Corealcredit Bank

Corealcredit Bank
  Corealcredit Bank AG
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Sitz Frankfurt am Main
Rechtsform Aktiengesellschaft
Bankleitzahl 500 209 00[1]
BIC AHYB DEFF XXX[1]
Gründung 8. März 1962 (Vorgängerinstitut: 16. Januar 1894)
Website www.corealcredit.de
Geschäftsdaten 2010[2]
Bilanzsumme 9,8 Mrd. EUR
Mitarbeiter 178
Leitung
Vorstand Dr. Claus Nolting (Vorstandsvorsitzender)

Die Corealcredit Bank AG ist eine deutsche Spezialbank für gewerbliche Immobilienfinanzierung im Kernmarkt Deutschland. Die Bank entwickelt für professionelle Immobilienkunden aus dem In- und Ausland individuelle Finanzierungslösungen. Die Bank ist neben ihrem Hauptsitz in Frankfurt am Main an fünf weiteren Standorten in Deutschland vertreten.

Inhaltsverzeichnis

Geschäftstätigkeit

Die Bank bietet ihren Kunden Finanzierung und finanzierungsnahe Dienstleistungen für Bestandsobjekte, Immobilienportfolios und Entwicklungsprojekte an. Das Kreditinstitut finanziert dabei alle marktgängigen Objektarten, u. a. Büros, Handelsimmobilien, Wohnungsportfolios und Logistikobjekte, zudem noch ausgewählte Hotels und Pflegeheime.

Typische Finanzierungsvolumen liegen zwischen 10 und 50 Mio. Euro, in einzelnen Fällen auch darüber hinaus.

Kennzahlen

Kennziffer 2010[3] 2009[4] 2008[5] 2007[6]
Immobilienneugeschäft (Mio. EUR) 1.072 960 1.423 1.125
Ergebnis nach Steuern (Mio. EUR) 3,0 2,6 12,5 3,3
Bilanzsumme (Mrd. EUR) 9,8 11,4 15,8 21,8
Kernkapitalquote 15,3% 13,5% 12,1% 9,8%

Geschichte

Die Corealcredit Bank AG ging im Jahre 2001 aus der Fusion der beiden traditionsreichen Hypothekenbanken Allgemeine Hypothekenbank AG und Rheinboden Hypothekenbank AG hervor. Die Bank firmierte zunächst als Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden AG (AHBR) und änderte diesen Namen 2007 nach einer grundlegenden strategischen Neuausrichtung in Corealcredit Bank AG.

Rheinboden Hypothekenbank AG (Rheinboden)

Die Rheinboden war bis 2001 eine private Hypothekenbank mit Sitz in Köln. Das Institut wurde am 26. Januar 1894 unter dem Namen Rheinisch-Westfälische Boden-Credit-Bank durch ein 29-köpfiges Bankenkonsortium in Köln gegründet und nahm im gleichen Jahr die Geschäftstätigkeit auf. Maßgeblich an der Gründung beteiligt war der A. Schaaffhausen’sche Bankverein. Rechtsform war die Aktiengesellschaft, auch wenn diese im ursprünglichen Namen nicht in Erscheinung trat.

Erst später wurde der Namen um den Rechtsformzusatz ergänzt. Als Kurzbezeichnung wurde besonders in Bankenkreisen allgemein Rheinboden verwendet. Das entsprach der Kurzbezeichnung anderer Hypothekenbanken, wie Südboden (Süddeutsche Bodencreditbank AG), Westboden (Westdeutsche Bodenkreditanstalt Köln) oder Centralboden (Deutsche Centralbodenkredit-Aktiengesellschaft, Berlin, später Köln), die heute infolge von Fusionen als selbständige Banken nicht mehr existieren. Durch Beschluss der Hauptversammlung am 3. Mai 1989 erfolgte im Jahr darauf die Umfirmierung in Rheinboden Hypothekenbank AG.

Die Bank gehörte über Jahrzehnte zum Einflussbereich des Bankhauses Sal. Oppenheim in Köln, das zum Teil direkt und zum Teil über andere Beteiligungen (z. B. Mehrheitsanteil der Colonia National ab 1969) die Aktienmehrheit hielt.[7] 1971 wurde ein Konzernverhältnis zu Sal. Oppenheim begründet, die Mehrheit an Rheinboden hielt ab dem Jahr 1992 Sal. Oppenheim selbst.

Allgemeine Hypothekenbank AG (AHB)

Die Allgemeine Hypothekenbank AG (AHB) wurde am 8. März 1962 mit einem Kapital von 8 Mio. DM in Köln gegründet. Großaktionäre zum Zeitpunkt der Gründung waren die Bank für Gemeinwirtschaft (BfG)[8] und die Allgemeine Finanzberatung Allfina GmbH, Köln. Erste Vorstände wurden Dr. Fritz Teichen und Richard Pfitzner.[9]

Im Jahre 1964 wurde der Hauptsitz nach Frankfurt am Main verlegt und Köln zur Zweigniederlassung. 1971 erfolgte der Umzug in das erste eigene Bankgebäude.

In den Jahren 1987 und 1988 verkauften die seinerzeitigen Großaktionäre BfG und Volksfürsorge ihre Aktienanteile an die Beteiligungsgesellschaft für Gemeinwirtschaft (BGAG), später umbenannt in Beteiligungsgesellschaft der Gewerkschaften AG. Am 1. April 1996 übernahm die BHW-Gruppe durch Stimmpoolvertrag mit der BGAG die unternehmerische Führung bei der AHB.

Ende der 1990er-Jahre trat die AHB am Kapitalmarkt als bedeutende Adresse am Jumbo-Pfandbriefmarkt auf, insbesondere bei der Emission Öffentlicher Pfandbriefe zur Refinanzierung von Staatsfinanzierungsgeschäften. So begab das Institut im Januar 1999 als erste deutsche Hypothekenbank einen Jumbo-Pfandbrief in Euro, im August 1999 folgte die Emission eines Euro-Jumbo-Pfandbriefes über 5 Mrd. Euro, und im April 2000 emittierte die AHB den ersten e-Pfandbrief, der über spezielle Internetplattformen gezeichnet werden konnte. Ebenfalls in den Jahren 1999 und 2000 baute die AHB das internationale Immobilienkreditgeschäft auf und eröffnete Büros in London, Paris, Madrid und Amsterdam. Die Standorte New York und Mailand folgten später unter dem Namen AHBR.

Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden AG (AHBR)

Im Jahre 1999 übernahm die AHB 25,1 % des Aktienkapitals der Rheinboden, bis Mai 2000 verfügte sie über insgesamt 87,3 % der Anteile. Zum 1. Juli 2001 wurde dann die Rheinboden mit der AHB verschmolzen. Die fusionierte Bank firmierte fortan unter Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden AG (AHBR). Die AHBR verblieb weiter im BHW-Konzern.

Die Bank positionierte sich als klassische Hypothekenbank mit den Geschäftsfeldern Staatsfinanzierung, sowie gewerbliche (nationale wie internationale) und private Immobilienfinanzierung. Die AHBR geriet jedoch 2001/02 mit der einsetzenden Immobilienkrise in Deutschland und Belastungen aus dem Derivatebestand, sowie erhöhten Refinanzierungskosten in eine dramatische Schieflage, aus der sie sich trotz der, von den Hauptaktionären unterstützten, Bemühungen nicht selbst befreien konnte. Daraufhin leiteten die Hauptaktionäre 2005 den Verkaufsprozess für die AHBR ein.

Im Dezember 2005 übernahm LSF5 German Investment, L.P., ein Beteiligungsfond des amerikanischen Finanzinvestor Lone Star, die Aktienmehrheit an der AHBR. Im Januar 2006 stieg der Lone Star-Anteil auf 87,9 %. Lone- Star-Deutschlandchef Dr. Karsten von Köller wurde im Dezember 2005 neuer Vorstandsvorsitzender der Bank. Mit Wirkung zum 1. Oktober 2006 folgte ihm Dr. Claus Nolting als Vorstandsvorsitzender nach.

Die Bank startete im Januar 2006 eine umfassende Restrukturierung, die eine Konzentration auf das Kerngeschäft der gewerblichen Immobilienfinanzierung in Deutschland, die Kostenreduzierung und den Abbau der Altlasten zum Ziel hatte.[10] Im Juli 2006 wurde in diesem Rahmen das Auslandsgeschäft (ursprünglich ca. 3,5 Mrd. Euro) und bis Mitte 2008 der Bestand an privater Immobilienfinanzierung (ursprünglich ca. 10 Mrd. Euro) an andere Banken verkauft.

Corealcredit Bank AG

Im Oktober 2006 startete das neue Geschäftsmodell der Bank unter der Marke Corealcredit. Am 6. August 2007 firmiert schließlich auch die Bank selbst in Corealcredit Bank AG um. Im selben Jahr schloss die Bank den maßgeblichen Teil der Restrukturierung ab und schaffte nach zwei Verlustjahren mit einem positiven Jahresergebnis den wirtschaftlichen Turnaround.

Nachdem Lone Star bis August 2007 seinen Aktienanteil auf 99,93 % erhöht hatte, leitete der Hauptaktionär im November 2007 das Squeeze-out-Verfahren ein. Dieses wurde am 4. Januar 2008 von einer außerordentlichen Hauptversammlung der Bank beschlossen und am 23. Juni 2009 mit Eintragung in das Handelsregister wirksam.

Im November 2009 platzierte die Bank erstmals seit mehr als vier Jahren wieder einen Hypothekenpfandbrief über 500 Mio. Euro öffentlich am Kapitalmarkt und kehrte auch damit wieder erfolgreich in dieses Geschäftsfeld zurück.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. Geschäftsbericht 2010
  3. Geschäftsbericht 2010
  4. Geschäftsbericht 2009
  5. Geschäftsbericht 2008
  6. Geschäftsbericht 2007
  7. Heimkehr auf Umwegen. In: Die Zeit, Nr. 29/1971
  8. Die vierte Großbank ist ganz anders. In: Die Zeit, Nr. 19/1964
  9. Unternehmungen. In: Die Zeit, Nr. 49/1962
  10. Immobilien & Finanzierung 14/2010, S. 474–475 (PDF)

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