- Heimbach (Eifel)
-
Wappen Deutschlandkarte 50.6330555555566.4830555555556227Koordinaten: 50° 38′ N, 6° 29′ OBasisdaten Bundesland: Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk: Köln Kreis: Düren Höhe: 227 m ü. NN Fläche: 64,96 km² Einwohner: 4.440 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km² Postleitzahl: 52396 Vorwahlen: 02446, 02425 Kfz-Kennzeichen: DN Gemeindeschlüssel: 05 3 58 012 NUTS: DEA26 Stadtgliederung: 7 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Hengebachstr. 14
52396 HeimbachWebpräsenz: Bürgermeister: Bert Züll (CDU) Lage der Stadt Heimbach im Kreis Düren Heimbach ist eine Stadt im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, in der Rureifel im Nationalpark Eifel. Sie ist die zweitkleinste Stadt in Nordrhein-Westfalen nach Hallenberg im Hochsauerlandkreis und damit auch kleinste Stadt im Landesteil Nordrhein.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Heimbach liegt im Tal der Rur an der Rurtalsperre Schwammenauel und am Stausee Heimbach. In der Kernstadt liegt der Sonnenberg. Die Stadt in der Eifel hat sehr viel Tourismus aus dem Raum Aachen, Köln, Bonn und aus den Niederlanden. Heimbach ist staatlich anerkannter Luftkurort.
Nachbargemeinden
im Kreis Düren
in der Städteregion Aachen
im Kreis Euskirchen
Stadtgliederung
Heimbach besteht aus den Stadtteilen
Es gibt weiterhin mehrere kleinere Siedlungen zu denen das Fischbachtal, Walbig, Schwammenauel und Buschfelder Hof gehören.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung findet Heimbach im Jahr 673 in Schenkungsurkunden des fränkischen Königs Theoderich I., Vlatten und Hergarten werden im 9. Jahrhundert erstmals erwähnt. Im 10. Jahrhundert wurde der Königshof Vlatten auf die Burg Hengebach verlegt.
Lothar II. erwarb 864 das Dorf Hergarten vom Kloster Prüm. 1288 wurde die Heimbach Mittelpunkt eines Jülicher Amtes und die Burg Hengebach zum Sitz eines Jülicher Burggrafen. Um 1300 erhielt Heimbach nach einer Befestigung der Siedlung einen stadtähnlichen Charakter.
Seit 1602 werden in Heimbach Jahrmärkte abgehalten, der Markt zum Fest Mariä Heimsuchung findet anlässlich der Wallfahrtsoktav heute noch statt.
1614 wechselte Heimbach mit Beendigung des Jülich-Klevischen Erbfolgestreits an Wolfgang Wilhelm Pfalz Neuburg, ab 1815 gehörte es zu Preußen.
1903 erfolgt der Anschluss der Stadt an das Eisenbahnnetz.
1904 wurde die Urfttalsperre fertiggestellt, wodurch der Fremdenverkehr im Ort kräftig anwuchs.
Am 8. April 1959 wurden Heimbach die Stadtrechte wiederverliehen aufgrund seiner historischen Vergangenheit und als Würdigung Heimbachs als ein Zentrum des Fremdenverkehrs.
Religionen
Heimbach ist ein bekannter Wallfahrtsort. Seit dem Jahre 1804 pilgern Gläubige zur „Schmerzhaften Mutter von Heimbach“, einer in der Pfarrkirche von Heimbach aufgestellten Pietà. Im Zuge der Säkularisation wurde die Pietà aus dem 15. Jahrhundert zusammen mit einem Antwerpener Retabel aus dem 16. Jahrhundert am 22. Juni 1804 aus dem Trappistenkloster Mariawald in die Heimbacher Pfarrkirche St. Clemens übertragen. Heute sind Pietà und Retabel in der am 24. Mai 1981 geweihten Heimbacher Salvatorkirche zu sehen. Die katholischen Pfarreien in Heimbach gehören zum Bistum Aachen. Die Christen der „Evangelischen Kirche im Rheinland“ in Heimbach bilden eine Filialgemeinde der „evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde im Schleidener Tal“.
Neugliederung
Am 1. Juli 1968 wurde Hausen eingemeindet.[2] Am 1. Juli 1969 folgten Hergarten und Vlatten.[2] Die Stadt Heimbach kam am 1. Januar 1972 vom Kreis Schleiden zum Kreis Düren und wurde mit der Stadt Nideggen zusammengefasst. Am 4. August 1972 entschied das Oberverwaltungsgericht, dass Heimbach wieder eine eigenständige Kommune wird.
Politik
Gemeinderat
Kommunalwahl 2009Wahlbeteiligung: 67,1 %%605040302010056,3%13,9%12,5%10,8%6,6%Gewinne und VerlusteDie 20 Sitze des Gemeinderates verteilen sich wie folgt:
(Stand: Kommunalwahl am 30. August 2009)
Wappen
Blasonierung: „In Schwarz ein siebenzinniger schwarz gefugter silberner Turm mit vorspringendem Sockel sowie spitzbogigem Tor mit halbgezogenem Fallgatter, hinter den Zinnen ein rotgeziegeltes Spitzdach mit silberner Turmkugel und einen mit roten Ziegeln bedachten rückwärtigen Wehrgang tragend, beidseitig in je einem roten Wehrerker mit Pechnase endend, der Sockel mit einem gelehnten Schildchen bedeckt, darin in Gold ein rotbewehrter und rotgezungter schwarzer Löwe.“
Wappenerklärung: Der Turm steht für die frühe (1300) Befestigung des Ortes, der gelehnte Schild zeigt den Jülicher Löwen, der an die Zugehörigkeit zum Herzogtum Jülich hinweist. Das Wappen von Heimbach ähnelt dem Wappen von Hof an der Saale: silberner Zinnenturm bzw. Zinnentürme mit gelehntem Löwenschild (Jülicher bzw. Wittelsbacher Löwe). Der Grund ist, dass in Schmidt, ein ehemaliges Dorf der Burg Hengebach, bis 1749 ein Zweig der heute in den Niederlanden lebenden Ritterfamilie derer von Schmidt auf Altenstadt ansässig war, deren Stammsitz das von ihnen um 1700 erbaute Rittergut Schloss Gattendorf im oberfränkischen Kirchgattendorf bei Hof liegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Heimbach (Eifel)
Infozentren und Freizeitaktivitäten
In der Naturerlebnisausstellung im „Haus des Gastes“ geht es um die Wechselwirkungen zwischen Natur und ihrer Nutzung rund um Heimbach. Unter anderem wird das Schaf als wichtiges Nutztier vorgestellt: Eifelbauern waren arme Bauern. Für Getreide und Rinder war der Boden zu karg, der Kunstdünger noch nicht erfunden. Wo die Milchkuh kümmerte, brachte das Eifelschaf Ertrag. Schafe waren in der Eifel einmal ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Vom einstigen Wohlstand der Wollweber und Tuchhändler zeugen noch heute deren prachtvolle Häuser in Monschau. Im 18. Jahrhundert wurden Schafherden aus der Eifel sogar auf die Märkte von Paris getrieben. Große Schafherden bedeuteten Wolle, Tuch und Filz. Allein in Heimbach gab es vier Schäfereien. Hier arbeitete eine Wollspinnerei und eine Walkmühle, lebten Färber und Weber. Heute erhalten die Schafe die traditionelle Kulturlandschaft, die grünen Täler der Eifel mit Orchideen, Hummeln und bunten Schmetterlingen.
Die Dauerausstellung der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen unter dem Titel „Audienz beim König der Nacht“ vermittelt dem Besucher die wichtigsten Informationen über den Uhu und seinen Lebensraum, Ausrottung und Wiederansiedlung, Gefährdungsursachen und Schutz.
In der ehemaligen Hauptschule befindet sich das Wasser-Info-Zentrum Eifel. Hier erfährt man alles über Wasser. Es dient auch der Verbraucherberatung und ist Tagungsstätte.
Im Bahnhof Heimbach befindet sich das Nationalpark-Tor Heimbach mit der Ausstellung „Geheimnisse im Buchenwald“ und wichtigen Informationen rund um den Nationalpark Eifel. Der Bahnhof wurde in einer Feierstunde am 18. September 2011 als NRW-Wanderbahnhof 2011 ausgezeichnet.[3] . Von dort führen viele Wanderwege in die nähere und weitere Umgebung. Des Weiteren lässt sich die Eifel von hier aus auch mit dem Fahrrad oder Mountainbike erkunden. So gibt es z.B. den Rur-Ufer-Radweg.
Ferner gibt es in Heimbach einen Minigolfplatz und ein großzügiges Freibad mit Beachvolleyballplatz.
Museum
Im Kraftwerk Heimbach befindet sich das RWE Industriemuseum mit elektrischen Alltagsgeräten. Im Bahnhof wurde das Museum DKB-Zeitreise im Oktober 2009 eröffnet.
Musik
Weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind die seit 1998 im Kraftwerk stattfindenden Konzerte „Spannungen“ mit dem künstlerischen Leiter und Pianisten Lars Vogt.
Bauwerke
In Heimbach befindet sich die Abtei Mariawald, das einzige Trappistenkloster in Deutschland.
Heimbach gehört mit seiner eigenen kleinen evangelischen Kirche zur evangelischen Kirchengemeinde Gemünd.
Unterhalb der Urfttalsperre befindet sich das Kraftwerk Heimbach, ein 1904 im Jugendstil errichtetes Wasserkraftwerk zur Erzeugung elektrischer Energie.
Überragt wird die Stadt Heimbach von der Burg Hengebach, die 1106 erstmals erwähnt wurde. Nach dem ersten Spatenstich am 20. November 2008 für den Umbau, wurde sie Sitz der „Internationalen Kunstakademie Heimbach“.
Verkehr
- Heimbach ist Endbahnhof der Rurtalbahn von Linnich über Düren in die Eifel. Der Bahnhof hat neben der Funktion, eine gute Anbindung im Nahverkehr zwischen Linnich, Düren und Heimbach zu bieten, auch eine touristische Funktion als Nationalparktor und Infozentrum für Wanderer und Touristen. An Sonn- und Feiertagen der Sommermonate fährt die euregiobahn von Heerlen (NL) über Aachen und Düren kommend direkt den Bahnhof in Heimbach an (Heerlen-Heimbach-Express seit 2004).
- „Mäxchen“ heißt ein Doppeldeckerbus der Dürener Kreisbahn, der an bestimmten Tagen mit Gästeführern über die Eifelhöhen fährt.
- Neben den regelmäßigen Fernverkehrslinien des öffentlichen Personennahverkehrs fährt in der Stadt Heimbach ein Bürgerbus.
- Die Rurseebahn verbindet an bestimmten Tagen den Bahnhof Heimbach mit der Anlegestelle der Rurseeschifffahrt in Schwammenauel (Heimbach-Hasenfeld).
- Die Rurseeschifffahrt bietet Schiffsverbindungen von Heimbach-Schwammenauel zu den anderen Rursee-Anliegerorten Nideggen-Schmidt und Simmerath-Rurberg.
- Im Bereich Vlatten, Hergarten und Düttling durchquert die B 265 das Stadtgebiet.
- Von 1922 bis 1926 führte das Eifelrennen durch den Ort.
Sonstiges
In einer Studie der Universität Trier, bei der 158 Luftkurorte in sechs Bundesländern begutachtet wurden, belegt Heimbach den ersten Platz.[4]
Persönlichkeiten
in Heimbach geboren
- Hanns Kurth (1904-1976), Schriftsteller
- Johann Peter Schroeder (1794–1876), Politiker
- Marion Winkel-Wergen (* 1957), Künstlerin und Keramikerin
mit Heimbach verbunden
- Georg Frentzen (1854–1923), Architekt und Hochschullehrer; baute 1904 das Kraftwerk Heimbach (Wasserkraftwerk der Urfttalsperre) in Heimbach-Hasenfeld
- Luise Kött-Gärtner (* 1953), plastische Künstlerin; gestaltete in Heimbach ein Labyrinth
- Johannes Bündgens (* 1956), Pfarrer in Heimbach und Weihbischof im Bistum Aachen
Literatur
- Das Schloß Heimbach und die Grafen und Herren von Hengebach. - Bochum : Faßbender, 1868. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Quellen
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
- ↑ a b Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
- ↑ http://www.nahverkehr.nrw.de/html/uploads/media/Pressemitteilung_Wanderbahnhof.pdf
- ↑ http://www.radiorur.de/rur/r/163949/news/kreis_dueren
Weblinks
Commons: Heimbach – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Heimbach in der Topographia Westphaliae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Rureifel-Tourismus im Nationalpark-Tor Heimbach
- Das Wasser-Info-Zentrum Eifel
- Die Abtei Mariawald
- „Spannungen“ im Kraftwerk Heimbach
- Burg Hengebach
Städte und Gemeinden im Kreis DürenAldenhoven | Düren | Heimbach | Hürtgenwald | Inden | Jülich | Kreuzau | Langerwehe | Linnich | Merzenich | Nideggen | Niederzier | Nörvenich | Titz | Vettweiß
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Liste der Baudenkmäler in Heimbach (Eifel) — Die Liste der Baudenkmäler in Heimbach (Eifel) enthält die denkmalgeschützten Bauwerke auf dem Gebiet der Gemeinde Heimbach (Eifel) im Kreis Düren in Nordrhein Westfalen (Stand: September 2011). Diese Baudenkmäler sind in Teil A der… … Deutsch Wikipedia
Liste der Bodendenkmäler in Heimbach (Eifel) — In der Liste der Bodendenkmäler in Heimbach (Eifel) sind alle Bodendenkmäler der nordrhein westfälischen Gemeinde Heimbach (Eifel) aufgelistet. Grundlage ist die Denkmalliste der Gemeinde.[1] Die Nummerierung hier bezieht sich auf die laufende… … Deutsch Wikipedia
Heimbach — ist der Name folgender Fließgewässer: Heimbach (Glatt), rechter Zufluss der Glatt, Landkreise Rottweil und Freudenstadt, Baden Württemberg Heimbach (Gonna), Nebenfluss der Gonna, im Harz Heimbach (Kocher), linker Zufluss des Kochers in Schwäbisch … Deutsch Wikipedia
Heimbach — Heimbach … Wikipédia en Français
Heimbach — Infobox German Location Art = Stadt Name = Heimbach Wappen = Wappen heimbach.jpg lat deg = 50 |lat min = 37 |lat sec = 59 lon deg = 06 |lon min = 28 |lon sec = 59 Lageplan = Bundesland = North Rhine Westphalia Regierungsbezirk = Köln Kreis =… … Wikipedia
Eifel National Park — Nationalpark Eifel IUCN Category II (National Park) View from Kermeter of the Urft Reservoir … Wikipedia
Eifel — Geografische Lage der Eifel in Deutschland Eifelkarte … Deutsch Wikipedia
Eifel-Bahn — Eifelstrecke Kursbuchstrecke (DB): 474 Streckennummer: 2631 Streckenlänge: 163,5 km Spurwei … Deutsch Wikipedia
Eifel-Mosel-Express — Eifelstrecke Kursbuchstrecke (DB): 474 Streckennummer: 2631 Streckenlänge: 163,5 km Spurwei … Deutsch Wikipedia
Bahnstrecke Düren-Heimbach — Rurtalbahnstrecke Kursbuchstrecke (DB): 483, 484 Streckennummer: 2583 (Jülich–Düren) 2584 (Düren–Heimbach) Streckenlänge: 15,4, 30,0 km … Deutsch Wikipedia