Willi Nyffenegger

Willi Nyffenegger

Willi Nyffenegger (* 9. Juni 1924 in Klein-Schwarzsee, Pommern) war ein Offizier der Volkspolizei der DDR. Er war von 1971 bis 1989, zuletzt im Range eines Generalleutnants, Chef der Bezirksdirektion der Volkspolizei (BDVP) Dresden.

Werdegang

Nyffenegger erhielt eine Ausbildung zum Elektrotechniker. Nach der Ableistung des Dienstes bei der Wehrmacht trat er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Juli 1945 in Mecklenburg in die Deutsche Volkspolizei ein. Er war zunächst in Neubrandenburg und Rostock tätig und absolvierte ein Studium, dass er als Diplom-Staatswissenschaftler abschloss. 1963 wurde Nyffenegger an die BDVP Dresden versetzt und 1971 zum Chef der BDVP Dresden ernannt. 1974 wurde er zum Generalmajor und 1986 zum Generalleutnant befördert.

Am 4. Oktober 1989 gab er als Verantwortlicher Einsatzleiter und Mitglied der Bezirkseinsatzleitung unter Leitung des 1. SED-Bezirkssekretärs Hans Modrow den Befehl zur gewaltsamen Niederschlagung der Proteste am Dresdner Hauptbahnhof mit Wasserwerfern und Tränengras. Am 13. Oktober 1989 legte Nyffenegger der Bezirkseinsatzleitung einen Geheimplan zur „Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung von Handlungen feindlich-negativer Kräfte“, der mit dem Kennwort Badeofen das Eingreifen der Nationalen Volksarmee vorsah. Nach der politischen Wende wurde Nyffenegger Ende 1989 als Chef der BDVP abgesetzt und durch Oberst Gerd Wülfing ersetzt.

Quellen

  • Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. S. 233.
  • Walter Süss: Staatssicherheit am Ende. S. 253.
  • Michael Richter, Erich Sobeslavsky, Karin Ulrich: Die Gruppe der 20. S. 20.

Weblinks


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