Cirrusnebel

Cirrusnebel
Emissionsnebel
Cirrusnebel (Supernovaüberrest)
Veil nebula (Mikael Svalgaard).jpg
Aufnahme mittels Linienfilter für ionisierte Gase: Hα, SII, OIII
Das linke, oberhalb der Mitte befindliche helle Filament wird mit NGC 6992 und 6995 bezeichnet, die angrenzende darunterliegende Struktur mit IC 1340; das rechte helle Filament mit NGC 6960 und der danebenliegende Stern mit 52 Cygni. Die beiden dazwischenliegenden Filamente tragen die Bezeichnung NGC 6974 (oben, mittig) und rechts davon, etwas heller und größer, NGC 6979.
Position
EpocheJ2000.0
Rektaszension 20h 45m 38,0s [1]
Deklination +30° 42′ 30″ [1]
Erscheinungsbild
Scheinbare Helligkeit (visuell) 7.0 mag  
Winkelausdehnung 3°  
Ionisierende Quelle
Physikalische Daten
Entfernung  1470 Lj
Durchmesser 100 Lj
Geschichte
Entdeckung William Herschel
Datum der Entdeckung 5. 9. 1784
Katalogbezeichnungen
 NGC 6960, 6974, 6979, 6992, 6995 • IC 1340 • 
Caldwell 33/34

Der Cirrusnebel (auch als Cygnus Loop oder Schleier-Nebel, englisch Veil nebula, bezeichnet) ist eine Ansammlung von Emissions- und Reflexionsnebeln, die sich in einer Entfernung von rund 1.500 Lichtjahren im Sternbild Schwan befinden. Sie sind zusammen der Überrest einer Supernova, die vor ca. 18000 Jahren stattfand. Diverse Teile des Überrests haben verschiedene NGC- und IC-Nummern. So gehören die Objekte NGC 6960, NGC 6974, NGC 6979, NGC 6992, NGC 6995 und IC 1340 alle zur selben Struktur.

Der Nebel wurde am 5. September 1784 von William Herschel entdeckt. Er beschrieb ihn als: „Extended; passes thro' 52 Cygni... near 2 degree in length“; den östlichen Teil als „Branching nebulosity... The following part divides into several streams uniting again towards the south.“

Untersuchungen

Erste Photographien wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts von Isaac Roberts angefertigt und veröffentlicht. Der Nebel ist aber trotz seiner Gesamthelligkeit von circa 7 mag wegen seiner großen Flächenausdehnung von 230' × 160' für Amateurastronomen nicht leicht zu beobachten; hilfreich sind Linienfilter für ionisierte Gase, um ihn von dem Licht der Hintergrundsterne zu separieren.

Für Wissenschaftler ist er ein ideales Ziel, da er nicht von Vordergrundobjekten verdeckt wird. Es wurden und werden an ihm zahlreiche Untersuchungen zur Gasstruktur und Gasdynamik von Supernovaüberresten durchgeführt, beispielsweise Detailstudien mit dem Hubble-Weltraumteleskop. Untersuchungen durch den Satelliten ROSAT zeigen, dass der gesamte Nebel im Röntgenbereich ähnlich einer Glühbirne leuchtet.[2] Der kompakte Überrest (Neutronenstern, Pulsar, oder schwarzes Loch) der Supernova ist jedoch nicht bekannt.[3]

Weblinks

Refernzen

  1. SIMBAD Astronomical Database. Results for Veil Nebula. Abgerufen am 2. Januar 2007.
  2. Veil Nebula (X-rays)
  3. Uyanıker, B.; Reich, W.; Yar, A.; Kothes, R.; Fürst, E.: Is the Cygnus Loop two supernova remnants?, 2002A&A...389L..61U
  4. Blair, William P.; Sankrit, Ravi; Raymond, John C.: Hubble Space Telescope Imaging of the Primary Shock Front in the Cygnus Loop Supernova Remnant, The Astronomical Journal, 129:2268–2280, 2005
  5. Sankrit, Ravi; Blair, William P.; Raymond, John C.; Long, Knox S.: Hubble Space Telescope STIS Observations of the Cygnus Loop: Spatial Structure of a Nonradiative Shock, The Astronomical Journal, 120:1925-1932, 2000

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