- Corigliano d’Otranto
-
Corigliano d’Otranto Staat: Italien Region: Apulien Provinz: Lecce (LE) Koordinaten: 40° 10′ N, 18° 15′ O40.16666666666718.2576Koordinaten: 40° 10′ 0″ N, 18° 15′ 0″ O Höhe: 76 m s.l.m. Fläche: 28 km² Einwohner: 5.889 (31. Dez. 2010)[1] Bevölkerungsdichte: 210 Einw./km² Postleitzahl: 73022 Vorwahl: 0836 ISTAT-Nummer: 075023 Demonym: Coriglianesi oder chorianì (in griko) Schutzpatron: San Nicola di Mira Website: Corigliano d’Otranto Corigliano d’Otranto ist eine süditalienische Gemeinde mit 5889 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) in der Provinz Lecce in der italienischen Region Apulien.
Im zentralen Teil der unteren salentinischen Halbinsel und etwa 25 km südlich der Provinzhauptstadt gelegen, ist die Ortschaft Teil der Grecìa Salentina, einer Sprachinsel in der ein archaischer neugriechischer Dialekt mit alt- und mittelgriechischen und lateinischen Elementen gesprochen wird, auch Griko oder Greco genannt. In diesem Idiom heißt die Stadt Choriàna oder Koriàna. Im salentinischen Dialekt hingegen ist der Name der Stadt Curiànu.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Das Gebiet der Gemeinde Corigliano d'Otranto, welches sich mit seinen 28 km² über den zentralen Teil des Provinzgebietes erstreckt, ist völlig eben.
Die Ortschaft erhebt sich auf 97 m ü.M, aber das Gemeindegebiet ist zwischen 73 und 109 m ü.M gelegen, bei einem gesamthaften Höhenunterschied von 36 Höhenmeter. Das Umland von Corigliano ist vorwiegend mit Olivenhainen bebaut. Die Pflanzenarten welche das Gebiet außerdem bedecken sind der Ölbaum, die Eiche und die Pinie.
Die Gemeindegrenzen stoßen im Norden an die Gemeinden Soleto, Zollino und Martano, im Osten an die Gemeinden Castrignano de' Greci und Melpignano, im Süden an die Gemeinden Maglie und Cutrofiano, und im Westen an die Gemeinden Sogliano Cavour und Galatina.
Klima
Die nächstgelegene Wetterstation ist jene von Lecce Galatina. Das Klima von Corigliano d'Otranto ist typisch mediterran, aber mit kontinentalen Spitzen. Die meteorologischen Daten zeigen, dass die Winter nicht sehr kalt sind; dennoch kommen in den Monaten Januar und Februar häufig Fälle intensiver Kälte mit nächtlichem Frost vor. Die Sommer sind heiß, schwül und äußerst trocken. Die Niederschläge, welche sich vorwiegend innerhalb der Herbst- und der Winterzeit konzentrieren, belaufen sich auf durchschnittlich 639 mm jährlich.
Geschichte
Die Ursprünge von Corigliano d'Otranto sind ungewiss. Die Ortschaft könnte griechische Wurzeln haben, da sie in der Zeit der Magna Graecia entstanden zu sein scheint; aber ihre Ursprünge könnten auch in der römischen Periode oder sogar ein Werk der Messapier, der ursprünglichen Bevölkerung dieser Region sein.
Dass in Corigliano die Träger einer frühgeschichtlichen Kultur siedelten, wird das durch die Reste einer Specchia in den Örtlichkeiten Serra und Murica bezeugt. Aus der römischen Periode stammt ein der Göttin Vesta geweihter Tempel und das raumplanerische Gefüge der Altstadt welches, wie zwischen Via Capiterra und Via Cavour gut ersichtlich, aus Baulosen welche auf dem römischen Actus aufgebaut sind, besteht. An der Entwicklung von Corigliano hatte das basilianische Kloster St. Georg, genannt Sinòdia, welches im 9. Jahrhundert erbaut wurde. Die Klosterschule unterrichtete griechische Sprache und Oströmische Kultur, und hinterließ zahlreiche griechische Codices. Es verfiel im Laufe des 16. Jahrhunderts als Folge der Zerstörung des Klosters San Nicola di Casole in Otranto, von dem es abhängig war. Die ersten historischen Belege stammen aus dem Jahre 1192, als König Tankred von Sizilien das Gebiet an Pietro Indini als Lehen vergab.
Toponomastik
Der Name der Ortschaft wird fälschlicherweise vom Wort cuore (Herz), welches durch Assonanz als Symbol im städtischen Wappen auftaucht, abgeleitet. Einer anderen Theorie zufolge, leitet sich der Name der Stadt von einem hypothetischen Centurio Corelius ab, der das Territorium nach der römischen Eroberung zugeteilt bekommen haben soll. Wahrscheinlicher aber ist, dass sich aus dem mittelgriechischen Begriff χωρίον (choríon) für "Siedlung" oder "Dorf", sich später durch Alteration der Name Corigliano gebildet hat.
Denkmäler und Sehenswürdigkeiten
Religiöse Architektur
Mutterkirche (Chiesa Madre)
Sie befindet sich direkt am nördlichen Ende der Via Chiesa, dort wo sich früher eines der antiken Zugangstore zur Stadt hin öffnete, im lokalen griechischen Dialekt "Obere Türe" oder "Anuporta" (aus dem Griechischen Ἀνωπόρτα) genannt, und nicht weit vom an der Kirchenfassade ausgerichteten Glockenturm entfernt welcher, wie der auf dem Fenster der 2. Ordnung in griechischen Ziffern eingemeißelten Jahreszahl zu entnehmen ist, in den Jahren 1467-68[2] erbaut wurde. Ursprünglich wurde dieser Turm, eingefügt in den mittelalterlichen Stadtmauern, als Wachturm gebraucht. Typisch mittelalterlich sind in der Tat die Löwen, welche sich auf den vier Ecken des Rahmens der 2. Ordnung des Turmes befinden, sowie auch die dreigepassten Bögen des Gurtgesimses, die blattförmigen Dekorationen und sämtliche andere Schmuckelemente der Fassade. An der Höhe der letzten Ordnung, wo die Mittelstützen der Biforen nachträglich entfernt wurden um den Glocken Platz zu machen, ist die Umwandlung des Wachturms zu einem Glockenturm am besten ersichtlich.
Die Chiesa Madre wurde im Jahre 1622 am Ort einer vorherbestehenden Struktur errichtet, von der einige architektonische Elemente wie das im Jahre 1573 datierte Eingangsportal mit den Statuen des Erlösers, der Mutter Gottes und des Stadtpatrons Nikolaus von Myra überdauert haben. Das Gebäude ist in Form eines lateinischen Kreuzes mit nach Osten gerichteter Apsis errichtet. Es wird durch eine beachtliche Bauhöhe charakterisiert, deren Eindruck durch die Massivität der die Abdeckung des Mittelschiffs tragenden Säulen, und dem die Geometrie des im lecceser Stil errichteten Gewölbes wiedergebenden blattförmigen Gesimses noch verstärkt wird. Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kirche zahlreiche Umwandlungen, von denen eine der wichtigeren die im Jahre 1878 erfolgte Realisierung des Bodenmosaiks war. Analog dem Vorbild der Kathedrale von Otranto folgend, stellt es das Motiv des Lebensbaumes mit seinen verschiedenen biblischen Szenen dar. Neuerliche Reparationsarbeiten am Bodenbelag haben einen unterirdischen Friedhof ans Licht gebracht.
Weblinks
Commons: Corigliano d'Otranto – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienGemeinden in der Provinz Lecce in der Region ApulienAcquarica del Capo | Alessano | Alezio | Alliste | Andrano | Aradeo | Arnesano | Bagnolo del Salento | Botrugno | Calimera | Campi Salentina | Cannole | Caprarica di Lecce | Carmiano | Carpignano Salentino | Casarano | Castri di Lecce | Castrignano de’Greci | Castrignano del Capo | Castro | Cavallino | Collepasso | Copertino | Corigliano d’Otranto | Corsano | Cursi | Cutrofiano | Diso | Gagliano del Capo | Galatina | Galatone | Gallipoli | Giuggianello | Giurdignano | Guagnano | Lecce | Lequile | Leverano | Lizzanello | Maglie | Martano | Martignano | Matino | Melendugno | Melissano | Melpignano | Miggiano | Minervino di Lecce | Monteroni di Lecce | Montesano Salentino | Morciano di Leuca | Muro Leccese | Nardò | Neviano | Nociglia | Novoli | Ortelle | Otranto | Palmariggi | Parabita | Patù | Poggiardo | Porto Cesareo | Presicce | Racale | Ruffano | Salice Salentino | Salve | San Cassiano | San Cesario di Lecce | San Donato di Lecce | San Pietro in Lama | Sanarica | Sannicola | Santa Cesarea Terme | Scorrano | Seclì | Sogliano Cavour | Soleto | Specchia | Spongano | Squinzano | Sternatia | Supersano | Surano | Surbo | Taurisano | Taviano | Tiggiano | Trepuzzi | Tricase | Tuglie | Ugento | Uggiano la Chiesa | Veglie | Vernole | Zollino
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Corigliano d'Otranto — Corigliano d’Otranto … Deutsch Wikipedia
Corigliano d'Otranto — Comune Comune di Corigliano d Otranto … Wikipedia
Corigliano d'Otranto — Administration Pays Italie Région … Wikipédia en Français
Corigliano d'Otranto — Original name in latin Corigliano d Otranto Name in other language Corigliano d Otranto State code IT Continent/City Europe/Rome longitude 40.15962 latitude 18.25943 altitude 98 Population 5633 Date 2012 02 15 … Cities with a population over 1000 database
Otranto — Otranto … Deutsch Wikipedia
Otranto — Comune Comune di Otranto … Wikipedia
Corigliano — bezeichnet: Corigliano Calabro, ein Ort in Kalabrien Corigliano d’Otranto, ein Ort in Apulien John Corigliano, ein amerikanischer Komponist Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterschei … Deutsch Wikipedia
Corigliano — may refer to: Places Corigliano Calabro, a municipality in the Province of Cosenza, Calabria, Italy Corigliano d Otranto, a municipality in the Province of Lecce, Apulia, Italy People John Corigliano (b. 1938), American composer of classical… … Wikipedia
Corigliano — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Corigliano peut désigner : Corigliano Calabro, commune italienne de la province de Cosenza (Calabre) Corigliano d Otranto, commune italienne de la… … Wikipédia en Français
Otranto — Otrante Otrante Côte d Otrante Administration Nom italien Otranto Pays … Wikipédia en Français