Claus Hans

Claus Hans
Claus Hans

Claus Hans (* 23. Juni 1900 in Tönning; † 17. Mai 1977 in Flensburg) war ein deutscher Politiker (NSDAP).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Volksschule (1907 bis 1913), der Mittelschule in Tönning (1913 bis 1916) und der Oberrealschule in Heide (1917 bis 1918), die er mit der Obersekundareife abschloss, absolvierte Claus Hans von 1917 bis 1919 eine Banklehre. Zwischendurch gehörte er von September bis Dezember 1918 dem Potsdamer Landsturmregiment an. Nach dem Krieg arbeitete Hans als Bankangestellter in Lübeck, Nürnberg und Berlin. 1925 heiratete er. Von 1925 bis 1932 war er Geschäftsführer der Kreditgenossenschaft Seeth-Drage.

Im August 1927 trat Hans in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP, Mitglieds-Nr. 65.188) ein, war bis Oktober 1932 NSDAP-Ortsgruppenleiter für Seeth-Drage und trat als Gauredner für die Partei auf. Von 1929 bis 1932 war Hans Kreistagsabgeordneter im Kreis Schleswig. Von Oktober 1932 bis 1945 war er NSDAP-Kreisleiter für den Landkreis Flensburg. Bei der Reichstagswahl vom Juli 1932 zog Hans als Kandidat der NSDAP für den Wahlkreis 13 (Schleswig-Holstein) ins Parlament der Weimarer Republik ein. Nachdem sein Mandat bei den Wahlen vom November 1932 und vom März 1933 bestätigt wurde, gehörte er dem deutschen Parlament knapp eineinhalb Jahre, bis zum November 1933 an. Zu den wichtigen parlamentarischen Ereignissen, an denen Hans beteiligt war, war die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes im März 1933, das unter anderem auch mit Hans’ Stimme beschlossen wurde.

Nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ amtierte Hans ab Oktober 1933 als stellvertretender Landrat; dann von Mai 1934 bis November 1937 als Landrat des Landkreises Flensburg.[1] Peter Jensen Ausacker beschrieb Hans nach dem Krieg als einen „aktiven Nazi der übelsten Sorte“ und den „bösen Geist des Kreises [Flensburg]“.[2] So tat er sich unter anderem durch aggressive Hetze gegen polnische Arbeiter in seinem Zuständigkeitsbereich und zugunsten des Krieges hervor. In der SA war Hans ab November 1943 Standartenführer in der Gruppe Nordmark.

Nach dem Krieg wurde Hans verhaftet und mindestens bis Ende 1949 in Haft gehalten. Erhaltene Briefe an Hans’ Rechtsanwalt, in denen Flensburger Bürger ihren Willen aussprechen, sich für Hans Begnadigung einzusetzen, lassen auf eine anhaltende Popularität seiner Person in Teilen der Flensburger Bevölkerung in der frühen Nachkriegszeit schließen.[3]

Einzelnachweise

  1. Lilla, Statisten, S. 210.
  2. Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte, Oktober 1999, Heft 36, S. 39 -70
  3. Bundesarchiv Koblenz Z 42 III, Nr. 36665a, Anlagenheft, Bl. 11f.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hans — oder Hanns ist ein männlicher Vorname und Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Verbreitung 3 Varianten 3.1 Vorname …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Dorn — Signet Hans Dorns aus dem Jahre 1506: Auf dem Schild ist der Braunschweiger Löwe abgebildet. Hans Dorn war ein deutscher Formschneider, Buchführer, Buchhändler und Buchdrucker im Braunschweig des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts. Seine… …   Deutsch Wikipedia

  • Claus Korth — Born 7 November 1911(1911 11 07) Berlin …   Wikipedia

  • Claus Graf Schenk von Stauffenberg — Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost (1964) Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen, Bayern; † 20. Juli …   Deutsch Wikipedia

  • Claus Graf von Stauffenberg — Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost (1964) Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen, Bayern; † 20. Juli …   Deutsch Wikipedia

  • Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg — Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost (1964) Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen, Bayern; † 20. Juli …   Deutsch Wikipedia

  • Claus Schenk von Stauffenberg — Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost (1964) Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen, Bayern; † 20. Juli …   Deutsch Wikipedia

  • Claus von Stauffenberg — Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost (1964) Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen, Bayern; † 20. Juli …   Deutsch Wikipedia

  • Claus Schenk Graf von Stauffenberg — Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen, Königreich Bayern; † 21. Juli 1944[1][2] in Berlin) war ein Offizier der deuts …   Deutsch Wikipedia

  • Claus von Stauffenberg — Born Claus Philipp Maria Schenk 15 November 1907(1907 11 15) Jettingen, Kingdom of Bavaria, German Empire Died 21 July 1944 …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”