- Coselpalais
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Das Coselpalais ist ein spätbarockes wiederaufgebautes Palais in der Inneren Altstadt in Dresden. Es steht an der Einmündung der Salzgasse auf den Neumarkt bei der Frauenkirche. Heute wird es als Restaurant genutzt.
Inhaltsverzeichnis
Pulverturm
An der Stelle befand sich ein zwanzig Meter hohes Gebäude, das nach 1560 errichtet wurde. Es wurde ursprünglich als Wind- und Rossmühle genutzt. Seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts kam es zur Nutzung als Pulverturm. Der sächsische Kurfürst Friedrich August II. verschenkte den Turm an Johann Christoph Knöffel. Dieser ließ ihn 1744 abreißen.
Palaisgebäude
Knöffel errichtete an der Stelle des Pulverturms 1745/1746 zwei fünfgeschossige Gebäude. Im Jahre 1760 im Siebenjährigen Krieg wurden die Gebäude stark beschädigt.
Friedrich August von Cosel erwarb die beiden Häuser 1762 und ließ sich daraus von Julius Heinrich Schwarze ein Wohnpalais errichten. Die Arbeiten an dem nach ihm benannten Gebäude dauerten bis 1764.
Das Gebäude war fünfgeschossig und elfachsig. Die Hauptfront war durch Lisenen gegliedert mit Mittelrisalit und Dreiecksgiebel. Im ersten Obergeschoss befand sich ein Festsaal. Dieser von Schwarze umgestaltete Bau entsprach der ursprünglichen knöffelschen Architektur. Schwarze fügte zwei zweigeschossige Seitenflügel mit einfachen Formen an, die den Ehrenhof umgaben. Den plastischen Schmuck schuf Johann Gottfried Knöffler. Die von ihm gefertigten zwölf Kinderplastiken auf dem Toreingang gelten als Höhepunkt des sächsischen Barock.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelangte das Palais in bürgerlichen Besitz. Von 1845 bis 1853 war hier das „Russische Hotel“ untergebracht. Danach wurde es bis zum Jahr 1901 als Polizeigebäude genutzt. Anschließend beherbergte es unter anderem das sächsische Bauamt. Im Februar 1945 wurde das Palais bei den Luftangriffen auf Dresden zerstört.
Wiederaufbau
Von 1973 bis 1975 wurden die Flügelbauten des Palais wiederaufgebaut. Das Hauptgebäude wurde 1999 rekonstruiert. Heute sind mehrere Restaurants, die Dresdner Piano-Salon GmbH sowie Büroräume darin untergebracht.
Literatur
- Stadtlexikon Dresden A–Z. Verlag der Kunst, Dresden 1995, ISBN 3-364-00300-9.
Weblinks
Commons: Coselpalais – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien51.05209213.742588Koordinaten: 51° 3′ 8″ N, 13° 44′ 33″ OKategorien:- Rekonstruiertes Bauwerk in Dresden
- Palais in Dresden
- Neumarkt (Dresden)
- Kulturdenkmal in Dresden
- Bauwerk des Barock in Dresden
- Erbaut in den 1740er Jahren
- Zerstört in den 1940er Jahren
- Restaurant
- Denkmalgeschütztes Bauwerk in Dresden
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