- Claus Hammel
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Claus Hammel (* 4. Dezember 1932 in Parchim; † 12. April 1990 in Ahrenshoop) war ein deutscher Dramatiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Schaffen
Claus Hammel war der Sohn eines Sattlermeisters. Die Familie lebte bis 1934 in Parchim, und zog dann nach Demmin, wo Claus Hammel seine Kindheit und Jugend größtenteils verbrachte. Von 1949 an studierte er dann Gesang in West-Berlin, brach sein Studium jedoch schon 1950 ab. Im selben Jahr begann er in Ost-Berlin für die FDJ kulturpolitisch zu arbeiten. 1955 wurde er Theaterkritiker des Neuen Deutschland, 1957 Redakteur der Literaturzeitschrift ndl und schließlich 1959 redaktioneller Mitarbeiter des Sonntag. Seit 1972 war Hammel in der künstlerischen Leitung am Volkstheater Rostock tätig.
1958 debütierte Hammel als Dramatiker mit Hier ist ein Neger zu lynchen, einer Neufassung des Schauspiels Straßenecke von Hans Henny Jahnn. Viele seiner Werke sind Adaptionen von Prosa, darunter Frau Jenny Treibel, das 1964 als Auftragsarbeit nach Theodor Fontane entstand. Hammels "Frau Jenny Treibel" weist aber, wie auch viele andere seiner Adaptionen, deutliche Unterschiede zum Roman auf, um dem damaligen Zeitgeist und der Ideologie der DDR besser zu entsprechen.
Über die DDR hinaus wurde Hammel mit seinem ebenfalls 1964 uraufgeführten Stück Um neun an der Achterbahn bekannt. Darin beschreibt er die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte eines Mädchens, das als Adoptivkind in der DDR aufwuchs, mit ihrer leiblichen Mutter nach Westdeutschland geht, sich aber schließlich entscheidet, in die DDR zurückzukehren. Im Vordergrund steht aber nicht die Kritik an der Bundesrepublik, sondern der Prozess der Selbstfindung einer jungen Frau im geteilten Deutschland.
Neben seiner Arbeit für das Theater war Hammel auch für die DEFA tätig. 1966 verfasste er mit Joachim Hasler das Drehbuch zu Reise ins Ehebett, sein Stück Le Faiseur oder Warten auf Godeau (nach Honoré de Balzac) wurde 1974 verfilmt. Wie in vielen seiner Werke kritisiert er auch in "Le Faiseur" den Kapitalismus und hier insbesondere die Manipulation des Bürgertums durch falsche Versprechungen der Werbung.
Auszeichnungen
- 1967: Erich-Weinert-Medaille
- 1968: Lessing-Preis der DDR
- 1979: Nationalpreis der DDR für Kunst und Literatur
Werke (Auswahl)
- 1958: Hier ist ein Neger zu lynchen
- 1962: Fischerkinder
- 1964: Frau Jenny Treibel
- 1964: Um neun an der Achterbahn
- 1966: Reise ins Ehebett (Film-Drehbuch)
- 1967: Morgen kommt der Schornsteinfeger
- 1967: Ein Yankee an König Artus’ Hof
- 1970: Le Faiseur oder Warten auf Godeau
- 1976: Rom oder Die zweite Erschaffung der Welt
- 1979: Überlegungen zu Feliks D.
- 1980: Humboldt und Bolivar oder Der Neue Continent
- 1981: Die Preußen kommen
- 1984: Die Lokomotive im Spargelfeld
- 1986: Dies Land - und ein anderes
- 1987/88: Der Nachbar
Literatur
- Kurt Böttcher u.a. (Hrsg.): Meyers Taschenlexikon: Schriftsteller der DDR. Leipzig 1974.
- Fritz Rödel: Claus Hammel. In: Hans-Jürgen Geerdts (Hrsg): Literatur der DDR. Einzeldarstellungen. Berlin 1976.
Weblinks
- Literatur von und über Claus Hammel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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