- Willy Jung
-
Wilhelm 'Willy' Jung (* 14. Oktober 1903; † unbekannt) war ein deutscher Politiker (NSDAP). Jung amtierte unter anderem als preußischer Landrat.
Leben
Nach dem Schulbesuch studierte Jung bis November 1924 Rechtswissenschaft. Er schloss sein Studium mit der Promotion zum Dr. jur. ab und war in den folgenden Jahren 1924/1925 Gerichts- und Regierungsreferendar. Im Jahr 1928 folgte die große Staatsprüfung. In den Jahren 1928 bis 1933 wurde er als Regierungsassessor bei den Landratsämtern in Marburg, Flensburg und Halle an der Saale beschäftigt.
Am 4. September 1933 wurde Jung zum Nachfolger von Julius Wehr zum kommissarischen Landrat des Kreises Torgau im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen ernannt, bevor er dieses Amt vom 1. Februar bis 25. Oktober 1934 als regulärer Landrat bekleidete. In seiner Eigenschaft als Landrat war Jung während der als Röhm-Putsch bekannt gewordenen politischen Säuberungswelle vom Frühsommer 1934 an der Verhaftung des SA-Obersturmbannführers Kurt Mosert beteiligt. Er bestellte Mosert in der Nacht zum 1. Juli 1934 zu sich, wobei dieser von der SS verhaftet wurde. Nach seiner Überführung in das KZ Lichtenburg wurde Mosert dort am 3. Juli erschossen.
Im November 1934 wurde Jung in Torgau durch den neuen kommissarischen Landrat Werner Oberst abgelöst und war anschließend Landrat des Landkreises Merseburg. Im Januar 1938 wurde er an das Reichsministerium des Innern nach Berlin versetzt.
Literatur
- Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe A: Preußen, Bd. 6: Provinz Sachsen, bearb. von Thomas Klein, Marburg/Lahn, 1975, S. 149.
- Dietmar Schulze: Der "Röhm-Putsch" in der Provinz Sachsen. In: Hallische Beiträge zur Zeitgeschichte, Heft 15, Halle 2005, S. 21
- Alexander Sperk,Hermann-Josef Rupieper: Die Lageberichte der Geheimen Staatspolizei zur Provinz Sachsen, Band 2-3, 2003, Seite 71 (Auszug)
Wikimedia Foundation.