Conrad von Rosen

Conrad von Rosen
Conrad von Rosen als Marschall, Gemälde von Hyacinthe Rigaud (1705)

Conrad von Rosen auf Klein-Ropp (* 29. September 1628 in Straupe im Livland; † 3. August 1715 in Bollweiler im Elsass), Graf von Bollweiler und Ettweiler, Ritter der königlichen Orden, war ein livländischer General in französischen Diensten, Marschall von Frankreich und von Irland.

Leben

Conrad war das vierte von neun Kindern Fabians I. von Rosen (1590–1633)[1] auf Klein-Roop[2] und Raiskum[3] (Livland) und der Sophie von Mengden auf Idsel[4] und Maikendorf.[5] Er trat 1644 in schwedische Kriegsdienste, musste das Land aber verlassen, nachdem er einen Offizier im Duell getötet hatte. Er ging nach Frankreich und trat 1651 - auf Veranlassung des französischen Generals Reinhold von Rosen (1605–1667), eines Verwandten - als Fähnrich in französische Kriegsdienste.

Rosen stieg zügig auf. Er wurde 1669 Oberst und 1674 für seine Verdienste in der Schlacht bei Seneffe zum Brigadier ernannt. 1677 wurde er Generalmajor (maréchal de camps) und bei der Belagerung von Cambrai verwundet. 1678 diente er unter dem Marschall Créqui in Deutschland. 1681, nachdem er zum katholischen Glauben übergetreten war, wurde er Graf. 1682 kämpfte er unter dem Marquis de La Trousse in Piemont und wurde 1686 Oberbefehlshaber im Languedoc.

Im Jahre 1682 machte ihn Ludwig XIV. zum Generalleutnant und gab ihm das Kommando über das Hilfskontingent, das mit König Jakob II. von England nach Irland ging. König Jakob war von Rosens Tapferkeit so überzeugt, dass er ihn 1689 zum Marschall von Irland ernannte.

Nach der Niederlage am Boyne gegen Wilhelm von Oranien kehrte Rosen nach Frankreich zurück, wurde mestre de camps general der leichten Kavallerie und diente unter dem Dauphin in Deutschland. 1691 war er an der Belagerung von Mons beteiligt, kommandierte 1693 in der Schlacht bei Neerwinden als Generalleutnant den rechten Flügel und war bei der Belagerung von Charleroi dabei. Im selben Jahr wurde er Ober-Kommendator des Ordens vom Hl. Ludwig.

Am 20. Januar 1703 überreichte ihm König Ludwig den Marschallstab und erlaubte ihm, die Stelle des mestre de camps general an den Marquis de Montperoux zu verkaufen, der ihm eine hohe Summe dafür zahlte. 1705 erhielt Rosen die königlichen Ritterorden (d.s. der Orden vom heiligen Michael und der Orden vom heiligen Geist) und hielt sich von da an meist auf seinem Schloss in Bollweiler im Elsass auf, wo er am 3. August 1715 im Alter von 87 Jahren starb. Er wurde dort in einer Kapelle, die er 1693 hatte erbauen lassen und mit einer prieuré simple versehen hatte, beigesetzt.

Nachkommen

Conrad von Rosen von Klein-Roop war der Begründer der elsässischen Linie der Familie Rosen.[6] Er trat seine livländischen Güter an seinen Bruder Otto († 1709) ab und übernahm die elsässischen Güter aus dem Erbteil seiner Frau Marie-Sophie de Rosen (1638–1686) von Groß-Ropp, die Tochter Reinholds von Rosen auf Ninigal (Päri, Pärsti, Kreis Viljandi), die er 1650 geheiratet hatte.[7][8] Marie-Sophie starb 1686 als Lutheranerin, nachdem sie sieben Kinder geboren hatte:

  1. Reinhold Carl von Rosen (1666–1744), wurde ebenfalls Offizier und General
  2. Georg Christoph, genannt chevalier de Rosen, konvertierte 1681 zum katholischen Glauben, gefallen 1693 in der Schlacht bei Neerwinden als französischer Hauptmann
  3. Anna Johanna (frz.: Anne Jeanne[9]) (1662–1727), heiratete 1682 Nikolaus Friedrich Graf von Rothenburg (frz. Nicolas-Frédéric de Rothenbourg; 1646–1716) auf Masmünster; der gemeinsame Sohn war Conrad-Alexandre de Rothenbourg, (1684–1735)
  4. Maria Sophia (1673–1740), heiratete 1684 Baron Meinrad von Planta von Wildenberg (gefallen in der Schlacht von Neerwinden am 29. Juli 1693). Von 1684 bis 1710 lebte auf Schloss Wildenstein.[10]
  5. Louisa Maria, Klosterfrau in Nancy
  6. Johanna Renata, Klosterfrau in Nancy
  7. Catharina Magdalena, Klosterfrau in Nancy

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Teil 1,2,: Livland, Bd.:2, Görlitz, 1929 s.1112
  2. Heinrich von Hagemeister: Materialien zu einer Geschichte der Landgüter Livlands, Teil 1. Riga: E. Frantzen, 1836, s.95 Mazstraupes muiža
  3. Heinrich von Hagemeister: Materialien zu einer Geschichte der Landgüter Livlands, Teil 1. Riga: E. Frantzen, 1836, s.98 Raiskuma muiža
  4. Heinrich von Hagemeister: Materialien zu einer Geschichte der Landgüter Livlands, Teil 1. Riga: E. Frantzen, 1836, s.167-168 Igates muiža
  5. Heinrich von Hagemeister: Materialien zu einer Geschichte der Landgüter Livlands, Teil 1. Riga: E. Frantzen, 1836, s.149 Roperbeķu muiža (Kalnamuiža)
  6. Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Teil 1,2,: Livland, Bd.:2, Görlitz, 1929 s.1115
  7. Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Teil 2,1.2,:Estland, Görlitz, 1930 s.220
  8. Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Teil 1,2,: Livland, Bd.:2, Görlitz, 1929 s.1110
  9. Dalle funéraire, de Nicolas-Frédéric de Rothenbourg et d'Anne-Jeanne de Rosen à Masevaux
  10. Kanton Basel-Landschaft: Schloss Wildenstein: Lage und Geschichte

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