Codices

Codices
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Als Kodex ( lateinisch: codex Schreibtafel aus gespaltenem Holz; Plural: Kodizes oder Kodexe) bezeichnet man:

  • Neben der Buchrolle stellt der Kodex eine weitere antike Buchform dar. Die griechische Terminologie des Wortes (Βίβλος oder Βιβλίον) ist heute weiter verbreitet und hat als Bibel auch in der deutschen Sprache Eingang gefunden. Vorläufer des Kodex waren ein Block beweglich verbundener Schreibtafeln, später in Buchform gebundene Papyrus- oder Pergamentblätter, die durch einen Buchdeckel geschützt wurden, die sogenannten "membrane". Die Benutzung des Kodex wird im Neuen Testament im 2. Brief des Apostel Paulus an Timotheus erwähnt (4,13 Den Mantel, den ich Troas ließ bei Karpus, bringe mit, wenn du kommst, und die Bücher, besonders die Pergamente.). Heute gilt als sicher, dass es bis zum 3. Jahrhundert eine Koexistenz zwischen Kodex und Buchrolle gab, wobei die Buchrolle in erster Linie bei literarischen Werken Verwendung fand, während Gesetze, Orakelbescheide, Schul- und Handbücher hauptsächlich in Kodexform geschrieben wurden. Erst im 3. Jahrhundert beginnt der Kodex die Buchrolle zu verdrängen, wobei dies nicht eindeutig geklärt ist. Es gibt drei Hypothesen:
    1. Das Markusevangelium sei ursprünglich in der Kodexform aufgeschrieben worden und habe so dafür gesorgt, dass sich der Kodex durchsetzte.
    2. Der Kodex habe sich von den östlichen Gemeinden aus verbreitet.
    3. Der Kodex sei in den niederen sozialen Gruppen verbreitet worden, da er eine einfachere Form der Herstellung und einfacher zu transportieren gewesen sei. Erst später habe er die Buchrolle ersetzt.
  • Zu den ältesten erhaltenen nichtchristlichen Kodizes zählen Pindars Päane, Xenophons Kyropädie und Platons Der Staat. Das Übertragen der Buchrolle in Kodexform begann Mitte des 4. Jahrhundert.
  • im Mittelalter stellte der Kodex die übliche materielle Erscheinungsform des handgeschriebenen oder gedruckten Buches dar: Mit einem Faden zusammengeheftete Lagen aus Pergament- oder Papierblättern, die von einem festen Einband geschützt werden. Die Buchdeckel bestehen aus dünnen Holzbrettchen oder steifen Pappdeckeln. Bei Prachtkodizes ist der Einband oft mit Elfenbeinreliefs in einem Rahmen aus getriebenem Goldblech sowie reichem Schmuck aus Email, Perlen und Edelsteinen ausgestattet. Im hohen Mittelalter setzte sich der rot und golden gefärbte Ledereinband durch, aber auch der Blinddruckeinband aus Leder mit einer schier überbordenden Fülle an geschlagenen ornamentalen Punzen. Nur in den seltensten Fällen sind mittelalterliche Handschriften mit dem originalen Einband erhalten.
    Siehe dazu auch: Antike Kodices, Kodikologie, Manuskript.

Inhaltsverzeichnis

Römisches Recht

Siehe auch

Literatur

Heinz-Günther Nesselrath (Hrsg.): Einleitung in die griechische Philologie. von B.G. Teubner, Stuttgart und Leipzig 1997 ISBN 3-519-07435-4

Weblinks


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