- Landkreis Merseburg
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Der Landkreis Merseburg war von 1816 bis 1945 ein Landkreis in der preußischen Provinz Sachsen und von 1945 bis 1952 im Land Sachsen-Anhalt.
Inhaltsverzeichnis
Umfang
Der Landkreis Merseburg umfasste am 1. Januar 1945
- die vier Städte Bad Lauchstädt, Lützen, Schafstädt und Schkeuditz
- sowie 123 weitere Gemeinden.
Die Stadt Merseburg lag als Enklave mitten im Kreisgebiet und bildete von 1921 bis 1950 einen eigenen Stadtkreis.
Verwaltungsgeschichte
Königreich Preußen
Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress wurde zum 1. Oktober 1816 der Kreis Merseburg im Regierungsbezirk Merseburg in der preußischen Provinz Sachsen eingerichtet. Das Landratsamt war in Merseburg.
1819 wurde die Rattmannsdorfer Mark aus dem Kreis Weißenfels in den Kreis Merseburg umgegliedert. 1828 traten die Dörfer Angersdorf und Passendorf und das Rittergut Passendorf vom aufgelösten Stadtkreis Halle a./Saale zum Kreis Merseburg.
Norddeutscher Bund/Deutsches Reich
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Am 15. Februar 1921 schied die Stadtgemeinde Merseburg aus dem Kreis aus und bildete fortan einen eigenen Stadtkreis. Fortan führte der Kreis die Bezeichnung Landkreis Merseburg. Zum 30. September 1929 fand im Kreis Merseburg entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Mit dem 1. Oktober 1937 wechselte die Gemeinde Ennewitz vom Landkreis Merseburg in den Kreis Delitzsch.
Nach Auflösung der Provinz Sachsen zum 1. Juli 1944 gehörte der Kreis seitdem zur neuen Provinz Halle-Merseburg. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die amerikanischen Alliierten Streitkräfte besetzt.
Deutsche Demokratische Republik
Am 1. Juli 1950 wurden die Landkreisgrenzen durch eine Verwaltungsreform geändert. Unter anderem wurde die Stadt Mücheln aus dem Landkreis Querfurt ausgegliedert und in Landkreis Merseburg eingegliedert. 1952 kam es in der DDR zu einer weiteren Verwaltungsreform, bei der unter anderem die Länder ihre Bedeutung verloren und neue Bezirke eingerichtet wurden. Der Landkreis Merseburg gab Gemeinden an den Saalkreis und an den Kreis Leipzig-Land ab. Aus dem verbleibenden Kreisgebiet wurde der neue Kreis Merseburg gebildet, der dem neugebildeten Bezirk Halle zugeordnet wurde.
Bundesrepublik Deutschland
Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Kreis Merseburg 1990 im wiedergegründeten Land Sachsen-Anhalt zum Landkreis Merseburg , der bei der Kreisreform von 1994 im Landkreis Merseburg-Querfurt aufging.
Kommunalverfassung
Die Landkreis Merseburg gliederte sich in Stadtgemeinden, in Landgemeinden und – bis zu deren vollständiger Auflösung – in selbstständige Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherigen Stadtgemeinden Bad Lauchstädt, Lützen, Schafstädt und Schkeuditz führten jetzt die Bezeichnung Stadt.
Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Ortsnamen
In den 1920er-Jahren erhielt Lauchstedt die Bezeichnung "Bad". Außerdem änderten sich die Schreibweisen
- Lauchstedt: Klein Lauchstädt
- Lauchstedt: Lauchstädt
- Schafstaedt: Schafstädt
Die Ortsnamen wurden während der nationalsozialistischen Herrschaft nicht verändert.
Allerdings wurde 1937 in einigen Orten ein C durch ein K ersetzt, so zum Beispiel:
- Caja: Kaja
- Collenbey: Kollenbey
- Cracau: Krakau
- Creypau: Kreypau
- Cursdorf: Kursdorf
- Niederclobicau: Niederklobikau
- Oberclobicau: Oberklobikau
Ferner erhielt Beuna den Zusatz (Geiseltal).
Landräte
- 1877 - 1884 Julius von Helldorff-Runstedt
- 1891 - 1893 Siegfried Körte
- 1922 - 1928 Wilhelm Guske
- 1928 - 1933 Hermann Wandersleb
- 1933 - 1940 Axel Crewell
Persönlichkeiten
- Emilio Körner Henze (1847-1920), deutscher Offizier, ab 1885 Militärberater in Chile und von 1900 bis 1910 Generalinspekteur des chilenischen Heeres
- Tilo von Wilmowsky , Landrat 1913-1919
Weblinks
- http://www.geschichte-on-demand.de/merseburg.html - Historische Daten
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