Wolfgang Vogt

Wolfgang Vogt
Wolfgang Vogt (rechts) 1989 mit dem spanischen Arbeitsminister in Bonn.

Wolfgang Vogt (* 1. Dezember 1929 in Schirgiswalde; † 12. Dezember 2006 in Düren) war ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 1982 bis 1991 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Abitur 1949 in Bautzen flüchtete Vogt am 1. Februar 1950 aus politischen Gründen aus der damaligen DDR nach West-Berlin und absolvierte ab 1950 ein Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Köln, welches er 1956 als Diplom-Volkswirt beendete. Anschließend war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Soziologischen Seminar der Universität Köln. Er arbeitete als Verbandsbildungsreferent bei der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Westdeutschlands und als Dozent am Katholisch-Sozialen Institut der Erzdiözese Köln in Bad Honnef. 1959 wurde er dann Chefredakteur der „Ketteler-Wacht“, dem Organ der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB). In den 1960er-Jahren zog Vogt nach Düren. Er war verheiratet und Vater zweier Kinder.

Politik

Von 1946 bis 1949 war er als Mitglied der CDU hauptamtlicher Mitarbeiter der Partei in Bautzen. Danach gehörte Vogt lange Jahre dem Landesvorstand der CDU in Nordrhein-Westfalen an und war von 1975 bis 1995 Landesvorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) in NRW. Vogt war von 1969 bis 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier gehörte er als Vorsitzender der Gruppe der Arbeitnehmer vom 26. Juni 1981 bis zum 14. Oktober 1982 sowie erneut ab dem 21. Mai 1996 dem Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion an.

Wolfgang Vogt ist 1969 und 1994 über die Landesliste Nordrhein-Westfalen und sonst stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Düren in den Bundestag eingezogen. Von 1972 bis 1989 gehörte Vogt daneben dem Rat der Stadt Düren an.

Öffentliche Ämter

Von 1972 bis 1983 war Vogt Oberbürgermeister bzw. Bürgermeister der Stadt Düren. Während seiner Amtszeit wurde 1976 den Dürener Bürgermeistern die Genehmigung zur Führung des Titels „Oberbürgermeister“ aberkannt. Am 14. Oktober 1982 wurde Vogt als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen. Nach der Bundestagswahl 1990 schied er am 24. Januar 1991 aus der Regierung aus.

Wirken

Zusammen mit Karl-Albert Eßer verfasste er die Zwölf christlich-sozialen Gebote,[1] die die Soziallehre und den Menschen in den Vordergrund der Politik stellen.

Ehrungen

Vogt wurde auf Grund seiner Verdienste zum Ehrenvorsitzenden der Dürener CDU ernannt. Für sein politisches Wirken wurde ihm im Jahr 2000 der Stern zum bereits 1985 überreichten Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Im Jahr 1998 wurde Wolfgang Vogt der Heinrich-Brauns-Preis des Bistums Essen für sein Engagement um die katholische Sozialordnung und die christlich-soziale Bewegung verliehen.

Siehe auch

Literatur

  • Bohrer und Brett, Wolfgang Vogt, herausgegeben von Karl-Albert Eßer, Verlag Porschen & Bergsch, Merzenich, 2007

Werke

  • Zwölf christlich-soziale Gebote

Weblinks

Einzelbelege

  1. http://www.cda-bund.de/pix/images/zwoelf-gebote.pdf

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