielt er von seinem Vater Adam Valentin Volckmar (1770- 1851). Dieser war Schüler von Johann Gottfried Vierling (1750-1813) gewesen, der wiederum seine Ausbildung bei J. Ph. Kirnberger erhalten hatte. Volckmar entstammt somit im weiteren Sinne der Schule der Bach-Enkelschüler.

1835 wurde er Seminarmusiklehrer in Homberg (Efze), wo auch heute noch seine Grabstätte zu finden ist. Rasch wurde er als gefeierter Orgelvirtuose berühmt und 1846 ernannte man ihn zum Dr. h.c. und 1886 zum Professor. Seit 1861 unternahm er ausgedehnte Konzertreisen als geschätzter Orgelvirtuose. Volckmar war zu Lebzeiten als Organist, insbesondere seines meisterhaften Pedalspieles wegen, aber auch als Improvisator und Theoretiker berühmt. Er unterhielt freundschaftliche Beziehungen zu Franz Liszt, dessen symphonischer Orgelstil auch seine Kompositionsweise deutlich beeinflusste, sowie zu dem Komponisten Louis Spohr. Mit dem bekannten Theoretiker des Orgelbaus, J.G. Töpfer (1791-1870) war er ebenfalls gut bekannt.

Als Komponist war Volckmar überaus fruchtbar und schrieb dabei für viele Besetzungen. Zu nennen sind seine 20 Orgelsonaten, 2 große Orgelsymphonien, eine Harmonielehre (1860), ein Handbuch der Musik (1885), eine große Orgelschule, eine Schule für Violine, eine Geläufigkeits-Schule für die Orgel, aber auch viele kirchliche Gesangssachen. Volckmar machte sich auch einen sehr guten Namen als Herausgeber zahlreicher Orgelwerke alter und neuer Meister, auch war er Herausgeber der ersten Gesamtausgabe der Mendelssohn´schen Orgelwerke. Seine Pedaltechnik ist aus heutiger musikwissenschaftlicher Sicht außergewöhnlich, da er, wie es nun zu revidieren gilt, als erster Organist das vierstimmige Pedalspiel in seiner Orgelsymphonie Op. 172, (2. Satz) anwendete.

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