Wolfgang Heimbach

Wolfgang Heimbach
Wolfgang Heimbach, Selbstporträt (1666)

Wolfgang Heimbach (* um 1605 in Ovelgönne (Landkreis Wesermarsch); † 1678 an unbekanntem Ort) war ein norddeutscher Barockmaler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wolfgang Heimbach wurde um 1605 in Ovelgönne als Sohn des aus Thüringen gebürtigen Fruchtschreibers Wolf Heimbach geboren. Das Mal- und Zeichentalent des jungen Heimbachs wurde vom Oldenburger Grafen Anton Günther entdeckt, der sich oft in seiner landesherrlichen Burg Ovelgönne aufhielt. Zur Vertiefung seiner Kunst wurde der taubstumme Heimbach vom Grafen in die Niederlande gesandt. Als Hofmaler stand er zeitweise in Diensten Anton Günthers, hielt sich aber auch in den Jahren 1640 bis 1651 in Italien auf. In dieser Schaffensphase arbeitete er für die Adelshäuser Doria-Pamphilj und Medici. Von 1653 bis 1663 war er als Hofmaler Königs Friedrich III. (Dänemark und Norwegen) tätig. Von 1670 bis zu seinem Tod stand er in den Diensten des Fürstbischofs von Münster, Christoph Bernhard von Galen.

Werke

Vornehme Hochzeitsgesellschaft (1637)

Heimbachs Werke sind der Porträt- und der Genremalerei zuzuordnen. Bekannt sind beispielsweise sein Porträt von Papst Innozenz X. (Statens Museum for Kunst, Kopenhagen) oder das Porträt von Königin Christina von Schweden (Museumslandschaft Hessen Kassel, Gemäldegalerie Alte Meister, Kassel). Ein Beispiel für seine Genrebilder ist „Der Kranke“ (Hamburger Kunsthalle, Hamburg). Sein Œuvre wurde stark von Werken der Caravaggisten Gerrit van Honthorst und Georges de la Tour beeinflusst. In seinen Nachtstücken dient meist die Darstellung einer punktförmigen Lichtquelle (z. B. eine Kerze) zur Erzeugung des Hell-Dunkel-Effekts (Galleria Borghese, Rom; Palazzo Doria-Pamphilj, Rom; Statens Museum for Kunst, Kopenhagen). Dieser Hell-Dunkel-Effekt wird in Heimbachs Gemälde „Nächtliches Bankett“ (Kunsthistorisches Museum, Wien) durch zahlreiche Lichtquellen erzeugt.

Literatur

  • Das große Lexikon der Malerei. Georg Westermann Verlag, Braunschweig 1982, S. 289.
  • Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden. F. A. Brockhaus, Leipzig, Mannheim 2005, Bd. 12.
  • Gertrud Schlüter-Göttsche: Wolfgang Heimbach. Der Maler der Zeit Anton Günthers am oldenburgischen und dänischen Hof. In: Oldenburger Jahrbuch, Oldenburger Landesverein für Geschichte, Natur- und Heimatkunde, Oldenburg 1966

Weblinks

 Commons: Wolfgang Heimbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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