- Lüthi und Blanc
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Seriendaten Deutscher Titel Lüthi und Blanc Produktionsland Schweiz Originalsprache Schweizerdeutsch / französisch Produktionsjahr(e) 1999–2006 Länge 25 Minuten Episoden 288 Genre Seifenoper Titellied Martin Schenkel feat. Tamy – Wenn immer Produktion Peter-Christian Fueter Erstausstrahlung 10. Oktober 1999 auf SF 1 Besetzung Siehe Darstellerliste
Die Schweizer TV-Soap Lüthi und Blanc war eine Sendung des öffentlich-rechtlichen Schweizer Fernsehens (SF) und wurde auf SF 1 ausgestrahlt.
Die erste Folge wurde im Oktober 1999 ausgestrahlt, die 288. und letzte Folge am 13. Mai 2007. Dazwischen lief die Serie wöchentlich – mit Ausnahme einer 14-wöchigen Sommerpause von Mitte Mai bis Ende August – am Sonntagabend um 20 Uhr auf SF 1. Die Folgen wurden am darauffolgenden Samstag um 18.10 Uhr auf SF 1 wiederholt.
Produziert wurde die Soap bis Ende Oktober 2006 von der Zürcher C-FILMS AG und Produzent Peter-Christian Fueter. Redaktionsleiter und damit Herr über den Inhalt war Niklaus Schlienger. Als Head-Autorin amtete – mit sieben Kolleginnen und Kollegen – Katja Früh.
Inhaltsverzeichnis
Handlung/Inhalt
Die oftmals in den Medien als „Schoggi-Soap“ apostrophierte TV-Serie besitzt alle Merkmale einer klassischen Seifenoper. Sie beinhaltet jeweils verschiedene Handlungsstränge, die sich um das Schicksal der Familien rund um den eigensinnigen Schokoladefabrik-Patron Jean-Jacques Blanc (Hans Heinz Moser), dessen Tochter Catherine (Isabelle von Siebenthal) und dessen Schwiegersohn und Catherines Ehemann Martin Lüthi (Hans Schenker) drehen. Gegenspieler des Lüthi und Blanc-Clans und Bösewicht der Serie ist der undurchsichtige, intrigante Banker und uneheliche Sohn Blancs, Michael Frick (Gilles Tschudi).
Die Handlungsorte konzentrieren sich auf Zürich sowie Sainte-Croix VD, den Standort der (fiktiven) Schokoladenfabrik J.J. Blancs. Unter den Schauplätzen befinden sich neben den Wohn- und Arbeitsorten der genannten Personen unter anderem die „Calvados-Bar“ in Zürich-Wiedikon, welche von Martin Lüthis Mutter Lilian sowie seiner Halbschwester Maja (Tonia Maria Zindel) und deren Mann Steve Meier geführt wird, verschiedene Wohngemeinschaften, sowie ein Bauernhof in der Zürcher Provinz. Dazu kommen die als Treffpunkte dienenden fiktiven Restaurants „De la poste“ in Sainte-Croix und „Balthasar“ in Zürich.
Weitere wichtige Charaktere sind die verwitwete, intrigante Klaschreporterin Lisbeth Rohner (Esther Gemsch), deren Schwager, der heuchlerisch anmutende Pfarrer Ulrich Rohner (René Schoenenberger); Strassenkehrer und „Calvados“-Stammgast Willi (Beat Schlatter); der Sohn des Ehepaars Lüthi und Junganwalt Thomas (Benjamin Fueter) und dessen Ex-Freundin Lotta Waser (Viola Tami). Der Volksschauspieler Mathias Gnädinger ist in der Rolle des Bauern Ruedi Egger zu sehen. Zu beachten ist natürlich, dass sich Personenkonstellationen und Schauplätze während den ausgestrahlten über 200 Folgen teilweise stark geändert haben.
Zu Beginn war die Serie als sprachübergreifendes Projekt konzipiert; Die Serie lief in synchronisierten Fassungen auch auf den SRG-Stationen TSR und TSI. Neben den Schauplätzen in der Deutsch- und Westschweiz gab es zusätzlich einen Handlungsort im Tessin. Dieses Konzept scheiterte jedoch, und Lüthi und Blanc wurde als rein deutschschweizerisches Projekt weitergeführt. Übrig blieb die zeitweise Zweisprachigkeit der Serie. So sprechen zwar die Hauptdarsteller in der Regel deutsch miteinander, bei Konversationen mit aussenstehenden im Waadtland wird jedoch auch in der Mundartfassung oft französisch gesprochen.
In der Serie werden zum Teil kontroverse Themen wie offen ausgelebte Homosexualität, Rassismus, Drogenmissbrauch, Prostitution, Zölibat, Inzest oder Polygamie angeschnitten. Augenfällig sind die dargestellten, sich oft stark unterscheidenden sozialen Milieus.
Das Studio
Rund 80% der Szenen wurden in einem eigens für die Soap eingerichteten Studio in Glattfelden gedreht. In der ehemaligen Spinnerei standen über 30 Dekors für die Serie. Zu den bekanntesten zählten die „Villa Blanc“ und die „Calvados-Bar“, die in Zürich real existiert und im Studio leicht modifiziert nachgebaut wurde. Die Aussenansichten wurden in der ganzen Schweiz gedreht, etwa in Sainte-Croix (Villa Blanc) oder Embrach (Bauernhof).
Der kleinere Teil, etwa 20% aller Szenen, wurden „on location“ gedreht. Rund vier Wochen im Jahr war die Lüthi und Blanc-Crew für Dreharbeiten in der Schweiz unterwegs.
Die Dreharbeiten waren nicht öffentlich, dafür konnte man die Filmstudios Glattfelden besichtigen – eine Möglichkeit, die von mehreren Tausend Besuchern jährlich genutzt wurde.
Die Serie wurde bis zu neun Monate im Vorlauf vor der Ausstrahlung gedreht. Die Drehbücher waren zusätzlich noch ein halbes Jahr im voraus. Gedreht wurde in sogenannten Unterstaffeln, welche einem Regisseur zugeordnet waren.
Darsteller
Hauptdarsteller
Schauspieler Rollenname Jahr Katharina von Bock Sabina Köster 1999–2007 Tiziana Burkart Tamara Müller 2002–2007 Andreas Matti René Imboden † 2005–2007 Hans-Joachim Frick Jori Weiss 2003–2007 Raphael Clamer Alex Weiss 2001–2003 Jörg Schneider Oskar Wehrli 2004–2007 Patrick Frey Kurt Schwarz 1999–2007 Benjamin Fueter Thomas Lüthi 1999–2007 Linda Geiser Johanna Blanc 1999–2007 Esther Gemsch Lisbeth Rohner 1999–2007 Mathias Gnädinger Ruedi Egger 2003–2007 Hans Heinz Moser Jean-Jaques Blanc 1999–2007 Martin Schenkel († 2003) Steve Meier #1 1999–2003 Hans Schenker Martin Lüthi 1999–2007 Beat Schlatter Willi Huber 1999–2007 René Schoenenberger Ulrich Rohner 1999–2007 Isabelle von Siebenthal Catherine Lüthi, geb. Blanc 1999–2007 Renate Steiger Lilian Lüthi 1999–2007 Viola Tami Lotta Waser 1999–2005, 2007 Tessi Tellmann Ursula Schmid 2000–2007 Gilles Tschudi Michael Frick † 1999–2007 Roeland Wiesnekker Steve Meier #2 2003–2007 Tonia Maria Zindel Maja Lüthi 1999–2007 Sabina Schneebeli Regula Imboden † 2005–2007 Monica Gubser Gertrud Frick † 2002 Anne-Marie Blanc († 2009) Esther Weiss 2001–2002 Bernhard Michel Daniel Schmid 2002–2004 Raphael Clamer Alex Weiss 2001–2004 Georg Scharegg Christian Haubensack † 2002–2003 Yor Milano Franco Moretti 1999–2003, 2005 Joris Gratwohl Maurizio Galfatti 2001–2002 Sibylle Courvoisier († 2003) Letti Merian 2000–2003 Ettore Cella († 2004) Lukas Wälti-Kern † 2002 Anja Margoni Nathalie Rohner 1999–2002 Hanna Scheuring Jeanine Wälti-Kern 2000–2003 Jessica Früh Dorothea Hurni-Frick 1999–2007 Ludwig Boettger Albert Fink 2000–2007 Roland Herrman Paul Nyffenegger 2002–2003, 2005 Andrea Marin Margrith Müller 2003–2004, 2005 César Keiser († 2007) Thierry Bernasconi † 2004–2005 Joel Basman Zizou Imboden 2005–2007 Hanspeter Müller-Drossaart Hanspeter Rohner † 1999–2000 Gaststars
- Filippo Leutenegger (Episode 48)
- Nella Martinetti (25. Februar 2001- Episode 51)
- Moritz Leuenberger (4. März 2001)
- Caroline Rasser (4. März 2001)
- Pierre Brice (15. Februar 2003)
- Beni Thurnheer (13. Februar 2005)
- Daniel Fohrler (20. Februar 2005)
- Trudi Gerster (13. März 2005)
- Birgit Steinegger
- Jürg Marquard (2. April 2006)
- Walter Andreas Müller
- Sven Epiney
- Patrick Rohr (18. Februar 2007)
Im Laufe der Jahre verstarben drei an der Produktion der Soap beteiligte Personen: Ein Techniker, der Schauspieler Martin Schenkel und die Schauspielerin Sibylle Courvoisier. Schenkels Rolle, Steve Meier, wurde ab der 140. Folge mit einem anderen Schauspieler, Roeland Wiesnekker besetzt, jene von Courvoisier, Letti Merian, wurde nach Courvoisiers Tod aus den Drehbüchern gestrichen.
Literatur
- Esther Scheidegger-Zbinden: Lüthi und Blanc. Ein informatives, unterhaltsames, verschlecktes Buch zur Soap. Werd, Zürich 2001
Weblinks
- Lüthi und Blanc in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Offizielle Fan-Website zur TV-Soap mit vielen Infos
Kategorien:- Fernsehserie (Schweiz)
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